AK-Kurier
Ihre Internetzeitung für den Kreis Altenkirchen
Nachricht vom 07.09.2019
Politik
VG-Rat Betzdorf-Gebhardshain: Grüne fordern Maßnahmen für den Klimaschutz
Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im Verbandsgemeinderat von Betzdorf-Gebhardshain beantragt für die Kommune Sofortmaßnahmen zum Klimaschutz und die Erstellung einer Energie- und CO₂-Verursacher-Bilanz für die sich im Eigentum der Verbandsgemeinde befindlichen Gebäude. Auch die Fahrzeug-Flotte der Verbandsgemeinde soll unter diesem Gesichtspunkt auf den Prüfstand. Man will den Abschied von fossilen Verbrennern.
Betzdorf. Die Ratsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen im Verbandsgemeinderat Betzdorf-Gebhardshain fordert in ihren neuesten Anträgen nicht nur Sofortmaßnahmen zum Klimaschutz, sondern auch die Erstellung einer Energie- und CO₂-Verursacher-Bilanz für die sich im Eigentum der Verbandsgemeinde befindlichen Gebäude mit einem Betrachtungszeitraum von zwei Jahren. „Die Erderwärmung schreitet mit größeren Auswirkungen als gedacht voran, mit Dürresommern und Hitzewellen, Überflutungen und Sturmschäden, Insekten- und Baumsterben. Der Klimawandel ist sicht- und spürbar auch bei uns in der Region angekommen“, so die Grünen. Die Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker fordern deshalb mehr Tempo beim Klimaschutz mit konsequentem und zügigem Handeln.

Zeit für Symbolpolitik ist rum
„Für Symbolpolitik ist die Zeit schon längst abgelaufen, jetzt ist die Zeit zu handeln, wir müssen die CO₂-Emission eindämmen. Uns ist wohl bewusst, dass die Verbandsgemeinde nur begrenzte Möglichkeiten hat, aber diese sollte sie entsprechend ausschöpfen“, so Fraktionssprecherin Katrin Donath. Einen wichtigen Ansatzpunkt, um beim Klimaschutz gegenzusteuern, sehen die Grünen beim Energieverbrauch der Verbandsgemeinde-eigenen Liegenschaften. Grund für eine neue Betrachtung im Bereich Gebäude- und Energiemanagement ist ihre geänderte Zahl nach der Fusion der Verbandsgemeinden Betzdorf und Gebhardshain. „Dazu muss man wissen“, heißt es in einer Pressemitteilung der Grünen, „dass rund ein Drittel der gesamten CO₂-Emissionen in Deutschland auf den Gebäudebereich entfallen. Ohne erhebliche Anstrengungen gerade auch hier sind sämtliche Klimaziele nur Makulatur.“

Viele Fragen
In ihrem Antrag will die bündnisgrüne Fraktion nun geklärt wissen: „Wie entwickeln sich die Energieverbräuche in unseren kommunalen Gebäuden? Sind die Liegenschaften unserer Kommune stromverbrauchsintensiver geworden? Sind für den kommunalen Klimaschutz kurz-, mittel-, oder langfristig energetische Sanierungsmaßnahmen erforderlich? Oder: Welche Folgen für unser Klima haben die bereits geplanten Maßnahmen der VG?“ Die Grünen sind sich sicher, mit diesen Fragen wird sich der Rat und seine Fachausschüsse in den nächsten Jahren beschäftigen müssen.

Ziel: Nachhaltige CO₂-Reduktion
„Ein effektiver Klimaschutz gehört für uns auch zu den Aufgaben einer verantwortungsvollen Kommunalpolitik“, so die Ratsfraktion. Wege zu einer nachhaltigen Reduktion der CO₂-Emissionen sind wichtig, weshalb sich ein weiterer Ratsantrag damit beschäftigt, dass ab sofort alle kommunalen Maßnahmen in den Handlungsbereichen Neubau und Gebäudesanierung kommunaler Liegenschaften, bei der Bauleitplanung und den Vergabeverfahren im Gebäudemanagement auf ihren CO₂-Abdruck überprüft und bewertet werden.

„Kommunale Flotte“ umstellen
Handlungsbedarf sehen die Grünen auch bei der „kommunalen Flotte“, also dem Fahrzeugbestand der Kommune. „Unsere Straßen sind dreckig, laut und verstopft. Das muss sich ändern. Deshalb wollen wir uns von den fossilen Verbrennern verabschieden“, so Donath. Der Umstieg auf klimaschonende Antriebe wird zentral für den Klimaschutz gesehen und muss nach Ansicht der Grünen bei einer Neuanschaffung berücksichtigen werden. Gern würde die grüne Ratsfraktion in diesem Zusammenhang auch eine Anhörung der Schülerinnen und Schüler von „Fridays for Future“ im Fachausschuss sehen. „Es wird Zeit, dass die Forderungen der jungen Menschen ernst genommen und in unser kommunalpolitisches Handeln umgesetzt werden“ heißt es abschließend hierzu. (PM)
Nachricht vom 07.09.2019 www.ak-kurier.de