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Nachricht vom 24.03.2019
Region
Geführte Naturerlebnis-Wanderung in der Holzbachschlucht
Unter dem Motto „Frühlingserwachen in der Holzbachschlucht – Der Natur auf der Spur“ lud die Tourist-Information Hachenburg für Sonntag, 24. März, zu einer Exkursionswanderung durch die wildromantische Basaltschlucht mit Wanderführer Hermann Josef Eulberg ein. Eulberg war jahrzehntelang für den Westerwaldverein aktiv und ist ein profunder Kenner der Natur. Er hatte gehofft, das milde Wetter treibe die Flora noch weiter vor, denn im Mittelpunkt der Beobachtung sollten vor allem die Frühblüher stehen.
Wanderführer Hermann Josef Eulberg erläutert den Wanderweg. Fotos: Helmi Tischler-VenterHachenburg. In etwa zwei Wochen werden Buschwindröschen, Märzenbecher und Hohler Lerchensporn prächtige Blütenteppiche bilden. Die Frühblüher können bei passender Witterung aufgrund besonderer Speicherorgane und des noch fehlenden Laubdaches der Bäume in wenigen Tagen einen regelrechten „Blitzstart“ hinlegen.

Etwa dreißig Wanderer interessierten sich für solche Informationen und warteten am Parkplatz Holzbachschlucht in der Nähe des Hofguts Dapprich. Ein Geheimtipp ist die wild-romantische Schlucht am Kleinen Holzbach längst nicht mehr. Zahlreiche Wanderer waren dort am Sonntag bei bestem Wanderwetter unterwegs und frequentierten auch die Plätze im Hofcafé. Außer dem Westerwaldsteig führt neuerdings die Wäller Tour „Hohe Hahnscheid“ hier entlang.

Früher war Hof Dapprich ein Dorf, nun hat die Familie Schneider über dem Bach einen eigenen Friedhof. Die unterhalb wachsenden Märzenbecher sind möglicher Weise dem Friedhof geschuldet. Ein heimisches Liliengewächs und Zwiebelpflanze ist der hübsche Waldgoldstern.

Der Wanderweg führt an beiden Seiten des Holzbachs entlang, man kann auf einer Seite hin und kurz vor Gemünden auf der anderen zurück wandern und dabei unterwegs den Bach mehrmals überqueren.

Einige Treppen bieten Abkürzungen gegenüber dem nur wenig längeren Waldweg. Die Metallstufen stören die Optik im Naturschutzgebiet, in dem Bäume nur zersägt werden, wenn sie über dem Wanderweg liegen. Die Baumarten können während der blattlosen Zeit an der Rinde und den Knospen identifiziert werden, erläuterte Eulberg. Hainbuchen, Rotbuchen, Eichen, Eschen und Erlen stehen im Hang und bieten Lebensraum für viele Tiere.

Der Wanderführer kann auch die Vogelstimmen zuordnen. Die Wanderer hörten Zaunkönige und Kleiber zwitschern. Letzterer verdankt seinen Namen dem klebrigen Speichel, mit dem er betonharten Lehm in zu große Einfluglöcher klebt. Die Wasseramsel ist eine typische Anwohnerin des schnell fließenden Gewässers.

Geschädigte und tote Bäume weisen Zunderschwämme auf, die das Holz zersetzen. Waldsauerklee wächst als Tiefschattenpflanze auf bemoosten Stämmen. Eulberg wies auf einen mehrere Meter hohen Efeu mit dickem Hauptstamm hin, dessen Blätter altersbedingt keine Einkerbungen mehr aufweisen. Der Kletterer hat mit seinen Haftwurzeln einen Baum bis in die Krone überwuchert.

Manche Erläuterungen findet man auch auf Hinweistafeln, aber nur der Wanderführer kann die Kleinigkeiten aufspüren und Fragen beantworten. Geführte Wanderungen bietet die Tourist-Information Hachenburg am vierten Sonntag jeden Monats kostenlos an. Die nächste Tour geht auf den Klosterweg Marienstatt. Immer wird festes Schuhwerk empfohlen. htv
       
       
       
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