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Nachricht vom 15.04.2019
Vereine
Wissener Sportschützen blickten auf ereignisreiches Jahr zurück
Ehrungen, aufgestellte Landesrekorde und das Jubiläum des Schützenvereins Wissen im Jahr 2020 standen am Samstagabend (13. April) im Mittelpunkt, als die Sportschützinnen und Sportschützen ihre traditionelle Versammlung abhielten. Schießmeister Burkhard Müller freute sich bei dem gut besuchten Treffen mit allen, dass die erste Mannschaft Luftgewehr in der Bundesliga sich bereits im Dezember die Klasse frühzeitig sicherte.
Die geehrten Sportschützinnen und Sportschützen stellten sich auf dem Luftgewehrstand zur Gruppe. (Foto: tt)Wissen. Das Interesse an der Versammlung der Sportschützinnen und Sportschützen war groß, und entsprechend waren die Plätze im Schützenhaus des Schützenvereins Wissen gut besetzt, als Schießmeister Burkhard Müller begrüßte. Beim Tagesordnungspunkt „Bericht des Schießmeisters“ sprach er mit einem Augenzwinkern von einem „kurzen Bericht“. In einer halben Stunde brachte der Schießmeister den Kameradinnen und Kameraden viel Wissenswertes näher und schaute auf die sportlichen Erfolge im Ligabereich. So hat sich die erste Luftgewehrmannschaft, die seit drei Jahren in der Bundesliga antritt, „nach einem wirklich sehr schwierigen Saisonverlauf“, wie Müller darlegte, bereits im Dezember die Klasse frühzeitig gesichert.

„Es war Werbung für unseren Sport.“
Anfang Januar waren die Wissener Gastgeber für die Heimspiele der ersten Garde, und auch wenn der Bundesligist seine Partien nicht gewann, so zog Müller doch eine positive Bilanz zu der Veranstaltung vor 700 Besucherinnen und Besuchern in der Großturnhalle der Realschule plus: „Es war Werbung für unseren Sport.“ Er stellte heraus, dass es die erste Bundesliga sei, und „allein hier am Wettbewerb teilnehmen zu dürfen, ist schon ein riesiger Erfolg“. Und mit der gesicherten Klasse geht es im Oktober für die Wissener Luftgewehrmannschaft in das vierte Jahr, in dem man in der deutschen Eliteklasse antritt. Das Team habe allen Grund, optimistisch in die Saison zu gehen. Auf der einen Seite Training und Fleiß, auf der anderen Helfer bei Heimspieltagen sowie Gönner, ohne deren finanzielle und materielle Unterstützung der Verein eine solche Liga nicht stemmen könnte, dankte der Schießmeister anerkennend.

Müller informierte auch über Neuzugänge: die 21-jährige Deutsch-Belgierin Jessie Kaps „ist sowohl menschlich als auch sportlich eine absolute Bereicherung“. Die ein Jahr jüngeren Dänin Anna Nielsen sei ein „sportliches Juwel, und nicht wenige trauen ihr schon bald den Durchbruch in die Weltklasse zu“, sagte Müller. Auch das Eigengewächs Benedikt Mockenhaupt, der mit 17 Jahren Bundesliga schießen darf, wird künftig dem Team angehören. Umfassend berichtete Müller aus dem sportlichen Geschehen. So stieg die zweite Mannschaft mit Topleistungen in den Aufstiegskämpfen in die Rheinland-Liga, die dritte Liga, auf. Dort mache die Mannschaft bei einer herausragenden Saison einen tollen Job, erkannte er an. Mit 14:0 Punkten nach sieben Wettkämpfen brachte man den Titel Rheinland-Meister in trockene Tücher und sicherte sich die Teilnahme an der Relegation für die zweite Bundesliga: „Damit haben selbst die kühnsten Optimisten nicht gerechnet.“

Erfolge bei den Bogenschützen
Die Dritte (Luftgewehr), aus der Landesliga in die Landesoberliga aufgestiegen, belegte am Ende „einen mehr als ordentlichen dritten Platz“. Für Kevin Zimmermann ging es in diesem Jahr bereits nach Dubai: Bei den IWAS World Games kam der Wissener den vierten Platz. In den Ausführungen erwähnte Müller auch, dass auch die Bogensportler gute Erfolge feiern. So kamen zum Beispiel Leon Kipping und Klaus Frühling als Deutsche Meister von dem Meisterschaften des Deutschen Feldbogenverbands zurück, und Frühling wurde Vierter bei der Europameisterschaft in Budapest, was Müller erfreut kommentierte: Dies zeige sportlich in die richtige Richtung. Es sei eine große Abteilung mit vielen neuen Bogensportbegeisterten, sagte Müller, dem auch hier vor der Zukunft nicht bange ist.

