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Nachricht vom 15.05.2010
Vereine
BGV erkundete Städte an der Ostseeküste
An die Ostseeküste zog es den Betzdorfer Geschichtsverein bei seinem jüngsten Ausflug in die Historie. Und da haben die dortigen Städte und Landschaften einiges zu bieten.
Betzdorf. Auf den vielfachen geschichtlichen Spuren der Städte der Ostseeküste von Mecklenburg-Vorpommern bewegten sich die 50 Teilnehmer, die mit dem Verein Betzdorfer Geschichte fünf Tage im deutschen Nord-Osten unterwegs waren, aber auch einen Eindruck der polnischen Oderstadt Stettin erhielten. Im "Venedig des Nordens", der alten Hansestadt Stralsund, schnupperten die Betzdorfer Seeluft. Beim Standrundgang lernte man das Unesco-Weltkulturerbe mit seinen wertvollen Baudenkmälern der Bachsteingotik kennen. Da Stralsund auch das Nadelöhr zur Insel Rügen ist, durfte natürlich der Besuch auf Deutschlands größter Insel nicht fehlen. Zahlreiche sehenswerte Punkte der schneeweißen Bäderarchitektur fanden besonders in Putbus, Sellin und Binz Beachtung. Der Reiseführer war auch überrascht, dass Altenkirchen für den Geschichtsverein Betzdorf nicht unbekannt war, wenn auch ein anderes als das auf Rügen gemeint war. Der Geschichtsgruppe verdeutlichten die Reiseführer auch den Einfluss der Hanse, der Dänen und Schweden und ab 1815 der Preußen auf diesen Landstrich an der Ostsee. Die Betzdorfer besuchten die Universitätsstadt Greifswald und die Kreisstadt Anklam. In Gramzow besteht ein kleines Eisenbahnmuseum, wo mit viel Engagement zahlreiche Eisenbahnfahrzeuge restauriert präsentiert werden. Die Besucher aus der Eisenbahnstadt Betzdorf konnten beweisen, dass das Fahren einer Draisine ihnen natürlich bekannt war.
Zur zweitgrößten Insel Deutschlands, der Insel Usedom, führte eine weitere Rundreise. Kaiser und Berliner Hochfinanz gaben sich hier ein Stelldichein und Usedom mit Heringsdorf, Ahlbeck oder Zinnowitz wurden bereits im 19. Jahrhundert Berlins Badewanne genannt. Der Norden der Insel mit Peenemünde hat eine unrühmliche Verbindung nach Betzdorf. Die von Wernher von Braun entwickelten V 1- Raketen kamen im 2. Weltkrieg in den Rangierbahnhof Betzdorf, weil sie in der Nähe von Kirburg auf London abgeschossen wurden. Modelle der ersten Raketen bestaunte die Gruppe in Peenemünde.
Eindrucksvoll gestaltete sich der Besuch in Stettin an der Oder. Zahlreiche Plätze, wie der Grundwaldzki-Platz, in der Hauptstadt des polnischen Westpommerns erinnern in ihrer Anordnung und Gestaltung an Paris, etwa dem Place de I´Etoile. Zwar fehlt der Eiffelturm, aber im 22. Stock des Cafés 22 bot sich ein grandioser Blick über das alte und neue Stettin.
Voll neuer Eindrücke kehrten die Betzdorfer von der 18. Info-Fahrt des Geschichtsvereins zurück an die Sieg. Viele mit der Vision: Da fahre ich nochmals hin.
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Foto: Natürlich musste bewiesen werden, dass "frau" auch die Draisine im Eisenbahnmuseum Gramzow bewegen konnte.
   
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