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Nachricht vom 13.12.2019 |
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Region |
Wehmut bei der letzten Sitzung des VG-Rates Altenkirchen |
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Time to say Goodbye (Zeit Auf Wiedersehen zu sagen): Der Abschied zieht sich wie ein roter Faden durch diesen späten Nachmittag und wirft seinen Schatten nicht nur auf Menschen, sondern auch auf eine Kommune, die in dieser Konstellation seit dem 7. November 1970 auf dieser Erde weilt und am 31. Dezember zu Grabe getragen wird. In der allerletzten Sitzung des Verbandsgemeinderates Altenkirchen am Donnerstag (12. Dezember) bestimmt über weite Strecken ein Lebewohl die Zusammenkunft. |
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Altenkirchen. Was der Verbandsgemeinderat Flammersfeld schon vor rund zwei Wochen hinter sich gebracht hatte, ereilte nun auch dessen Pendant in Altenkirchen: In der allerletzten Sitzung des Verbandsgemeinderates kam eine gehörige Portion Wehmut auf, ohne dass Taschentücher vonnöten gewesen wären. Wenige Tage vor der Fusion am 1. Januar sind die beiden Gebietskörperschaften beinahe schon Geschichte, denn offizielle Termine sind, wenn überhaupt, bis Jahresende rar gesät. Viel Vorarbeit für die "Hochzeit" ist bereits erledigt, viel bleibt dennoch abzuarbeiten.
Zum Wohle der Gesellschaft
Bürgermeister Fred Jüngerich, nach Dr. Emil Haas (1950 - 1971/zunächst als Amtsbürgermeister), Karlheinz Klöckner (1971 - 1992), Heijo Höfer (1992- 2016) und dem Ersten Beigeordneten Heinz Düber als kommissarischem Chef (1. Dezember 2016 - 31. Dezember 2017) erst der fünfte Mann an der Spitze der VG seit deren Geburt am 1. Oktober 1968 (noch ohne die VG Weyerbusch), legte in seinem Rückblick vor allen Dingen Wert auf die Frauen und Männer, die in den Räten tätig waren und noch sind: "Ich bin ihnen dankbar, sie haben zum Wohle unserer Gesellschaft gewirkt. Ich ziehe den Hut vor ihnen. Sie haben es im Dienste der Allgemeinheit getan." Diese Sitzung sei ein "bewegender Moment, hinter jedem Ende steht auch ein neuer Anfang". Er hoffe, dass sich die Reform zum Nutzen und Wohle der Einwohner auswirke. "Wir können stolz sein, diese Epoche miterlebt zu haben", ergänzte Jüngerich, der seit 1. Januar 2018 die Geschicke der VG Altenkirchen leitet und das vom 3. Januar an, dem Tag seiner Vereidigung, auch in der neuen Groß-VG tun wird. Er beschrieb seine eigene Situation - vielleicht mit einem kleinen Kloß im Hals: "Ich bin am 3. Januar 38 Jahre und 5 Monate Mitarbeiter des Rathauses. Die Verbandsgemeinde hat mir viel gegeben", sprach es aus und nahm den Anstecker mit dem Wappen der VG Altenkirchen als Zeichen der Endlichkeit vom Revers seiner Sakkos.
Abschied aus dem Rat
Während Jüngerich nach seinem Amtsantritt eine Dienstzeit von acht Jahren vor sich hat, muss er im neuen Verbandsgemeinderat, der am 3. Januar zu seiner konstituierenden Sitzung in der Stadthalle Altenkirchen zusammenkommt, auf einige bekannte Gesichter verzichten, die ihm, nicht nur im Chefsessel Platz nehmend, sondern auch aus seiner Zeit als Büroleiter (immer Seite an Seite mit Höfer oder Düber) vielfach direkt gegenüber saßen. "Es war von Beginn an klar, dass nach der Kommunalwahl am 26. Mai aktuelle Kollegen, aus welchen Gründen auch immer, nicht mehr im neuen Rat vertreten sein werden. Für mich sind Ratsmitglieder das Spiegelbild kommunaler Selbstverwaltung", sagte Jüngerich, "diese Menschen werden immer weniger, sie haben die Vielzahl ihrer Aufgaben sehr ernst genommen. Sie haben mit Rat und Tat der Verwaltung und dem Bürgermeister zur Seite gestanden." Verabschiedet wurden nach zeitlich unterschiedlich langer Zugehörigkeit: Ellen Creutzburg, Monika Otterbach, Helma Radermacher, Klaus Ehlgen, Matthias Heiden, Ulf Imhäuser, Gottfried Klingler, Wolfgang Lanvermann, Klaus Lauterbach, Bernd Lindlein, Stefan Löhr, Winfried Oster, Erhard Schumacher, Ralf Schwarzbach, Helmut Wagner, Werner Walterschen, Dirk Weigand und Dietmar Winhold.
