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Nachricht vom 22.05.2019
Region
20 Meter unter Tage: Die Dachschiefergrube Assberg am Westerwaldsteig
Die Dachschiefergrube Assberg in Limbach zeugt vom Schieferabbau in der Kroppacher Schweiz, der dort schon seit dem Mittelalter stattgefunden hat. Der Stollen des Schieferbergwerkes ist in 20 Meter Tiefe über eine Treppe begehbar. Das unterirdische Bergwerk wurde von Hand ausgehauen, dabei wurden die einzelnen Schieferschichten abgetragen, nach oben befördert und zu Dachschiefer verarbeitet. Das alte Schieferbergwerk befindet sich in unmittelbarer Nähe des Westerwaldsteiges und gehört zu den historischen Attraktionen des Wanderweges.
Bergwerkseingang zum historischen Stollen des Schieferbergwerks. Fotos: GRILimbach/Hachenburger Westerwald. Bei Limbach befindet sich mitten im Wald unter Tage in 20 Meter Tiefe der Bergwerksstollen eines ehemaligen Schieferbergwerks (Schiefergrube), der für Jedermann frei zugänglich ist. Direkt am Westerwaldsteig, Marienwanderweg und Druidensteig gelegen, ist dieser historische Platz Teil der besonderen Attraktionen des Wanderwegenetzes und des Geoparks Westerwald-Lahn-Taunus. Ein Schild mit der Aufschrift „Schiefergrube“ weist den Weg. Vom Wanderweg rechts abgebogen, erkennt man einen überdachten Rastplatz, auf den man zusteuern. Dort angekommen ist der Eingang zum Bergwerk nicht zu übersehen. Eine Art Holzhaus mit der Überschrift „Historisches Schieferbergwerk Assberg Limbach“ dient als Eingang. Es gibt keine Tür, der Zugang ist offen. Beim Betreten geht sofort das Licht an, das durch einen automatischen Bewegungsmelder gesteuert wird. Links und rechts an den Wänden befinden sich zwei Ruhebänke aus Holz, fest mit der Wandkonstruktion verbunden. Sogar an Sitzkissen wurde gedacht. An den Wänden entdeckt man die Schautafeln, die die Geschichte des Schieferbergwerks und des Schieferabbaus im Westerwald erzählen. Und es liegt ein Gästebuch aus, in dem man sich eintragen kann. Bei einem Blick ins Gästebuch kann man feststellen, dass viele Wanderer aus unterschiedlichen Regionen von ganz Deutschland schon hier gewesen sind. Ein Zeichen dafür, dass der Westerwaldsteig sich großer Beliebtheit erfreut.

Eine Stahltreppe nach unten führt in den Stollen

Am Ende des Holzhauses scheint eine Art Höhle zu sehen zu sein. Bei näherem Hinsehen entpuppt sich dies als ein dunkler Felsen, der den Zugang zum Bergwerksstollen darstellt. Mit etwas Licht sieht man, dass die Felswand aus mehreren Schichten dunkelbrauner, fast schwarzer Felsformationen besteht. Es wird deutlich, dass die einzelnen Steinschichten abgetragen und zu Dachschiefer verarbeitet wurden.

An einer Eisentreppe angelangt, blickt man etwa 20 Meter nach unten und erkennt den Zugang zu einem größeren Raum, der im Lichtschein der unten montierten Lampe sichtbar wird. Der Abstieg sollte mit festem Schuhwerk erfolgen, da die nassen und dadurch etwas rutschigen Stufen der Stahltreppe in den Stollen hinunterführen. Doch vorher ist es ratsam, sich zu vergewissern, dass das Licht funktioniert.

Unter Tage angekommen, betritt man eine Bergwerkskammer mit einem etwa 10 Meter hohen Gewölbe. Es handelt sich um einen großen und beeindruckenden Raum. Es ist schwer vorstellbar, wie mühsam die Arbeiten hier früher gewesen sein müssen, das schwere Schiefergestein aus dem Felsen zu hauen und dann mit Körben an Seilen oder über Leitern nach oben zu transportieren. Im Bergwerksstollen sind zwei Sitzbänke aufgestellt. Es ist feucht und Wasser läuft an einer Wand hinunter. Erst jetzt wird einem klar, wie tief man sich unter der Erde befindet. An der Wand ist ein Schild befestigt, auf dem erklärt wird, dass das unterirdische Bergwerk von Hand ausgehauen wurde und dass dort auch im Winter mit drei bis fünf Leuten gearbeitet hat. Über sogenannte „Fahrten“ (Leitern), die an „Strossen“ (Stufen) angelehnt waren, ist man früher nach unten geklettert. Nachdem man sich noch etwas umgesehen hat, begibt man sich wieder auf den Weg nach oben. Mit einem Eintrag ins Gästebuch verlässt man diesen doch etwas mystischen Ort.

Historie und Lage des Schieferbergwerks

Die Dachschiefergrube Assberg in Limbach wurde zwar schon 1548 erwähnt, soll aber in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges, der von 1618 bis 1648 gedauert hat, in der heutigen Form unter Tage entstanden sein. Zum nahen Kloster Marienstatt gehörend wird vermutet, dass der Stollenraum während des langen Krieges als Versteck sowie auch sakralen Zwecken gedient haben könnte. Davon zeugen die gebogene Form der Wandfläche an der Ostseite mit einer Altarstufe und das gegenüber eingemeißelte Kreuz. Der Schieferabbau über Tage soll in der Schiefergrube bereits im Mittelalter stattgefunden haben. Die historische Dachschiefergrube „Assberg“ dürfte die größte und älteste Schiefergrube des Westerwaldes gewesen sein. Wer das Bergwerk nicht auf Wanderschuhen erkunden möchte, kann mit dem Auto am Ortseingang von Limbach, von Heimborn aus kommend, rechts den ersten Weg einbiegen und mit dem Fahrzeug bis zum Parkplatz kurz vor das Bergwerk fahren. Die GPS Koordinaten der Schiefergrube sind: 50.694838, 7.792665. (GRI)
       
       
       
       
   
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