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Nachricht vom 26.03.2019
Region
Französische Gastro-Schüler besuchten BBS Betzdorf-Kirchen
Zum mittlerweile dritten Mal stand Besuch aus Dijon an bei der Berufsbildenden Schule Betzdorf-Kirchen, und zwar von der gastronomischen Fachschule Lycée Le Castel in der Region Burgund. Insgesamt 14 Gastschüler waren diesmal gemeinsam mit ihren begleitenden Lehrern Francois Strangier und Geoffrey Moingeon in den Westerwald gekommen. In Frankreich liegt die Kochausbildung komplett in der Hand solcher Fachschulen und wird nicht wie in Deutschland im dualen System durchgeführt.
Insgesamt 14 Gastschüler waren diesmal gemeinsam mit ihren begleitenden Lehrern Francois Strangier und Geoffrey Moingeon in den Westerwald gekommen. (Foto: BBS Betzdorf-Kirchen) Betzdorf/Kirchen. „From nose to tail – from leaf to root” lautete das Motto des diesjährigen Frankreichaustausches der Berufsbildenden Schule (BBS) Betzdorf-Kirchen mit der gastronomischen Fachschule Lycée Le Castel in der Region Burgund. „Von der Nase bis zum Schwanz – vom Blatt bis zur Wurzel“ liest sich die deutsche Übersetzung. Der Slogan beschreibt das Prinzip der Nachhaltigkeit, welches in diesen Tagen in vielerlei Hinsicht verinnerlicht wurde.

Neue Impulse rund um die Kunst des Kochens
Zum mittlerweile dritten Mal stand Besuch aus Dijon an bei der BBS Betzdorf-Kirchen. Insgesamt 14 Gastschüler waren diesmal gemeinsam mit ihren begleitenden Lehrern Francois Strangier und Geoffrey Moingeon in den Westerwald gekommen. In Frankreich liegt die Kochausbildung komplett in der Hand solcher Fachschulen und wird nicht wie in Deutschland im dualen System durchgeführt. Neben diversen Praktikumsphasen ist der Trip ins Nachbarland dabei nun zum dritten Mal hintereinander integraler Bestandteil dieser Ausbildung und bot den angehenden Köchen auch 2019 wieder einmal zahlreiche neue Impulse für ihr berufliche Handeln rund um die Kunst des Kochens. Um die Stippvisite für die Franzosen wieder so ertragreich wie möglich zu gestalten, stellte das verantwortliche Lehrerteam der BBS, bestehend aus Ulrike Peters, Astrid Fischer, Marion Pfeiffer, Johannes Faber und Uwe Schmegner, wieder ein straffes Wochenprogramm zusammen.

Nach dem obligatorischen Schulbesuch an der BBS Betzdorf-Kirchen am Dienstagmorgen stand direkt am Nachmittag noch eine Hotelbesichtigung bei der Germania in Wissen und eine Fahrt zum Bauernhof in Hagdorn auf der Tagesordnung. „Die Hotelbesichtigung in der Germania wurde von sieben unserer Schülerinnen und Schüler ausgeführt, die dort ihre Ausbildung machen und uns Einblicke in Hotel, Restaurant und Küche gewährten. Bei der Biolandführung im Hagdorner Bauernhof Euteneuer, die ein Siegel für ihre nachhaltig ökologische Arbeit innehat, bekamen die französischen Gäste unter anderem Einsicht in die Rinderhaltung und Bullenmast“, beschrieb Astrid Fischer die ereignisreichen Stunden in Wissen. Von dort aus führte der Weg der Franzosen allerdings nicht direkt zurück in ihre Unterkunft ins von Projektbegleiter Uwe Steiniger betriebene Kloster Marienthal, sondern zunächst nach Daaden in die Metzgerei Schmidt. „Ein Betrieb mit eigener Schlachtung ist in Deutschland selten, in Frankreich sogar komplett verboten, da hier zentralisiert geschlachtet wird“, erklärte Fischer und unterstrich damit die Exklusivität dieses Programmpunktes für die angehenden Köchinnen und Köche aus Dijon, die sich abschließend noch über ein von Metzgermeister Dirk Schmidt zubereitetes Sechs-Gänge-Grill-Tasting-Menü freuen durften, in dem sogenannte unedle Fleischteile mit dem richtigen Know-How verarbeitet wurden.

Köstliche Kreationen gezaubert
Am Folgetag stand dann nach einer kurzen Besichtigung der Stadt Siegen die Vorbereitung für die öffentliche Abendveranstaltung an der BBS Betzdorf-Kirchen im Fokus. Gleich in zwei Großraumküchen wurden zahlreiche Vor-, Haupt-, und Nachspeisen von den Nachwuchsköchen kreiert. Gemäß dem Motto wurden dabei tatsächlich so gut wie alle Bestandteile von Tier und Pflanze genutzt und in köstliche Kreationen verwandelt. Die Verständigung unter den französischen Gästen und den Schülerinnen und Schülern aus Deutschland, die sich teils aus der Köche- und teils aus der Hotelfachklasse zusammensetzten, funktionierte trotz der Sprachbarrieren mal wieder einwandfrei. Ob mit Englisch, Spanisch, Französisch, Händen oder Füßen – am Ende kamen sie immer gemeinsam zu Ziel. „Die französischen Schülerinnen waren zwar etwas zurückhaltend, aber sehr nett und vor allen Dingen offen für Neues“, hieß es aus den Reihen ihrer Pendants aus Betzdorf-Kirchen.

Die Mühe sollte sich jedenfalls lohnen. Den Gästen am Abend schmeckte es. Unter ihnen befanden sich Landrat Michael Lieber, Kirchens Bürgermeister Maik Köhler, Joachim Brenner, Beigeordneter der VG Betzdorf-Gebhardshain, und Oliver Rohrbach von der IHK Altenkirchen sowie zahlreiche Vertreter aus der regionalen Gastronomie und der Schule. „Die Vielfalt der Gäste passt zum Programm“, spannte der Schulleiter der BBS Betzdorf-Kirchen, Michael Schimmel, bei seiner Begrüßung den Bogen zur Veranstaltung. Französischlehrerin Lena Momper übersetzte an diesem Abend für die französische Delegation, die sich am Ende des Tages noch über einige tolle Gastgeschenke der anwesenden Politiker freuen durfte.

Mehr Freundschaft als Austausch
Die gute Laune der 14 Gastschüler sollte auch am darauffolgenden Tag weiterhin Bestand haben. Hier hatten sie die Möglichkeit, das Unternehmen Rabenhorst – eine der wenigen Saftfirmen, bei der man die Produktion noch sehen darf – und das Weingut Scheidgen in Hammerstein zu besichtigen. Neben vielen neuen Eindrücken, nahmen die angehenden Köche zusätzlich viele Flaschen Saft und Wein mit auf den nun anstehenden Heimweg nach Dijon. „Es ist eigentlich kein Austausch mehr. Es ist mittlerweile eine nachhaltige Freundschaft geworden, die sich immer weiter intensiviert“, waren sich Ulrike Peters und Astrid Fischer am Ende einig.

Das Motto „From nose to tail – from leaf to root“ wird ebenfalls weiterhin an der BBS Betzdorf-Kirchen im Blickpunkt stehen, denn Nachhaltigkeit sollte kein temporärer Slogan sein, sondern im Jahr 2019 gelebt werden – und das nicht nur in der Gastronomie. (PM)
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