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Nachricht vom 14.01.2010 |
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Region |
Die Gesundheitsversorgung stand im Fokus |
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Die Linken-Bundestagsabgeordnete und rheinland-pfälzische Landesvorsitzende Kathrin Senger-Schäfer kam zum Informationsbesuch in den Landkreis Altenkirchen. Im Mittelpunkt ihres Interesses stand die drohende Schließung der Inneren Abteilung des St. Antonius-Krankenhauses in Wissen. |
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Wissen. Zum Informationsbesuch kam die rheinland-pfälzische Bundestagsabgeordnete Kathrin Senger-Schäfer, auch Landesvorsitzende der Partei Die Linke, in den Kreis Altenkirchen und besuchte das St.-Antonius-Krankenhaus in Wissen. Sie ist unter anderem Mitglied im Gesundheitsausschuss und legte beim Besuch den Fokus auf die Problematik zur Zukunft des Wissener Krankenhauses, des Notarztstandortes, aber auch auf die Gesamtsituation der Gesundheitsversorgung im Kreis.
Im Krankenhaus in Wissen wurde sie von Klinikdirektor Karl Gessmann, dem Leiter der Inneren Abteilung, Dr. Berthold Helle, und Hausleiter Hans-Josef Pansch empfangen. In ihrer Begleitung waren der Büroleiter und Mitglied im geschäftsführenden Landesvorstand, James Herrmann, sowie Kreistagsfraktionssprecher Uwe Maag und Linken-Mitglied Aaron Bläser. Die Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe (GFO), in deren Trägerschaft das Wissener Krankenhaus sowie weitere Einrichtungen in Wissen sind, stellte Gessmann kurz vor. Wissen ist das einzige Krankenhaus der GFO in Rheinland-Pfalz, und Gessmann ließ keinen Zweifel im Gespräch aufkommen, dass mit der Landesregierung in Mainz im Vergleich zu NRW die Zusammenarbeit weitaus schwieriger und schwerfälliger sei.
60 Betten Innere Abteilung rechnen sich nach den derzeit gültigen Finanzierungsgesetzen nicht, sagte Gessmann. "Wir sollen den Versorgungsauftrag sicherstellen und eine 24-Stunden Rundum-Versorgung gewährleisten, mit 60 Betten werden wir finanziell mit dem Landesfallwert genauso behandelt wie das Uniklinikum in Mainz. Als wir vor rund zehn Jahren mit dem Konzept 60 Betten Psychiatrie und 60 Betten Innere starteten, gab es ein anderes Finanzierungskonzept. Damals konnten wir auf einen Rechtsanspruch bauen", erklärte Gessmann.
Die Entscheidung zur Schließung der Inneren und zum Ausbau der ortsnahen Psychiatrieversorgung stehe noch aus. Mit Blick auf die Landtagswahl 2011 traue sich jetzt scheinbar niemand, eine Entscheidung zum Landeskrankenhausplan zu treffen.
Auf die Veränderungen im stationären Bereich machten Helle und Gessmann die Politiker aufmerksam. Die Forderungen nach soviel ambulanter Behandlung wie möglich und sowenig stationärer Behandlung wie nötig führe zu den Problemen, die mit Bettenabbau und zentraler stationärer Versorgung einhergingen. "Ich kann keine Intensivstation und Innere unter den derzeit geltenden Finanzierungsgesetzen aufrecht erhalten", sagte Gessmann unmissverständlich.
Senger-Schäfer ließ sich umfassend auch zur Notarztproblematik informieren. Gessmann machte deutlich, dass die Sicherstellung der Notarztversorgung für die Bevölkerung nicht in der Verantwortung des Krankenhauses liege. Es sei bei der Notarztproblematik der Zeitfaktor entscheidend, die der Notarzt zum Patienten/Unfall brauche, nicht der anschließende Weg ins Krankenhaus, machten Gessmann und Dr. Helle deutlich. Beim akuten Herzinfarkt oder Schlaganfall spiele der Zeitfaktor bis zum Eintreffen eines Notarztes die alles entscheidende Rolle, nicht der anschließende Transport in ein Krankenhaus, erklärten die Experten.
Im Mittelpunkt des Interesses für die Bundestagsabgeordnete der Linken stand auch die Arbeitsplatzsituation. Hier nahm die Vorsitzende der Mitarbeitervertretung, Gudrun Kuchheuser, Stellung. "Rund 80 Mitarbeiter sind von der drohenden Schließung der Inneren betroffen, die Unsicherheit unter den Kollegen ist groß", sagte Kuchheuser. Sie gab einen Überblick über die personelle Situation am Wissener Krankenhaus und lobte die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der GFO. Sie erinnerte an die Schließung des Labors, wo es für alle Mitarbeiter gute Lösungen innerhalb des Trägers gegeben habe. "Wir arbeiten an Lösungen für die Kollegen innerhalb unseres Hauses, aber es ist ja noch keine Entscheidung gefallen", sagte die Kuchheuser. Bislang sei es immer gelungen, die Kollegen innerhalb des Trägerverbundes der GFO zu versorgen.
Ein Rundgang im Krankenhaus schloss sich dem Informationsgespräch an, bevor es nach Altenkirchen zur öffentlichen Veranstaltung ging.(hw)
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MdB Kathrin Senger-Schäfer, Die Linke (rechts), ließ sich zur Problematik der beabsichtigten Schließung der Intensivstation und Inneren Abteilung am St. Antonius-Krankenhaus Wissen umfassend von der Vorsitzenden der Mitarbeitervertretung, Gudrun Kuchheuser, und von Klinikdirektor Karl Gessmann (von links) informieren. Fotos: Helga Wienand |
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Nachricht vom 14.01.2010 |
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