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Nachricht vom 31.10.2019
Region
Moderne Arbeitswelten im Kreis Altenkirchen
Einen Einblick in die Arbeitswelt eines Softwareherstellers bot sich Landrat Dr. Peter Enders beim Besuch der Firma MB Software und Systeme in Selbach. Dort werden eigene Softwareprodukte hergestellt, aber auch Entwicklungsaufträge und Beratungsdienstleistungen für Kunden aus dem Kreis Altenkirchen und weit darüber hinaus durchgeführt. Geschäftsführer Markus Bläser empfing den Landrat sowie Ortsbürgermeister Matthias Grohs und den Leiter der Kreis-Wirtschaftsförderung, Lars Kober.
Besuch bei MB Software und Systeme: (von links) Landrat Dr. Peter Enders, Geschäftsführer Markus Bläser von MB Software und Systeme, Lars Kober, Leiter der Wirtschaftsförderung des Kreises Altenkirchen, und Selbachs Ortsbürgermeister Matthias Grohs. Foto: MB Software und SystemeSelbach. Enders berichtete von seinen Reisen in verschiedene europäische Länder. Dort sei die Digitalisierung teilweise schon sehr weit vorangeschritten. In Dänemark etwa sei die notärztliche Versorgung dank Digitaltechnik sehr gut aufgestellt. Bläser ergänzte, dass in Deutschland und insbesondere im Kreis Altenkirchen noch sehr viele Potentiale durch moderne Technik erschlossen werden können.

So gebe es nach wie vor viele Betriebe in der Region, die die wirtschaftlichen Vorteile der Digitalisierung gar nicht oder nur unzureichend nutzen. Einen Grund dafür sieht Bläser in der Tatsache, dass der Kreis durch kleine und mittlere Betriebe geprägt sei. Diese haben oft zu wenig oder gar kein eigenes Personal, um Digitalisierungsvorhaben umzusetzen. Gerade diese Betriebe haben jedoch auch oft Vorbehalte, einen Dienstleister wie MB Software und Systeme zu beauftragen. Das führt laut Bläser dazu, dass keine oder nur eine minimale Digitalisierung in vielen Betrieben stattfindet.

Künstliche Intelligenz

Besonders interessiert war Lanrat Enders am Thema Künstliche Intelligenz (KI). In diesem Bereich ist MB Software und Systeme ebenfalls tätig. Im Gespräch wurden die vielfältigen Chancen und Möglichkeiten durch den Einsatz intelligenter und wissensbasierter Systeme beleuchtet. Konkret wurden Möglichkeiten zur Verbesserung von Schweißvorgängen mit Hilfe der KI besprochen.

Sichtlich beeindruckt war der Landrat, dass sich MB Software und Systeme auch durch soziale Werte von durchschnittlichen Softwarefirmen abhebt. Anders als in der IT-Branche üblich, gibt es in Selbach weder regelmäßige Überstunden noch unbezahlte Mehrarbeit. Enders machte sich ein Bild über die Arbeitsbedingungen. Er befragte einige Mitarbeiter, wie es in einem solch fordernden Beruf möglich sei, Familie und Beruf in Einklang zu bringen.

Der Softwareexperte Dennis Hüsch, Vater von zwei Kindern, berichtete von den Herausforderungen einer jungen Familie und wie ihn die Firma dabei unterstützt. Eine flexible Arbeitszeitgestaltung und das Angebot, tageweise von zu Hause aus zu arbeiten, ermöglicht ihm eine gesunde Balance zwischen Beruf und Familie. Enders und Bläser waren sich einig, dass soziale Verantwortung, auch für die eigenen Mitarbeiter, in der heutigen Welt sehr wichtig sei und einen nicht zu unterschätzenden Beitrag zum nachhaltigen Erfolg einer jeden Firma leisten kann.

Berufsschulen stärken

Die Firma MB Software und Systeme ist Ausbildungsbetrieb für Fachinformatiker. Bläser wies darauf hin, dass die Höhere Berufsfachschule für Informatik eine ideale Vorbildung für einen werdenden Fachinformatiker darstellt. Allerdings wird diese Schulform am Standort Wissen seit diesem Jahr nicht mehr angeboten. Darum, so Bläser, sei es umso wichtiger den einzig verbliebenen Standort Betzdorf weiter zu stärken und zukunftsfähig zu halten. Sowohl der Landrat als auch Kober bestätigten, dass die BBS Betzdorf, welche sich in der Trägerschaft des Kreises befindet, auch weiterhin die notwendige Unterstützung bekommt.
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