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Nachricht vom 19.04.2010 |
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Region |
Seniorinnen informieren sich über Fairen Handel |
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Über den Fairen Handel haben sich jetzt Rosenheimer Seniorinnen informiert. Sie waren zu Gast im Weltladen Betzdorf und wurden von dessen Leiter Hermann Reeh ausführlich und eindrücklich informiert. |
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Betzdorf/Rosenheim. Beeindruckt waren die Frauen des Seniorinnen Kreises aus Rosenheim von den Wirkungen des Fairen Handels.
Hermann Reeh vom Weltladen Betzdorf hatte, auf Einladung von Hildegard Mauer, der Leiterin des Kreises, den Rosenheimer Frauen zwei Kurzfilme von Kakaoplantagen der Elfenbeinküste gezeigt.
Im ersten Film ging es um die Kinderarbeit auf Plantagen, die ihren Kakao an den herkömmlichen Handel verkaufen. 600.000 Kinder arbeiten allein in den Kakao-Farmen der Elfenbeinküste. Das westafrikanische Land ist der weltweit größte Kakaoexporteur, 50 Prozent des Exports gehen nach Deutschland und werden hier in Fabriken zu Schokolade verarbeitet.
Die meisten Kinder, die dort arbeiten, sind von ihren Eltern unter falschen Versprechungen an Mittelsmänner gegeben worden. Diese verkaufen die Kinder an die Besitzer der Kakaoplantagen. Bis zu zwölf Stunden müssen sie dort täglich arbeiten, erhalten keine richtige Unterkunft und nur unzureichende Ernährung, auch medizinische Versorgung und ein Schulbesuch wird ihnen nicht gewährt. Der Verband der deutschen Schokoladenhersteller ist über diesen Zustand informiert, wie in dem Film gezeigt wurde.
Im zweiten Film ging es um den Anbau von Kakao von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern, die in der Kooperative "Kaokiva" zusammengeschlossen sind und ihren Kakao an den Fairen Handel verkaufen. Ihre Kinder besuchen die Schule, medizinische Zentren werden eingerichtet, Brunnen gebohrt, Schulen gebaut, soweit noch nicht vorhanden, und die Infrastruktur wird verbessert, Lastwagen zum Transport des Kakaos an den Hafen werden angeschafft, Lagerhallen gebaut. Die Kleinbäuerinnen und Kleinbauern erhalten Kredite, um neben dem Kakao noch andere Einkommensmöglichkeiten zu schaffen. Landflucht wird ebenso wie die Flucht nach Europa verhindert.
"Wer Kinderarbeit beseitigen will, muß dafür sorgen, dass die Eltern ein Einkommen erhalten, dass es ihnen ermöglicht, ihre Familien zu versorgen", so das Fazit von Reeh. Und wer Flucht nach Europa verhindern wolle, müsse den Menschen in ihren Ländern eine Perspektive für die Zukunft geben. Beides gewährleiste der Faire Handel.
In angeregter Unterhaltung wurden die beiden Filme und der Faire Handel besprochen.
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Foto: Beeindruckt waren die Seniorinnen aus Rosenheim von den Wirkungen des Fairen Handels und möchten bei ihrem Einkauf verstärkt auf die Bedingungen achten, unter denen Waren produziert werden. |
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Nachricht vom 19.04.2010 |
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