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Nachricht vom 10.07.2019 |
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Politik |
Wissener Altstadt-Brücke: Landesbetrieb hat Alternativen geprüft |
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Die Altstadt-Brücke in Wissen bleibt Thema. Sie wird bekanntlich in Kürze gesperrt, weitgehend abgerissen und neu aufgebaut. Vielfach wurden zuletzt Rufe nach Behelfs- und Ausweich-Brücken, zumindest für Fußgänger, laut. Dazu haben sich nun die Stadt Wissen und der Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Diez zu Wort gemeldet. Wie aus einem Schreiben hervorgeht, das Stadtbürgermeister Berno Neuhoff vorliegt, hat der LBM Diez eine Ersatzbrücke ernsthaft geprüft, aber aus Gründen des Naturschutzes verworfen |
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Wissen. Die Altstadt-Brücke in Wissen bleibt Thema. Sie wird bekanntlich in Kürze gesperrt, weitgehend abgerissen und neu aufgebaut. Das Ganze wird mindestens 14 Monate dauern, die einzige Verbindung für PKW, LKW und Busse über die Sieg führt dann, druch ampeln unterstützt, über die Alserberg-Brücke – auch „rote Brücke“ genannt. Vielfach wurden zuletzt Rufe nach Behelfs- und Ausweich-Brücken, zumindest für Fußgänger, laut. Etliche Bürger hatten gefragt, warum es denn keine vollwertige Ersatzbrücke oder Ponton-Brücke für den Verkehr gebe. Dazu haben sich nun die Stadt Wissen und der Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Diez zu Wort gemeldet.
Ersatzbrücke scheitert am Naturschutz
Wie aus einem Schreiben hervorgeht, das Stadtbürgermeister Berno Neuhoff vorliegt, hat der LBM Diez eine Ersatzbrücke ernsthaft geprüft, aber aus Gründen des Naturschutzes verworfen: „Natürlich prüfen wir bei allen Brückenbauprojekten, die mit erheblichen verkehrlichen Einschränkungen einhergehen, Möglichkeiten zur Abminderung dieser Einschränkungen. Sofern eine Brücke abgerissen und neu errichtet werden muss, kann man in Erwägung ziehen, das neue Bauwerk neben das alte zu platzieren und das alte Bauwerk solange zu nutzen, bis das neue unter Verkehr geht. Voraussetzung dafür ist, dass sich das neue Bauwerk in die vorhandene Anschlusskonzeption einbinden lässt. Auch eine temporäre Lösung müsste ja entsprechend angebunden werden“, heißt es da. So wurden beispielsweise zwei Alternativ-Brücken geprüft: Eine Version sah die Anbindung am Ende der Siegstraße kurz vor der Old Bakery vor, die andere eine Anbindung unterhalb des Kreisels („Wissener Ei“).
Massive Eingriffe in die Sieg
Beide Varianten, so der LBM, hätten „massive Eingriffe in die Sieg inklusive Aue sowie in private Grundstücke zur Folge. Die Sieg inklusive der Siegaue unterliegen als FFH-Gebiet einem besonderen landespflegerischen Schutz. Da es in Wissen eine ortsnahe Umfahrungsmöglichkeit gibt (Amm. der Redaktion: Gemeint ist die Alserberg-Brücke), sehen wir aus rechtlichen Gründen keine Möglichkeit, einen solchen Eingriff rechtssicher zum Baurecht zu führen. Bei Klage eines Umweltverbandes oder von privater Seite würde jedes Gericht auf die vorhandene Alternative verweisen."
Zumindest eine Fußgängerbrücke soll her
Stadtbürgermeister Berno Neuhoff bedauert laut Pressemitteilung diese Antwort, kann die Argumentation des LBM Diez aber inhaltlich nachvollziehen. Daher sei es wichtig, dass alle „kompensatorischen Maßnahmen" ergriffen werden, um die Situation im Interesse der Schulen, Anwohner und Pendler zumindest zu mildern. Dazu zählt ein verbilligtes Schülerverkehrsticket sowie eine Fußgängerbehelfsbrücke (Gerüstbrücke) als Verbindung zwischen Brückhöfe und Innenstadt, die nur geringfügige Auswirkungen hat. „Gerade für die vielen älteren Menschen und das Seniorenheim in der Brückhöfe hofft Neuhoff, dass diese Maßnahme kurzfristig umgesetzt wird und fußläufig die Stadt erreichbar bleibt in den Sommermonaten“, heißt es in der Pressemitteilung. Dazu hat er Kreis und die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord zu einem Gespräch eingeladen.
Verkehrskommission tagt
Am heutigen Mittwoch (10. Juli) befasst sich die Verkehrskommission des Wissener Stadtrates mit den Auswirkungen der Brücken-Sperrung auf den Verkehr auf dem Alserberg und mögliche Umleitungen. (PM/red)
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Nachricht vom 10.07.2019 |
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