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Nachricht vom 27.03.2010 |
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Region |
Wer kennt den unbekannten Toten? |
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Auch nach vier Monaten gibt eine Bahnleiche, die am 11. November 2009 - einem Tag nach dem Suizid des Nationaltorhüters Robert Enke - im Bereich des Bahnhofs Andernach aufgefunden wurde, Rätsel auf. Deshalb hat sich jetzt die Staatsanwaltschaft entschlossen, mittels einer Gesichtsrekonstruktion an die Öffentlichkeit zu gehen. |
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Region/Koblenz. Schon seit Monaten große Probleme bereitet der Kripo Koblenz die Klärung der Identität eines Mannes, der sich am 11. November 2009 (das war ein Tag nach dem Suizid von Robert Enke) im Bereich des Bahnhofs Andernach vor einen herannahenden ICE geworfen hat. Aufgrund der bisherigen polizeilichen Ermittlungen steht fest, dass der Unbekannte aus freien Stücken und ohne jegliches Zutun anderer vor den Zug gesprungen ist. Die Polizei hat daher keine Zweifel, dass es sich vorliegend um einen Suizid handelt und ein Verbrechen ausgeschlossen werden kann. Dennoch ist die Klärung der Identität des Toten aus Gründen der Rechtssicherheit von großer Bedeutung, heißt es in einer Pressemitteilung des Polizeipräsidiums.
Der Tote führte keinerlei Dokumente, Unterlagen oder Gegenstände mit sich, die zu seiner Identifizierung geführt oder beigetragen hätten. Ein Abschiedsbrief oder eine andere bewusst hinterlassene Nachricht des Toten wurden weder bei ihm noch in der erweiterten Umgebung des Ereignisortes aufgefunden. Ebenso blieben alle Nachforschungen in den Krankenhäusern und Fachkliniken der Region bis heute ohne Ergebnis.
Natürlich erfolgte inzwischen auch ein bundesweiter Abgleich mit den der Polizei vorliegenden Vermisstenmeldungen und Recherchen in allen der Polizei zur Verfügung stehenden Datenbanken - alles ohne Ergebnis.
Da es sich nach Kleidung und Allgemeinzustand des Toten mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht um einen Wohnsitzlosen beziehungsweise "Streuner" handelte, wird mit jedem Tag rätselhafter, warum das Fehlen dieses Menschen von niemandem bemerkt und gemeldet wurde.
Neue Hoffnung verknüpfen die Ermittler jetzt mit einer Veröffentlichung einer Rekonstruktion des mutmaßlichen Aussehens des Toten: Das Institut für Anthropologie der Universität Freiburg hat ein computergestütztes Bild erstellt, das auf der Basis von wissenschaftlichen Erkenntnissen, vorhandenen Gewebeteilen und moderner EDV-Technik beruht. Das Verfahren bezeichnet man als Gesichtsweichteilrekonstruktion.
Obwohl das jetzt veröffentlichte Bild optisch einer Fotoaufnahme schon sehr nahe kommt, ist es wichtig, herauszustellen, dass es sich dennoch lediglich um eine Rekonstruktion handelt. Ergänzend zur Rekonstruktionsfotomontage hier noch einmal die Beschreibung des Toten sowie seiner Bekleidung:
- ca. 35-45 Jahre alt (eher 45 Jahre alt)
- ca. 80 kg schwer (geschätzt),
- ca. 170-180 cm groß (geschätzt),
- Stirnglatze,
- dunkle, ca. zwei Zentimeter lange Haare,
- blau-graue Augen.
Dem Gesamterscheinungsbild nach dürfte es sich bei dem Toten um einen Deutschen beziehungsweise Mitteleuropäer gehandelt haben.
Er war bekleidet mit
- hellgrauen Turnschuhe mit schwarz-rot-gemusterten Schuhriemen, der Marke Adidas, Größe 11,5,
- schwarzer Jeanshose, Marke Gegrge, Größe 34-L,
- dunkelblauer Windjacke, Marke Nike, Größe XL,
- blaues Sweatshirt der Marke Original "LE FROG"
- dunkelblauem T-Shirt, Marke Daniel Hechter,
- dunkelblauen Mikrofaserhandschuhen mit schwarzem Bund, Marke Thinsulate sowie
- einer dunkelblauen Strickmütze mit Aufdruck "SOX".
An der Leiche wurden weder Schmuckstücke noch Tätowierungen oder - abgesehen von einer Blinddarmnarbe - andere prägnante körperliche Merkmale gefunden.
Die Polizei fragt:
- Wer kennt diesen Mann?
- Wer kann Hinweise zur Identität geben?
- Wo wird ein Mann dieses Aussehens seit dem 11. November vermisst?
Trotz aller wissenschaftlicher Möglichkeiten ist eine Abweichung der Rekonstruktion von dem realen Erscheinungsbild zu Lebzeiten im Rahmen einer sicherlich eingeengten Bandbreite denkbar.
Die Kripo Koblenz bittet daher im Zweifelsfall auch um Hinweise zu Personen, die der Bildrekonstruktion nur in groben Zügen entsprechen. Hinweise bitte unter Telefon 0261/103-1. |
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Nachricht vom 27.03.2010 |
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