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Nachricht vom 30.04.2010
Region
Arbeitsmarkt Thema bei Maigespräch
Zum traditionellen 1. Mai-Gespräch war die neue Leiterin der Agentur für Arbeit in Neuwied, Ulrike Mohrs, nach Daaden gekommen. In ihrem Referat beleuchtete sie die aktuelle Entwicklung am Arbeits- und Ausbildungsmarkt.
Daaden. Zum traditionellen 1. Mai-Gespräch hatte auch diesmal wieder Bürgermeister Wolfgang Schneider die Betriebs- und Personalräte der Betriebe, Unternehmen und Verwaltungen der Verbandsgemeinde, sowie Vertreter von Arbeitnehmerorganisationen in die Wilhelm-Fischbach-Hütte eingeladen. Referentin des Tages war Ulrike Mohrs, die neue Leiterin der Agentur für Arbeit in Neuwied. Sie sprach zum Thema "Aktuelle Entwicklung am Arbeits- und Ausbildungsmarkt". Zu Beginn erklärte Schneider den Gästen, warum er im zweiten Jahr in Folge ein Referat von der Leitung der Agentur für Arbeit vortragen ließ, denn schon 2009 war der damalige Leiter der AA, Ernst Starfeld, als Referent nach Daaden gekommen. Schneider erläuterte: Ulrike Mohrs sei zwar erst relativ neu in Amt und Würden, doch sparte er nicht an Vorschusslorbeeren. Zum einen sei sie die erste Frau, die anlässlich des 1. Mai-Gesprächs in Daaden referiere. Zweitens habe sie ihn kürzlich auf der Verwaltungsausschusssitzung mit ihren Argumenten überzeugt und drittens merke man, dass Mohrs neue frische Ideen mitbringe, sie besitze Ausstrahlungskragt und habe in kurzer Zeit schon Strukturentwicklung und Strukturveränderung im Wirtschaftsbereich erreicht.
Mohrs dankte für die Einladung, denn es sei ihr wichtig, möglichst viele Kontakte mit Betriebsräten und Unternehmen zu bekommen. Derzeit beschäftige vor allem der Mangel an Arbeit die Gesellschaft sehr. Man merke plötzlich, wie knapp das Gut Arbeit sei und wie schnell die Arbeit verloren gehen könne. Die Finanz- und Wirtschaftskrise haben manche Firmen in der Region ums Überleben kämpfen lassen. Eigentlich sehe es in Rheinland-Pfalz gar nicht so schlecht aus, doch im Arbeitsamtsbezirk Neuwied wozu auch der Kreis Altenkirchen gehöre, habe es die Menschen sehr getroffen, es gebe bis zu 30 Prozent mehr Arbeitslose. Dies liege an der Struktur der Unternehmen, welche überwiegend im Metall- und Maschinenbau sowie der Auto-Zuliefererindustrie tätig seien. Aktuell hatte sie die neuesten Zahlen des Tages mitgebracht, wonach 10.917 Menschen im Bezirk ohne Arbeit sind - 6,7 Prozent. Derzeit gehen die Arbeitslosenzahlen langsam zurück. Innerhalb von drei Monaten konnten 3000 Menschen in Arbeit gebracht werden. Es gelinge immer schneller, Arbeitslose wieder in Arbeit zu integrieren, wichtig sei aber, dass die Arbeitslosen sich schnell melden, informieren, beraten lassen und flexibel sind. Mohrs erklärte zudem, dass die vielen Gelder, die in Kurzarbeit gesteckt worden seien, gut investiert gewesen seien. Die Firmen müssten bei anziehender Konjunktur mit ihren Facharbeitern schnell wieder durchstarten können. Die Hypothek der Krise müsse allerdings auch noch zurück gezahlt werden. Bezüglich der Zukunftsaussichten erläuterte sie, dass im Jahr 2015 etwa 3 Millionen Fachkräfte auf dem deutschen Markt fehlen werden. Hohe Arbeitslosigkeit gebe es aber auch dann trotzdem noch, das wären dann Leute mit geringer oder gar keiner Ausbildung. Darum sei es wichtig, schon jetzt die Jugend heranzuholen und mit guter Ausbildung ins Berufsleben zu bringen. Bezüglich der Unternehmen sagte Mohrs, dass familienfreundliche und altersgerechte Arbeitsplätze gebraucht würden. Auch die Unternehmen müssten sich gegenüber den Arbeitnehmern flexibel zeigen. Alle diese Herausforderungen seien nur im Schulterschluss von Wirtschaft, Bildung und Politik zu leisten, sagte Mohrs.
In der anschließenden Diskussion kamen die Teilnehmer schnell vom Thema Arbeitsleben hin zur Bildungs- und gesellschaftspolitischen Ebene, wo noch so manches Defizit aufgezeigt wurde. (anna)
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Ulrike Mohrs, die neue Leiterin von der Agentur für Arbeit in Neuwied referierte in Daaden anlässlich des 1. Mai-Gespräches, links Bürgermeister Wolfgang Schneider. Foto: anna
 
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