Neben dem sportlichen Geschehen beleuchtete der Schießmeister auch die gesellschaftlichen Aktivitäten und erwähnte unter anderem die symbolische Übergabe der neuen Vereinsfahne. Diese sei in hunderten Arbeitsstunden in Handarbeit von Ordensschwestern der Abtei Mariendonk bei Grefrath gefertigt worden. Der Dank galt allen Spenderinnen und Spendern, ohne deren Dazutun „wir dieses Schmuckstück nie hätten anschaffen können“. Es wird auch investiert: Die Kleinkaliber-Anlage (KK) wird auf elektronischen Schießbetrieb umgestellt. Voraussichtlich Mitte Mai soll alles hergerichtet sein, so dass der Trainings- und Schießbetrieb aufgenommen werden kann. Karl-Heinz Henn, Vorsitzender des Schützenvereins Wissen, berichtete, dass die Gesamtkosten sich mit 45.000 Euro beziffern. Diese werden mit viel Eigenleistung und -mitteln, aber auch mit 20.000 Euro an Zuschüssen von Land, Landkreis und Stadt gestemmt. Ende vergangenen Jahres war der Kugelfang umgebaut worden, nun sei man mit der Elektrik in Eigenleistung in den letzten Zügen, so Henn. Danach müssten noch Restarbeiten getätigt werden. Müller dankte dem Bauleiterteam Martin Theis und Otto Heuser für den unermüdlichen Einsatz beim Umbau der KK-Anlage.

Dank an Otto Heuser und Klaus Frühling
Dank entrichtete Müller auch an Otto Heuser, der nach 30 Jahren Vorstandsarbeit als Sportwart Pistole auf eigenen Wunsch zurückgetreten ist: „Es ist einfach beispielhaft, was Otto Heuser für den Verein geleistet hat.“ Für 25-jährige Zugehörigkeit zum Deutschen und Rheinischen Schützenbund wurde Andreas Osthege ausgezeichnet, der auch bereits ein Vierteljahrhundert aktiver Sportschütze ist. Schießleiter Müller hatte viele Worte des Dankes parat, um all denjenigen zu danken, die ihren Sport ausüben und sich in das Vereinsleben einbringen. Stellvertretend für alle Helferinnen und Helfer ehrte er ein Vereinsmitglied aus der Bogensportabteilung mit einem Präsent: Klaus Frühling, der, aus seiner Sicht nicht nur einer der leistungsstärksten Sportler der Abteilung sei, so Müller, sondern auch bei vielen Arbeitseinsätzen mit von der Partie sei.

Geehrt wurden auch Sportschützinnen und Sportschützen für ihre Erfolge. Exemplarisch sei an dieser Stelle nur erwähnt, dass Julia Neuhoff im Dameneinzel KK 100 Meter mit 297 von 300 Ringen einen neuen Landesrekord eingestellt hat. Auch der Deutsche Meister und zweifache Deutsche Vizemeister Kevin Zimmermann schoss einen neuen Landesrekord. Den verbuchte auch die Damen-Luftgewehrmannschaft mit Nicole Juchem, Sarah Roth und Anna Katharina Brühl (1169 Ringe). Über schöne Erfolge berichtete auch Jugendleiterin Anke Müller, allein 24 Mal belegten die Wissener Nachwuchsschützen bei den Kreis- und Bezirksmeisterschaften einen ersten Platz, und auch bei den Landesmeisterschaften wurde Edelmetall geholt. In ihrem Bericht fanden auch das jährliche Zeltlager an der Aggertalsperre, Teilnahmen am Kreisjugendkönigsschießen, Festzügen der Nachbarvereine und natürlich beim eigenen Schützen- und Heimatfest eine Betrachtung. „Es war für unsere Jugendabteilung ein, auch sportlich, sehr gutes Jahr“, bilanzierte Jugendleiterin Müller: „Man merkt, dass wir etliche sehr leistungsorientierte Schützinnen und Schützen in unseren Reihen haben.“ Auch im Lasergewehrbereich habe man viele Talente.

