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Nachricht vom 27.04.2010 |
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Region |
Schweinepest scheint unter Kontrolle zu sein |
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Die rasche Reaktion von Behörden und Jägern scheint offenbar eine massive Ausbreitungt der Schweinepest im Kreis Altenkirchen verhindert zu haben. Deshalb ist es bei bisher vier Pest-Fällen geblieben. Die Impf-Aktionen gehen mit Unterstützung der Jägerschaft weiter. Denn eine endgültige Entwarnungt gibt es noch nicht. |
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Kreis Altenkirchen/Fluterschen. Es gibt begründete Hoffnung, dass der Kreis Altenkirchen vor einem massiven Ausbruch der Schweinepest verschont bleibt. Dank schneller Reaktion der zuständigen Stellen und tatkräftigem Einsatz der Jäger blieb es bisher bei vier erkannten Erkrankungen. Rainer Zeuner vom Kreisveterinäramt berichtete der Jägerschaft des Hegerings Altenkirchen im Landgasthof Koch in Fluterschen über den Verlauf der Seuche und Gegenmaßnahmen.
Anfang 2009 läuteten die Alarmglocken. Beim Monitoring der männlichen Wildschweine über 35 Kilo wurden vereinzelt Antikörper nachgewiesen. Diese Tiere mussten also Kontakt mit dem Erreger der Schweinepest gehabt haben. Am 9. Februar 2009 wurde in Köttingen ein verendeter Frischling gefunden, der das Virus in der Wildbahn (Feldvirus) aufgenommen hatte. Zwei weitere Frischlinge wurden in den Revieren Altenkirchen III (24. Februar) und Kescheid (18. März) ohne körperliche Auffälligkeiten erlegt, erwiesen sich aber als Virus-positiv.
Schon im Februar 2009 wurden die Landkreise Altenkirchen und Neuwied sowie der Westerwaldkreis nördlich der Autobahnen A 3 und A 48 als Region Westerwald vom Landesuntersuchungsamt zum gefährdeten Bezirk erklärt. Bereits im Februar/März 2009 wurden bei zwei Impfaktionen jeweils rund 17.500 Köder ausgelegt. Die Impf-Köder enthalten lebende Viren, die den Organismus zur Produktion von Antikörpern anregen, was zur Immunisierung führt. Vier Tage Jagdruhe sollen diesen Prozess ermöglichen.
Es kann nun sein, dass sich ein Schwein als Virus-positiv erweist, das sich nicht mit dem Feldvirus angesteckt hat, wohl aber noch das Impf-Virus in sich trägt. Das war bei zwei Frischlingen im Oberkreis der Fall. Da die Untersuchung, ob es sich um Feldvirus oder Impfvirus handelt, bis zu vier Wochen dauert, werden alle positiven Tiere ohne Unterschied verworfen, also nicht für den Verzehr zugelassen. Wird das Impfvirus nach der Impfruhe noch beim erlegen Stück festgestellt, zahlt der Kreis eine Entschädigung von zwei Euro pro Kilo.
Bei einem der Frischlinge, er kam am 23. März 2009 im Revier Wippe zur Strecke, wurde neben dem Impfvirus auch das Feldvirus nachgewiesen. Das Tier war also an Schweinepest erkrankt: der vierte Fall.
Am 4. und 20. April 2009 nahmen die Wildsammelstellen Kirchen Junkernthal und Forstamt Altenkirchen ihre Tätigkeit auf. Von allen erlegten Wildschweinen werden hier Proben entnommen, deren Ergebnis in zwei bis drei Tagen vorliegt. Zeigt sich kein Virus, kommen die Tiere in den Verkehr. Bis Ende März 2010 wurden in Altenkirchen rund 260 und in Kirchen rund 420 Wildschweine zur Untersuchung angeliefert.
In der Region Westerwald wurden bisher 16 Fälle von Schweinepest bekannt: vier im Kreis Altenkirchen, zehn im Kreis Neuwied und zwei im Westerwaldkreis. Indes gehen die Impf-Aktionen mit tatkräftiger Unterstützung der Jäger weiter. Im Juni und Juli sowie im September/Oktober 2009 wurden bei vier Impfungen jeweils rund 23.500 Köder ausgelegt. Im Februar/März folgten jeweils 17.500 Köder im Unter- und Oberkreis, Ende März noch einmal 17.500 kreisweit. Im Mai und Juni sind zwei weitere Aktionen mit jeweils rund 17.500 Ködern geplant und im Herbst geht es weiter.
Zeuner betrachtet die geringe Zahl der Pest-Fälle als Erfolg der raschen Reaktion staatlicher Stellen und der örtlichen Jäger-Organisationen. Wird innerhalb von zwei Jahren in der Region Westerwald nach der jüngsten Erkrankung kein weiterer Fall nachgewiesen, kann beim Landesamt der Antrag gestellt werden, den Gefährdungs-Status aufzuheben.
Obwohl inzwischen bei rund 75 Prozent der erlegten Wildschweine Antikörper festgestellt wurden, gibt es keine Entwarnung. Der Wert wurde bei den jüngsten größeren Strecken nicht mehr erreicht. Insbesondere Frischlinge konnten anscheinend aus noch unbekannten Gründen nicht mehr im wünschenswerten Maß erfolgreich geimpft werden. (Klaus Holl) |
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Nachricht vom 27.04.2010 |
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