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Nachricht vom 04.06.2019
Region
Unterwegs im FFH-Gebiet „Wälder am Hohenseelbachskopf“
Bei strahlendem Sonnenschein trafen sich Ende Mai mit Muriel Schmitz, Jürgen Endres und Jessica Gelhausen Vertreter der Oberen und Unteren Naturschutzbehörden, der zuständige Revierleiter des Forstamtes Altenkirchen, Rainer Gerhardus, der Geschäftsführer des Bauernverbandes, Markus Mille, Mitglieder der Naturschutzinitiative, des BUND und Flächenbewirtschafter innerhalb des Schutzgebietes zu einer gemeinsamen Bereisung von Projektflächen im Bereich Daaden und Emmerzhausen.
Unterwegs im FFH-Gebiet „Wälder am Hohenseelbachskopf“ (Foto: Johanna Römer)Daaden/Emmerzhausen. Eingeladen hatte der für den Landkreis Altenkirchen zuständige Biotopbetreuer, Peter Weisenfeld, um im Rahmen des Bewirtschaftungsplanes für das FFH-Gebiet „Wälder am Hohenseelbachskopf“ umgesetzte und geplante Maßnahmen vorzustellen und abzustimmen. Nach der Begrüßung und kurzen Vorstellung des 1025 Hektar großen Gebietes wurden am Beispiel einer im Gebiet liegenden Grünlandfläche typische Pflanzenarten des Lebensraumtyps „Bergmähwiese“ und die dazu passende Bewirtschaftung vorgestellt.

Sorgen bereitet hier die Ausbreitung der Lupine auf der artenreichen Wiese, die bedrohte Pflanzenarten verdrängen könnte. Hier werden Bekämpfungsmaßnahmen wie Ausstechen der Lupinen mit Wurzeln angedacht. Im Bereich des ehemaligen Quarzitabbaugebietes „Lipper Nürr“ wurden im Winter 2018/ 19 Flächen freigestellt, bestehende zugewachsene Tümpel entkrautet und entschlammt, neue Tümpel als Lebensraum z.B. für bedrohte Amphibienarten wie die Gelbbauchunke, eine besonders zu schützende Art gemäß Anhang II der FFH-Richtlinie, angelegt.

Schon jetzt finden sich tausende Kaulquappen von Grasfröschen und Erdkröten in den Gewässern. Auch Teich- und Bergmolche haben neuen Lebensraum entdeckt. Andere Arten, z.B. Libellen, werden folgen. Mit dem Naturdenkmal „Trödelsteine“ wurde ein geschütztes Geotop, ein Gesteinshaldenlebensraum, besichtigt, der von Bäumen freizuhalten ist. Als vierten Punkt des Tages wurden im Wald versteckt liegende Übergangs- und Quellmoore, ein für Rheinland-Pfalz sehr seltener Lebensraumtyp, aufgesucht. Hier finden sich dicke Moospolster mit Torfmoosen und Wollgras, die aber zunehmend von Bäumen überwachsen werden. Diese sollen im Verlauf des Winters größtenteils aus dem Gebiet entfernt werden.

Am Nachmittag wurden noch unterschiedliche Grünlandtypen im Bereich des „Steinchens“ bei Daaden besucht und ihre optimale Bewirtschaftungsform diskutiert. Hier soll in enger Kooperation mit den Landnutzern ein Erhalt wertvollen Grünlandes gesichert werden. Zum Ausklang des Tages stellte Rainer Gerhardus noch Waldentwicklungsflächen nach Sturmereignissen am Höhenweg vor. Die Entwicklung des Gebietes soll auch weiterhin öffentlich durch Bereisungen begleitet werden. (PM)
 
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