26 aktive Bogensportler
Nach einem Bericht von Jugendsprecher Noah Seidel gab Klaus Frühling einen schönen Einblick in das Wettkampfgeschehen der Bogensportabteilung, die so manche Wettbewerbsteilnahme vergoldete. Bis zu Europameisterschaften war die Abteilung am Start. Bei den Wettbewerben im Vorjahr stiegen die Aktiven 63 Mal auf ein Siegertreppchen, 34 Mal auf das höchste. Es gab sechs Neuzugänge, sodass es nun 26 Aktive gibt.

Bei der Versammlung informierte Schießmeister Müller, dass das Stadtpokalschießen um ein Jahr auf 2019 vorgezogen wird – und zwar aus gutem Grund: 2020 wird der Schützenverein 150 Jahre alt. Hierzu sind umfangreiche Feierlichkeiten geplant, und angesichts dessen hätte die Durchführung des Stadtpokales nicht funktioniert, teilte Müller mit. Das Jubiläum war ein Stichwort für den Vorsitzenden Karl-Heinz Henn, der auf der Versammlung über die Vorbereitung und Planung informierte. Der seit 2017 bestehende Festausschuss habe oft getagt. Mit dem geschäftsführenden Vorstand sind hier auch Florian Marhöfer und Martin Theis aktiv. Vieles sei bereits auf die Reihe gebracht, und das eigentliche Jubiläum habe man vom Schützenfest gelöst, sagte Henn.

150 Jahre werden gefeiert
Das Jubiläum soll mit einer Festwoche vom 4. bis 9. Mai 2020 gebührend gefeiert werden, mit verschiedenen Veranstaltungen. Es soll zum Beispiel eine umfangreiche Ausstellung einer Vereinsbilderchronik in der Westerwald Bank geben. Es wird einen Kommers geben, und ebenfalls im Kulturwerk Wissen soll „Brings“ spielen. Der Vorsitzende erinnerte daran, dass man im Jahr 2013 den Rheinischen Schützentag in Wissen hatte, und diesen nur habe stemmen können, weil alle angepackt haben. Das gelte auch für das Jubiläum, zum Beispiel beim Aufbau. Beim Kommers müsse kein Mitglied kellnern, aber auch beim Konzert von „Brings“ benötige man wieder jede helfende Hand: „Die Verantwortlichen hoffen auf die Hilfe aller Mitglieder“, sagte der Schützenoberst und unterstrich: „Gemeinsam werden wir es schaffen.“ Bereits vor der Festwoche wird am Mittwoch, dem 29. April, das Heeresmusikkorps 300 aus Koblenz ein Konzert geben.

Beim Jubiläumsschützenfest im Juli werde man erstmals freitags einen Musikabend haben, informierte der Vorsitzende. Von einem tollen Musikprogramm am Schützenfestwochenende und beim Festzug sprach Henn, der als einen Höhepunkt „Voxxclub“ bezeichnete, und sich freute, dass das Repräsentationsorchester der weißrussischen Armee spielen wird. „Der Festzug wird viel größer werden als wir es normal gewohnt sind“, sagte Henn: „Es liegt viel Arbeit vor uns, aber wenn alle anpacken und helfen, wird es eine tolle Sache.“ Es soll auch ein Festbuch erscheinen, kein geschriebenes Buch. Es soll eher der Versuch gemacht werden, Fotos aus der Bilderausstellung sprechen zu lassen.

Zapfenstreich 2019 auf dem Kirchplatz
Henn erwähnte auch das diesjährige Schützenfest, und zwar im Zusammenhang mit der Steinbuschanlage. Hier wird es diesmal keinen großen Zapfenstreich geben, weil die Stadt ab Mai die Anlage umgestalten will. Zum Schützenfest ist alles eine Baustelle. Der Zapfenstreich fällt deshalb aber nicht aus, sondern wird ausnahmsweise auf dem Kirchplatz gegeben, teilte der Vorsitzende mit. Dies sei auch ein sehr würdiger Rahmen, und das Ambiente passe, sagte Henn. (tt)
       
     
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