Besondere Ehrungen
Viel Beifall erhielt Heinz Düber, dem der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz in Lahnstein die Freiherr-vom-Stein-Plakette für 50-jähriges Engagement im öffentlichen Bereich ausgehändigt hatte. Düber wird als Erster Beigeordneter erneut kommissarisch die Geschäfte der neuen VG vom 1. bis 3. Januar, also bis zur Vereidigung Jüngerichs, führen. Ebenfalls mit viel Applaus bedacht wurden Wilfried Stahl und Harald Hüsch, die im neuen VG-Rat (40 Sitze) nicht mehr vertreten sein werden. "Ich habe dich als sehr fairen und immer an das Gemeinwohl denkenden Menschen kennengelernt", adressierte Jüngerich sein Lob an den scheidenden (Dritten) Beigeordneten Stahl (FWG), der mit Unterbrechung 15 Jahre diese Position inne hatte (1999 - 2009/2014-2019). Ganz den Kontakt zur neuen Verwaltung wird er dennoch nicht verlieren. Stahl ist seit 1994 Ortsbürgermeister von Oberirsen und mindestens bis zur nächsten Kommunalwahl noch in Amt und Würden. 20 Jahre war Hüsch Mitglied des VG-Rates und davon 15 Jahre als Sprecher der FDP-Fraktion. Seine Sätze "Ich habe meinen Vorrednern nichts hinzuzufügen. Es ist alles gesagt worden", so betonte Jüngerich, bei Aussprachen zu den Markenzeichen des Mannes aus Busenhausen, an die "wir uns immer erinnern werden". Für die Fraktionen dankten Christian Chahem (FDP) und Franz Weiss (FWG).
"Gute Geister" gehen
Auch die "guten Geister" rund um jede Sitzung in den Sälen des Altenkirchener Rathauses sagten leise Servus. Die Höllers aus Helmenzen, das sind Gaby und Bernd, werden nur noch einmal, nämlich bei der Stadtratssitzung am Dienstag (17. Dezember), jedem kommunalen Vertreter den Wunsch von den Lippen ablesen, wenn es gilt, Kaffee, Tee oder Kaltgetränke und zu späterer Stunde belegte Brötchen sowie vielleicht Alkoholisches zu kredenzen. Beide pendeln seit der Einweihung des Rathauses im Jahr 1980 (Bernd damals noch als Hausmeister) sehr diskret und stets freundlich zwischen Küche und dem Ort des Geschehens. Über die Nachfolge sei, so Jüngerich, noch keine Entscheidung gefallen.
Streit hat keine Tradition
Horst Klein (SPD) hob erneut die gute Zusammenarbeit im Rat hervor und wünschte sich, dass das auch für das größere Gremium gelte. "Allem Neuen wohnt ein Zauber inne", meinte er und zog eine Verbindung von der Vergangenheit in die Zukunft: "Die Räte Altenkirchen und Weyerbusch sind damals harmonisch zusammengewachsen, in dieser VG hatte Streit keine Tradition im Gegensatz zu anderen VGs." Das gute Miteinander sei unter dem Begriff "Altenkirchener Modell" bekannt geworden, "ich hoffe, dass das im neuen Rat genau so weitergeht". (hak)
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Nachricht vom 13.12.2019 |
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