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Nachricht vom 19.01.2010
Kultur
Literarisches Plädoyer für ein erfülltes Leben
In einer musikalischen Lesung in der Kreisverwaltung rief die Autorin Ulrike Vornweg-Elzner zu mehr Besinnlichkeit im Leben auf und machte Mut, das Leben wieder neu zu entdecken und schätzen zu lernen. Zusammen mit ihrem Ehemann Rudolf Elzner präsentierte die Schriftstellerin ausgewählte Erzählungen aus ihrem neuen Buch "Worauf kommt es an im Leben?".
Altenkirchen. Wer kennt diese Situation nicht: In einem Moment des kurzen Innehaltens fragt man sich, wo die Zeit mal wieder geblieben ist. Unaufhaltsam, rasant und nicht selten oberflächlich läuft das Leben an einem vorbei. In der heutigen Zeit muss alles schnell gehen, alles funktionieren, alles perfekt sein. Da droht man zu vergessen, einmal das eigene Leben zu reflektieren und zu fragen: "Worauf kommt es an im Leben?" In ihrem neuen Buch gelingt der Autorin Ulrike Vornweg-Elzner genau dies. Sie lässt ihre Leser aufhorchen, regt zum Nachdenken an und ruft ihre Leser zu mehr Besinnlichkeit im Leben auf.
Bei ihrer musikalischen Lesung in der Kreisverwaltung appellierte sie in eingängigen Texten aus ihrem Buch, das Leben besonnener anzugehen und Dinge wie Glück, Familienleben, Freundschaft oder Liebe wieder mehr zu schätzen. Dieser Unterton schwingt bei all ihren Erzählungen mit. So auch in der Geschichte "Worauf kommt es an im Leben?§. Sie erzählt von dem Wirtschaftsberater Mr. Mason und einem Familienvater namens Luigi, der Olivenöl herstellt. Der Wirtschaftsberater wittert das große Geschäft. Reichtum interessiert Luigi jedoch nicht. Mit seinen Einkünften kann er seine Familie ernähren und genügend Zeit für Familie und Freunde hat er auch. Er ist zufrieden mit seinem Leben. Mit Nachdruck wird hier die Frage thematisiert, welcher Lebensentwurf für einen persönlich der richtige ist, welche Prioritäten man setzen soll. Passend zum Beginn des Jahres ließ die Autorin ihre Zuhörer zur Besinnung kommen und richtete den Fokus auf fundamentale Dinge im Leben. Wer ihren Texten folgt, der begibt sich zugleich auf die Suche nach dem Sinn des Lebens.
Entgegen der heutigen, schnelllebigen Zeit entführt einen die Autorin in ruhiges Fahrwasser und gibt Hoffnung auf ein erfüllteres Leben. "Halte nicht die Zeit, sondern halte dich selbst an", empfahl sie ihren Zuhörern. Mahnend wurde darauf hingewiesen, dass allzu oft alles in Eile und Hektik erledigt werde. Dass Redewendungen wie "Mal schnell was essen" und "Ich will nicht lange stören" das alltägliche Vokabular beherrschen, scheint man schon gar nicht mehr wahrzunehmen. Die Menschen werden zum "Sklaven der Zeit", heißt es in einem ihrer Texte. Gleichzeitig fordert sie in ihren Erzählungen mehr Toleranz für den anderen ein und erteilt Gewalt, Ausgrenzung und Diskriminierung eine deutliche Absage. Sinnbildlich dafür sagt in einer Geschichte der Pfarrer zu seinem Konfirmanden: "Du verlierst niemals deinen Wert." Ihre Erzählungen rütteln auf, indem sie den Nerv der Zeit treffen und Probleme unserer Gesellschaft, die sonst beiseite geschoben werden, zutage treten lässt. Es ist ein leichtes, ihre Erzählungen auf das wirkliche Leben zu übertragen.
Besonders eindringlich werden ihre Gedichte und Erzählungen auch durch das genauestens abgestimmte Wechselspiel von Musik und Lyrik. Mit viel Gefühl werden die Texte von ihrem Ehemann und Pianisten Rudolf Elzner begleitet, der die Lesung mit ausgesuchten Stücken von Beethoven bis Mozart sowie eigenen Improvisationen inspiriert. Wie Vornweg-Elzner zu Beginn verriet, sei es auch ihr Mann gewesen, der sie dazu animiert hatte, ihr erstes Buch zu schreiben. Bildlich untermalt wurde die Lesung von Zeichnungen des Siegener Grafikers Thomas Euteneuer, die auf eine Leinwand projiziert wurden. Ein besonderer Dank der Autorin galt auch Landrat Michael Lieber für die Unterstützung des Kreises und Christina Held vom Kulturbüro, die das Ambiente im Foyer des Kreishauses vorbereitet hatte. Ein Teil des Erlöses aus dem Buchverkauf geht an die 2006 neu eingerichtete Palliativstation im DRK-Klinikum St. Elisabeth in Kirchen. (Thorben Burbach)
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Die Autorin Ulrike Vornweg-Elzner forderte zu mehr Besinnlichkeit im Leben auf und machte Mut, das Leben wieder neu zu entdecken und schätzen zu lernen. Ihr Ehemann Rudolf Elzner begleitete sie mit gefühlvollen Melodien am Keyboard. Foto: Thorben Burbach
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