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Nachricht vom 16.10.2019 |
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Wirtschaft |
Neues Projekt fördert heimische Produkte aus dem Westerwald |
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Heimische Direkterzeugnisse, verantwortungsvoll kontrollierte Waren aus eigenem Anbau und eigener Produktion zu fairen Preisen: Das ist Sinn und Zweck des neuen Projekts "Regionale Produkte und Direktvermarktung", das unter dem Leader-Dach von der Kreisverwaltung Altenkirchen federführend für die vier Leader-Regionen der drei Westerwälder Landkreise organisiert wird. |
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Altenkirchen. Der "Westerwaldgenuss" stellt "Regionale Produkte und Direktvermarktung" in den Mittelpunkt. Angesprochen sind in erster Linie land- und forstwirtschaftliche Betriebe, wie Projektleiterin Lina Dietrich von und in der Altenkirchener Kreisverwaltung am Mittwochmittag (16. Oktober) präsentierte. Der Fokus liege auf Regionalität, Adressaten seien Erzeuger, Verarbeiter, Logistiker, der Lebensmittelhandel, die Gastronomie, der Tourismus und nicht zuletzt natürlich der Endverbraucher. Die Initiative ziele darauf ab, eine Wertschöpfungspartnerschaft im Westerwald zu etablieren. Existierende Wertschöpfungsketten sollen ausgebaut und neue Absatzwege geschaffen werden. "Das Projekt ist auf zwei Jahre ausgelegt", erläuterte Dietrich. Aus dem Förderprogramm "Leader", mit dem die Europäische Union gezielt den ländlichen Raum stärken will, fließen 135.000 Euro als Zuschuss zu den Gesamtkosten in Höhe von 180.000 Euro. Der Kreis Altenkirchen übernimmt den Rest und ebenfalls die Organisation des Vorhabens in den Kreisen Neuwied und Westerwald.
Kampagne ruht auf zwei Säulen
Laut Dietrich lässt sich die Kampagne in zwei Bereiche aufteilen. Neben dem eigentlichen Netzwerkaufbau (bessere Kommunikation der Akteure untereinander) wird ein gerüttelt Maß an Öffentlichkeitarbeit betrieben, um die Endverbraucher zu informieren und sie für das Gute aus dem Westerwald zu sensibilisieren. Dietrich ist fest davon überzeugt, dass die Wertschöpfungspartnerschaft deutlich länger als die avisierten zwei Jahre andauern wird, denn das Netzwerk versetze die Akteure in die Lage, es eigenständig zu erweitern. "Es geht darum, den Erzeugern von regionalen Produkten eine Plattform zu bieten, neue Absatzmärkte zu erschließen, den Weg in den Handel zu ebnen und das Image der regionalen Produkte weiter zu steigern", sagte Dietrich und gab die Richtung vor: "Wir sprechen Biohöfe als auch konventionell arbeitende Höfe an." Mit einem Kick-off-Workshop in der Kreisverwaltung wurde der Startschuss offiziell fürs AK-Land gegeben. Weitere folgen im Stöffel-Park in Enspel und in Linkenbach. Landrat Dr. Peter Enders meinte: "Es hat natürlich sehr viel mit der Wertschätzung heimischer Produkte zu fairen Preisen zu tun." Das gegenseitige Vertrauen sei wichtig. Für Josef Schwan, den Vorsitzenden des Kreisbauernverbandes Altenkirchen, stand an allererster Stelle, "Kaufkraft in der Region zu halten. Damit ist allen geholfen".
Eine zeitgemäße Landwirtschaft
Parallel wird in einem weiteren Leader-Projekt über eine zeitgemäße Landwirtschaft informiert. Fußend auf der "Altenkirchener Erklärung", die der Kreistag im Juni 2018 einstimmig beschloss, die die Wertschätzung für die Leistung der Landwirtschaft herausstellt und die um Verständnis für die Herausforderungen der Landwirtschaft wirbt, verfolgt der Plan drei Ziele: sensibilisieren, informieren und motivieren. Das soll mithilfe von Flyern, einer Plakatserie, einem "Pixi-Buch" für Kinder, einer eigenen Homepage mit Erklärfilm und Mitmachaktionen geschehen, verdeutlichte Sebastian Dürr, der Regionalmanager der Leader-Region Westerwald-Sieg. Das Projekt, das 15.000 Euro kostet (75 Prozent Zuschuss aus Brüssel), ist auf 12 Monate begrenzt. "Wichtig ist, mit der Landwirtschaft ins Gespräch zu kommen", nannte Dürr ein für ihn ganz wichtiges Ziel.
AK-Land immer noch Vorreiter
Als "dankbar" bezeichnete Markus Mille, Geschäftsführer des Bauern- und Winzerverbandes, die Tatsache, dass der Kreis Altenkirchen so offensiv Partei für die Landwirtschaft ergreife. Noch stehe das AK-Land im gesamten Rheinland-Pfalz allein auf weiter Flur, was eine solche Positionierung angehe. "Es ist ein gutes Signal, dass die Landwirtschaft unterstützt wird", meinte Mille und schloss die von Dietrich skizzierte Zielsetzung des erst am Beginn stehenden Projektes mit in sein Lob ein: "So wird sich zeigen, was Direktvermarkung für die Region bedeutet. Verbraucherwünsche können aufgegriffen werden." Weiterer Effekt: Der Einkaufsführer "Westerwälder Erträge", der Direktvermarkter mit ihren Produkten in der Region vorstellt, wird als Neuauflage erscheinen. (hak)
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Nachricht vom 16.10.2019 |
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