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Nachricht vom 15.10.2019 |
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Region |
Ein Schritt weiter zum neuen Hallenbad in Altenkirchen |
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Es war der nächste Meilenstein auf dem Weg hin zu einem neuen Hallenbad in Altenkirchen: Ausstattung und Finanzierungsprognose wurden am Dienstag abgesegnet. Die Verantwortlichen gehen von einer Eröffnung des Indoorpools „Ende 2022, Anfang 2023“ aus. |
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Altenkirchen. Ein weiteres wichtiges Etappenziel ist erreicht: In einer gemeinsamen Sitzung am späten Dienstagnachmittag (15. Oktober) haben der Verbandsgemeinderat Altenkirchen sowie dessen erweiterter Umwelt- und Bauausschuss jeweils einstimmig der endgültigen Planung des neuen Hallenbades auf der Altenkirchener Glockenspitze in der Nähe zur Großsporthalle zugestimmt und die Finanzierungsprognose zur Kenntnis genommen. Nach derzeitigem Stand kostet die Sportstätte rund 15,5 Millionen Euro (brutto).
Fünf Bahnen im Sportbecken
Sie soll, so Architektin Irina Schander-Wagner und dem Fachplaner für Gebäudetechnik Thilo Kriesten von Krieger Architekten und Ingenieure aus Velbert, diese Ausstattungsmerkmale aufweisen: Sportbecken mit 5 Bahnen (Breite 12,5 Meter) à 25 Meter (Edelstahlbecken, Wassertiefe 1,35 bis 3,50 Meter), ein Ein-Meter-Brett und eine Drei-Meter-Sprungplattform; Kurs-/Lehrschwimmbecken 12 x 10 Meter (Edelstahl) mit einem Hubboden (Wassertiefe bis maximal 1,80 Meter); Kinderplanschbecken (gefliest); Liegewiese im Außenbereich mit Durchschreitebecken vom und zum Hallenbad; Möglichkeit einer großflächigen Öffnung der Fassade zur Liegewiese (Freibadcharakter); Stellplatz für einen mobilen Außenkiosk; Vorrüstung der gesamten Dachfläche für den späteren Einbau einen Fotovoltaik-Anlage Größe bis zu 1700 Quadratmeter); 45 Stellplätze für Autos. Das Energiekonzept sieht vor, das Hallenbad mit einem Blockheizkraftwerk auszustatten. Bei einer Leistung von 100 kW (elektrisch) und der Integration ins Nahwärmenetz Glockenspitze wird es das Bad nahezu vollständig mit Wärme und Strom versorgen.
Viele Rechenaufgaben erledigt
Hinter der Kämmererin der Verbandsgemeindeverwaltung Altenkirchen, Annette Stinner, liegen inzwischen allerhand gelöste Rechenaufgaben, was das finanzielle Stemmen des Großprojektes betrifft. Für den Planungszeitraum 2019 bis 2022 gilt kurz gefasst: Eine Kreditaufnahme (nicht nur fürs neue Hallenbad, sondern auch für die Sanierung der Sporthalle der Pestalozzi-Grundschule Altenkirchen und die Beschaffung von Feuerwehrfahrzeugen) ist in Höhe von 12,9 Millionen Euro erforderlich. Am Ende des Jahres 2022 stehen Schulden (Investitionskredite) in Höhe von 19,45 Millionen Euro zu Buche (Bürgermeister Fred Jüngerich: "Das ist überschaubar"). Das Land und der Kreis werden sich an der Finanzierung beteiligen. Avisiert sind 3 Millionen Euro aus Mainz, das AK-Land stellt 10 Prozent der förderfähigen Kosten oder einen Festbetrag in Höhe von 25 Prozent der Landesgabe in Aussicht.
Deutlich höhere Bewirtschaftungskosten
Was jedoch nicht außer Acht gelassen werden darf: Die jährlichen Bewirtschaftungs-/Betriebskosten für den neuen Swimmingpool klettern von aktuell 400.000 um 600.000 auf zunächst rund 1 Millionen Euro (nach Abzug der Einnahmen durch den Eintrittskartenverkauf). Unter Umständen wird eine Erhöhung der Verbandsgemeindeumlage um einen Prozentpunkt erforderlich, um einen Haushaltausgleich darstellen zu können. Ein Prozentpunkt entspricht einem Plus von rund 380.000 Euro. Jüngerich betonte: "Wir beschließen derzeit Investitionen, die vom Volumen her für drei Wahlperioden reichen. Vor dem Hintergrund dieser Größenordnung müssen wir künftig die Ausgabenseite inhaltlich, zumindest aber zeitlich, genauestens hinterfragen."
Weg durch die Instanzen beginnt
Nach dem Okay in den Gremien beginnt nun der mühsame Weg durch die Instanzen: Der Bauantrag muss eingereicht, die Förderanträge alsbald auf den Weg gebracht werden, wie Ulrich Konter, stellvertretender Abteilungsleiter des Fachbereichs 3, Infrastruktur, Umwelt und Bauen im Rathaus, auf Anfrage des AK-Kuriers berichtete. Diese Schritte werden auf jeden Fall einige Zeit in Anspruch nehmen, so dass Konter davon ausgeht, dass die Ausschreibungen für die ersten Gewerke im Spätsommer des kommenden Jahres auf dem Markt sind.
Grundsätzliches Okay schon im Jahr 2015
Geplant ist, so war in der Sitzung des Verbandsgemeinderates kurz vor Weihnachten 2017 beschlossen worden, ein Schul- und Sport- und damit kein Spaßbad. Das grundsätzliche Okay für einen Neubau lag zu diesem Zeitpunkt schon zwei weitere Jahre zurück (29. Oktober 2015). Bis in gut drei Jahren dann wirklich die Eröffnung gefeiert werden kann, heißt es Daumen drücken, damit der "Senior" weiterhin seine Pflicht erfüllt. Erreicht die alte und marode Heimstatt der Abkühlungsbedürftigen auch wirklich den Start des Nachfolgers, liegen mehr als 52 Jahre des Betriebes hinter ihr. Am 27. Juni 1970 eingeweiht, war das Hallenbad das erste größere Gebäude auf der Glockenspitze im langsam entstehenden Sportzentrum. Diplom-Architekt Horst Wohle (Essen) hatte es als "Kleinschwimmhalle mit Schwimmbecken 8 x 25 Meter nach dem Forschungsauftrag des DSB/DSV für die Stadt Altenkirchen mit zentraler Kleiderabgabe" geplant. Damalige Kosten: 1,425 Millionen Mark. Noch einmal hob Jüngerich hervor, dass "wir uns zum neuen Hallenbad bekannt haben, weil die Bevölkerung uns das wert ist, weil es uns die Kinder und Schüler es wert sind."
Weitere Nutzung des "Seniors" unklar
Wie der "Ruheständler" dann nach dem Tag X genutzt werden soll, steht noch nicht fest. Um es in Jüngerichs Worte zu kleiden: "Wir haben noch keine konkreten Festlegungen." Mögliche Abrisskosten belaufen sich auf "300.000 Euro plus". Inwieweit die christliche Non-Profit-Sportorganistion SRS als direkter Nachbar sich Gedanken über eine Übernahme des Objekts macht, wusste Jüngerich nicht zu konkretisieren: "Es sind bislang nur allgemeine Gespräche mit SRS geführt worden." (hak)
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Nachricht vom 15.10.2019 |
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