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Nachricht vom 04.05.2010
Region
Krell sprach mit Betzdorfer Polizeiführung
Unter anderem um die geplanten Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen für das Gebäude der Polizei in Betzdorf ging es bei einem Gespräch, das der SPD-Landtagsabgeordnete Dr. Matthias Krell jetzt mit Kriminalrat Franz Orthen und Polizeioberrat Norbert Skalski führte. Hier gibt es offenbar ärgerliche Verzögerungen. Erfreulich aber: Krell erfuhrt, dass die Aufklärungsquoten gestiegen sind.
Betzdorf. Die Polizei- und Kriminalinspektionen in Betzdorf besuchte jetzt der Landtagsabgeordnete Dr. Matthias Krell, um sich über die aktuelle Situation am Standort sowie den Planungsstand der Umbau- und Erweiterungsmaßnahme zu informieren.
Erfreuliches konnten die Dienststellenleiter Norbert Skalski (PI) und Franz Orthen (KI) über die Aufklärungsquoten bei der Kriminalitätsbekämpfung berichten. Diese liege insbesondere bei Einbrüchen deutlich über dem Landesdurchschnitt. So konnten z.B. sämtliche Einbruchserien der jüngsten Vergangenheit im Raum Betzdorf aufgeklärt werden. Die Kriminalinspektion beschäftigt sich kreisweit schwerpunktmäßig mit Rauschgift- und Betrugsdelikten, Sexual- und Gewaltdelikten gegen Frauen und Kinder, Todesermittlungsverfahren, Bränden, schweren Diebstählen, Raub sowie dem stark anwachsenden Bereich der Internetkriminalität. Die Polizeiinspektion hat es bei der Strafverfolgung im Wesentlichen mit Körperverletzungen, Sachbeschädigungen, Nötigungen und Bedrohungen zu tun. In diesem Bereich konnte die Polizei sehr erfolgreiche Arbeit leisten.  Auffällig sei ein Anstieg der Anzeigebereitschaft von Frauen „mittleren Alters“, die angeben, in ihrer Kindheit oder Jugend sexuell missbraucht worden zu sein.

Auch über Vorurteile hinsichtlich krimineller Auffälligkeiten tauschten sich die Gesprächspartner aus. Immer wieder begegne man der Unterstellung, dass es einen überdurchschnittlich hohen Anteil krimineller Aktivitäten bei Ausländern oder Menschen mit Migrationshintergrund im Vergleich zu deutschen Staatsbürgern gebe. Die Kriminalstatistik zeige für die Region aber keinerlei signifikanten Zusammenhänge, erklärten Skalski und Orthen. Hier zeichne die subjektive Wahrnehmung offenbar ein falsches Bild, meinte der Landespolitiker, der auf die Bedeutung des Miteinanders und der Integration ausländischer Mitbürgerinnen und Mitbürger hinwies. Vielmehr, erläuterten die Beamten, ließe sich ein Zusammenhang oft in Bezug auf schlechte Bildung oder insbesondere fehlende soziale Bindungen herstellen.

Die momentane Personalausstattung sei im Großen und Ganzen zufriedenstellend, erklärten die Inspektionsleiter. Stark interessiert waren beide Dienststellenleiter an der zurzeit laufenden Überprüfung der im Jahr 2003 vom Land beschlossenen Verlängerung der Lebensarbeitszeit bei den Polizistinnen und Polizisten. Hier müsse genau hingeschaut werden, ob die derzeitige Anhebung des Pensionsalters von 60 auf 63 Jahren beim gehobenen und auf 65 Jahre für den höheren Dienst den besonderen Belastungen Rechnung trägt, denen die Beamtinnen und Beamten in ihrem täglichen Dienst laufbahnübergreifend ausgesetzt werden und ob eine objektive Abwägung aller direkten und indirekten Vor- und Nachteile für das Land Rheinland-Pfalz "unterm Strich" auch tatsächlich einen Mehrwert bringe. Krell erklärte, dass er sich diesbezüglich in Mainz für dieses Anliegen einsetzen werde.
Der Fortgang bei den Planungen für die zukünftige Unterbringung am Standort bot Anlass zu Kritik. "Wir warten dringend auf den Beginn der Bauarbeiten, weil wir auf die Erweiterungsfläche zwingend  angewiesen sind", erklärte Franz Orthen. Der Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB) habe einen Zeitplan für den Umbau vorgestellt, der aber nun in Verzug geraten sei. Für Krell sind die Verzögerungen unerklärlich und ärgerlich. "Entsprechende Aussagen müssen auch eingehalten werden", forderte der SPD-Politiker und versprach, sich dafür einzusetzen, dass in der Angelegenheit umgehend Klärung herbeigeführt werde.
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Foto: Diskutierten über den Stand der Erweiterungspläne (von links) - Kriminalrat Franz Orthen, MdL Dr. Matthias Krell, Polizeioberrat Norbert Skalski.
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