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Nachricht vom 07.11.2019
Vereine
Wechsel im Vorstand der Brücke Altenkirchen e.V.
Im neuen Schulungs- und Gruppenraum in der Schulstraße in Betzdorf fand am 4. November die Mitgliederversammlung des Vereins BRÜCKE Altenkirchen e. V. statt, welche die Vereinsvorsitzende, Nicole de Fries-Nickol, eröffnete.
Von links, hintere Reihe: Kerstin Stahl, Patrick Boller, Claus Burghaus, Kendra Steuber, Mitja Nickol, Burkhard Schneider, vordere Reihe: Dr. Kirsten Seelbach, Tanja Becher, Nicole de Fries-Nickol und Annette Dücker. (Foto: Ralf Kohlhaas)Betzdorf. Über die Entwicklungen in der Vereinsarbeit, der Jugend- und Straffälligenhilfe, berichtete Leiterin Kerstin Stahl. Wenngleich die Fallzahlen der straffällig gewordenen Jugendlichen und Heranwachsenden, die mit erzieherischen Maßnahmenbelegt werden, auf einem niedrigen Niveau angelangt sind, wird doch der erzieherische Bedarf bei den Betroffenen viel höher eingeschätzt als dies noch zu Beginn der Vereinstätigkeit der Fall war. Auch müsse man sich zukünftig neuen Herausforderungen stellen wie der abnehmenden Toleranz für Menschen, die mit dem Gesetz in Konflikt geraten sind. Eine gesellschaftliche Ausgrenzung der Betroffenen sei immer mehr zu verzeichnen, so Stahl.

Besonders deutlich zeige sich dies in der sinkenden Bereitschaft, straffällig Gewordenen die Verrichtung von gemeinnütziger Arbeit als Reaktion auf Delinquenz zu ermöglichen. Viele Verantwortliche in gemeinnützigen Einrichtungen lehnten inzwischen die Organisation solcher Arbeitseinsätze ab; zum einen aufgrund fehlender zeitlicher Kapazitäten, sich um die zu Beschäftigenden zu kümmern, zum anderen aufgrund von Negativerfahrungen durch Unzuverlässigkeit und Unverbindlichkeit der zu gemeinnütziger Arbeit Verpflichteten.

Diese Entwicklung dürfe nicht zu verschärften Reaktionsformen auf Delinquenz führen, so Stahl. Haftstrafen seien keine Alternative. Vielmehr müsse man eher auf andere pädagogische Maßnahmen setzen wie sie der Verein ebenfalls durchführt: Soziale Gruppenarbeit oder Täter-Opfer-Ausgleich, bei dem insbesondere die Interessen der Opfer in den Fokus treten. Der Verein stellt bereits eine Zunahme dieser Fälle fest.
Ralf Kohlhaas, Sozialpädagoge mit Schwerpunkt im Bereich „Contra Häusliche Gewalt“, berichtete über die ersten Gruppenkurse in diesem Bereich. Angeboten wird Beratung in Fällen häuslicher Gewalt und Soziales Training für ein gewaltfreies Leben in Ehe und Partnerschaft. Hier wünsche man sich eine vermehrte Inanspruchnahme der Hilfe, möglich durch Selbstmeldung oder Auflagen seitens des Jugendamtes oder der Justiz, so Kohlhaas.

Nachfolgend standen in diesem Jahr die Neuwahlen des Vorstandes an, bei denen es einen regen Wechsel der Verantwortlichen gegeben hat. Bei der Wahl stimmten die Mitglieder für Dr. Kirsten Seelbach als neue Vorsitzende und Patrick Boller als ihren Stellvertreter. Unterstützt werden die beiden durch die neu gewählten Beisitzer Kendra Steuber, Mitja Nickol und Claus Burghaus sowie die wiedergewählte Beisitzerin Tanja Becher. Die Kassenprüfung wird zukünftig von Annette Dücker und dem wiedergewählten Thomas Hombach wahrgenommen.

Aus dem Vorstand ausgeschieden sind die langjährigen Mitglieder Nicole de Fries-Nickol als Vorsitzende, Annette Dücker und Burkhard Schneider als ihre Stellvertreter, alle drei bereits an der Vereinsgründung 2001 beteiligt, und Karin Sürth-Rötzel als Beisitzerin. Nicole de Fries-Nickol dankte den Anwesenden für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und die gemeinsam erreichten Erfolge.
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