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Nachricht vom 31.05.2010
Vereine
Hammer Heimatfreunde feierten Geburtstag
"Wer die Zukunft gestalten will, muss sich an die Vergangenheit erinnern und diese kennen." Dies war sicherlich ein Leitgedanke, unter dem die Heimatfreunde im Hammer Land ihr 25-jähriges Jubiläum feierten. Bei einem Festakt gab es Gelegenheit, den Heimat­freunden Dank für das gelebte Ehrenamt zu übermitteln, Rückschau zu halten und Mitbe­grün­der zu ehren.
Hamm. Mit vielfältigen Aktivitäten, Erforschung der Heimatgeschichte und Durchführung von Aus­stellungen geben die Heimatfreunde im Hammer Land seit einem Vierteljahrhundert einen hervorragenden und einzigartigen Einblick in die Geschichte und das Leben in den Dör­fern vor Jahrzehnten. Gerade in der heutigen, von moderner Kommunikation bestimmten Zeit, ist es wichtig, so die Redner, der Nachwelt davon zu berichten und zu zeigen, wie sich das dörfliche Leben abgespielt hat und welche schwere und mühsame Arbeit in Haus, Hof und auf dem Feld zu verrichten waren, um das tägliche Brot für die Familie zu sichern und den täglichen Lebens­unterhalt zu bestreiten. "Die Heimatfreunde tragen mit ihren vielfältigen Aktivitäten dazu bei, dass die Bürgerinnen und Bürger - und vor allem die Jugend - immer wieder einen Blick und ein Gespür für die Wurzeln des heutigen Lebens erhält."
Ein besonderer Dank galt den Heimatfreunden für die Verwaltung des Deutschen Raiffeisen­museums, das den Besuchern einen umfassenden Einblick in Unterlagen gewährt, die die weltumspannende Idee des in Hamm geborenen Friedrich Wilhelm Raiffeisen und des gesamten Genossenschaftswesens dokumentiert.
Heimatfreunde-Vorsitzender Klaus Thiesbonenkamp begann seine Festrede mit einer kurzen Film-Zeitreise in die fünfziger Jahre, in der Heimatfilme die "heile Welt" vorspielten, obwohl diese wenig mit der Realität zu tun hatten. Dabei sei Heimat nicht beschränkt auf Wald-, Wiesen-, Blumen- und Gewässerromantik, auf Sagen, Histörchen und "Verzellchen". "Heimatforschung und Heimatgeschichte müssen sich vielmehr mit der historisch gewachsenen Umwelt auseinandersetzen und die Wurzeln unserer Vergangenheit erkunden", so Thiesbonenkamp. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf Friedrich Wilhelm Raiffeisen gelegt. "Bei aller ehrenamtlichen Tätigkeit ist es von zentraler Bedeutung, dass - gerade im Zusammenhang mit dem sich entwickelnden Raiffeisenland und der internationalen Bedeutung von Raiffeisen - die kommunalen Gebietskörperschaften sich der finanziellen Verantwortung bewusst bleiben." Weiter unterhalten die Heimatfreunde das Museum "Haus der Heimatfreunde" in der Siegstraße, im dem Alltagsgeschichten dargestellt werden. "Die Heimatfreunde leisten eine kontinuierliche kulturpolitische Arbeit. Die vorgefundene Umwelt wird dabei nicht automatisch Heimat, sei es in ihrer räumlichen, ihrer sozialen, ihrer kulturellen oder Naturdimension, sondern erst dann, wenn sich ein individuelles Verhältnis dazu entwickelt, der Einzelne in der Gemeinschaft eine Beziehung dazu aufbaut. Bekanntlich verändern sich die Zeiten, und wir ändern uns mit ihnen. Historische Rückbesinnung soll helfen, die Gegenwart zu verstehen und die Zukunft zu gestalten."
Bürgermeister Rainer Buttstedt lobte in besonderem Maße das Engagement der Heimat­freun­de, die erlebbare und nachvollziehbare Geschichte aus den Dörfern von früher vermittelten und das Leben "Anno dazumal" transparent gestalteten. "Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft werden dabei sinnvoll miteinander ver­knüpft. Für die Bürger und die Allgemeinheit wird sehr viel geleistet und immer wieder mit Aktivitäten neue Glanzpunkte gesetzt." Für die Zukunft ermunterte Buttstedt, der die Grüße der Ortsgemeinden ebenfalls übermittelte, neben den Mit­glie­dern auch die Bürgerschaft - und hier insbesondere die "jüngeren Älteren" -, sich nach ihren Möglich­keiten in die Arbeit der Heimat­freun­de einzubringen.
Hamms Ortsbürgermeister Bernd Niederhausen bekundete, mit Stolz und Genugtuung könnten die Mitglieder auf die 25-jährige Vereinsgeschichte zurückblicken. Durch Fleiß und Ideenreichtum sei ein ansehnlicher Verein im weithin bekannten Hammer Raiffeisen Land geworden.
Weitere Grüße übermittelten Pfarrer Werner Abresch aus Wesel, Egon Wortelkamp und Gerd Krämer als Vorsitzender der Hammer "Liedertafel", die unter Leitung des Vizechorleiters Jörg Brück den gesanglichen Rahmen gestaltete.
Unter dem Beifall der Anwesenden ernannte Vorsitzender Klaus Thiesbonenkamp die Gründungsmitglieder Horst Moog, Manfred Schumacher und Kunibert Stock zu Ehrenmitgliedern. Die gleiche Ehrung ging posthum an den vor einigen Tagen verstorbenen Norbert Langenbach.
Im Frühsommer soll der von Norbert Langenbach kreierte Bergbau-Wanderweg der Bestimmung übergeben werden. Im November ist eine Ausstellung "Fachwerk im Hammer Land" als Abschluss der Jubiläumsfeierlichkeiten geplant.
Im Anschluss kamen bei einem Imbiss und Getränken, darunter auch im Raiffeisengeburtsort gebrautes "Hämmscher Bier", die Gespräche nicht zu kurz. (Rolf-Dieter Rötzel)
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Hamms Ortsbürgermeister Bernd Niederhausen überbrachte eine Tischschale zum Jubiläum. Fotos: Rolf-Dieter Rötzel
       
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