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Nachricht vom 23.09.2019
Region
Tradition trifft auf Moderne: Großer Umzug beim Friesenhagener Erntedankfest
Bei strahlendem Sonnenschein ging der große Festumzug des Friesenhagener Erntedankfestes zum 52. Mal über die Bühne. Auf dem Blumenberg hatte man Aufstellung genommen. Auch im diesjährigen Umzug trafen traditionelle wieder auf aktuelle und moderne Themen. Motivwagen, mit viel Liebe zum Detail, Fußgruppen und Musikkapellen machten den Umzug zu einem Erlebnis.
Die Dedermejer Makolwesjern. (Foto: KathaBe) Friesenhagen. Der Festumzug, der am Sontag (22. September) durch den romantischen Ort Friesenhagen zog, war wieder der Höhepunkt des dreitägigen Erntedankfestes und auch in diesem Jahr wieder ein echtes Erlebnis. So lockte er bei strahlendem Sonnenschein wieder tausende von Besuchern nach Friesenhagen.

Mit guter Stimmung in den Festumzug
„Die Stimmung gestern Abend im Zelt war top, das Zelt voll und genauso soll es heute weiter gehen“, so Stephan Schmallenbach, der Pressewart des Erntedankfest Friesenhagen e.V. Und genau so ging es auch weiter: Eine Heerschar von Besuchern säumte die Straßen und hatte Spaß an den bunten und mit viel Liebe zum Detail gestalteten Wagen und Gruppen. Begleitet wurde die große Zahl der Zugteilnehmer von Musikkapellen auch aus dem Umland. Der ortsansässige Musikverein "Concordia" Friesenhagen 1904 e.V. führte den Festzug an und traditionell fuhr der Erntewagen, den diesmal die Gruppe Kuchenwald geschmückt hatte, allen voraus. Hier prangte die prachtvolle Erntekrone über einem mit Früchten und Gemüse bunt gefüllten Wagen.

Traditionelles trifft auf Aktuelles
Traditionelle Themen wie die „Heuernte dazumal" der DJK-Freitagsgruppe und der Rommé Club mit „Eingemachtes dazumal“ waren genauso vertreten wie Wagen und Gruppen, die Aktuelles aufgegriffen hatten. Gleich zweimal wurde im Festumzug geheiratet. Die erste Gruppe aus Busenhagen beschäftigte sich mit der Bauernhochzeit und die Löschknechte Engelshäuschen gemeinsam mit dem Schulbezirk Neuhöhe mit der Landhochzeit. Aussteuer samt Hochzeitsgästen durften hier nicht fehlen. Die bunte Gruppe der Grundschule Friesenhagen war in einer großen Schar von Kindern mit der Raupe Nimmersatt unterwegs. Um zukünftig das Heu zu kaufen, bedürfe es wohl eines Goldesels, meinte die Reitergruppe Gösingen. Klima und Umweltschutz nahmen in diesem Jahr viel Platz ein. So ging es bei den Jupilern um Unverpacktes, denn „Unverpackt und regional: Beim Einkaufen die erste Wahl“, so ihr Slogan. Die Dedermejer Makolwesjer, die seit 20 Jahren mitbauen und -fahren, fanden ihr Motto bei einem gemeinsamen Ausflug nach Holland und machten auf die Dürre hierzulande aufmerksam. Ein prächtiger Leuchtturm schmückte ihren Wagen.

Landlust, zurück zur Natur und viel Musik
Landlust hatte die Gruppe vom Hof Erlenbruch, die Fußgruppe mit wunderschönen Blumenkränzen geschmückt. Jeder ein Unikat, da bekommt man noch mehr Lust aufs Land. Auch zur Energiewende wurde gefahren, denn diese einmal nach altem Vorbild zu betreiben, fand der Bürgerverein Steeg als ein passendes und aktuelles Thema. Die Landeier nutzen die Gaben der Natur: „... kehret zur Natur zurück, denn wir sind von ihr ein Stück“, so ein Teil ihres Mottos. Jeder Wagen und jede Gruppe für sich war ein echtes Highlight an diesem Nachmittag und so hatten alle, egal ob Zugteilnehmer oder Besucher, ihren Spaß, der von den vielzähligen Kapellen musikalisch untermalt wurde. Mit von der Partie waren der Spielmannszug Wenden, der Musikverein Lichtenberg und der Musikverein „Klangwerk“ Morsbach. Der Musikverein Holpe unterhielt die Zuschauer mit einem Platzkonzert.

Kein Nachwuchsproblem – ein „Generationending“
Das Erntedankfest, besonders mit seinem traditionellen Festumzug, sei so ein „Generationending“, meinte Stephan Schmallenbach. Nachwuchsprobleme, wie es vielleicht andere Vereine hätten, gäbe es hier nicht. Denn die Kleinen wachsen hier im Wildenburger Land damit auf, das jedes Jahr meistens drei Generationen an ihren prächtigen Gruppen und Wagen mit Spaß an der Sache arbeiten. Auch unter den Gruppen selbst herrscht eine super Stimmung, fast familiär. Man besucht sich gegenseitig beim Wagenbau und ein gesunder Ehrgeiz sei auch mit dabei, schmunzelte Schmallenbach. Das macht den Festumzug auch aus, denn die Wagen sind allesamt handwerkliche Meisterwerke. Der Höhepunkt der ganzen Arbeit ist dann, wenn die Zuschauer die Wagen und Gruppen bestaunen.

Nach dem Umzug auf den Festplatz
Wenn der Umzug am Festplatz ausläuft, haben viele Zuschauer noch die Möglichkeitgenutzt, frisch und teilweise regional direkt am Wagen der Erntekrone einzukaufen. Es soll ja nichts weggeworfen werden, so die Gruppe aus Kuchenwald. Und dann heißt es für alle: Auf zum Festplatz! Man trifft sich, hier wartet ein kühles Getränk, jede Menge Leckereien und mit viel Musik und Spaß wird das Erntedankfest kräftig weiter gefeiert. (KathaBe)
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
       
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