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Nachricht vom 04.01.2020 |
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Politik |
Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld: Es ist offiziell |
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Der Jahreswechsel brachte für die beiden Verbandsgemeinden Altenkirchen und Flammersfeld eine gravierende Veränderung. In der ersten Sekunde des Jahres 2020 verloren beide ihre Selbstständigkeit und wurden zur VG Altenkirchen-Flammersfeld. Natürlich ging dies nicht so schnell wie der Wechsel eines Jahres. Es waren bereits im Vorfeld wichtige Weichen gestellt worden. |
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Altenkirchen. Am Freitag, 3. Januar, war es so weit: Mit der ersten Sitzung des neuen Verbandsgemeinderates Altenkirchen-Flammersfeld erblickte die große Verbandsgemeinde das Licht der Welt. Die Verantwortlichen hatten zu diesem Anlass in die festlich dekorierte Stadthalle der Kreisstadt eingeladen. Ein wichtiger Punkt der Tagesordnung war, neben der Vereidigung und Amtseinführung des Bürgermeisters Fred Jüngerich, die Verabschiedung des ersten Beigeordneten der VG Altenkirchen, Heinz Düber.
Zu dieser konstituierenden Sitzung des neuen Verbandsgemeinderates waren zahlreiche Gäste aus der Politik erschienen, darunter die Bürgermeister der 68 Ortsgemeinden sowie viele Mitarbeiter aus den Rathäusern. Das Ehrenamt wurde unter anderen durch den Vorsitzenden des DRK Ortsvereins Altenkirchen-Hamm, Volker Hammer, sowie die Führungsspitzen der freiwilligen Feuerwehren vertreten. Nachdem Heinz Düber die 40 Ratsmitglieder per Handschlag verpflichtet hatte, konnte er ein letztes Mal eine Amtshandlung vornehmen. Die Vereidigung des Bürgermeisters Fred Jüngerich und die symbolische Amtseinführung war der letzte Akt in einem langen, ehrenamtlichen Engagement in der kommunalen Politik.
Verabschiedung von Heinz Düber
In seiner Rede ging Jüngerich – der auf den Tag genau seit 38 Jahren und 5 Monaten im Rathaus tätig ist – auf die Meilensteine auf dem Weg des zuletzt als erster Beigeordneter der VG Altenkirchen wirkenden Düber ein. Seit 1971 war Heinz Düber ununterbrochen in der kommunalen Politik engagiert. In zahlreichen unterschiedlichen Funktionen hinterließ er mit seiner freundlichen, aber doch bestimmenden Art seine Spuren. In der rund 13 Monate dauernden Vakanz des Bürgermeistersessels – zwischen dem Wechsel von Heijo Höfer nach Mainz und dem ersten Amtseid von Fred Jüngerich – war Düber Chef im Rathaus.
Düber bezeichnete es in seiner Rede als eine Ehre, die Geschicke einer Verbandsgemeinde mitgestalten zu können. Besonders dankte er seiner Frau Marianne und der Familie, die oft auf ihn verzichten mussten. Am Ende seiner Rede dankten ihm alle Anwesenden mit langanhaltendem, stehendem Applaus für sein Wirken zum Wohle der Menschen in der Region, wie es einige Redner nannten.
Blick auf die Zukunft der großen VG
Jüngerich ging im Verlauf seiner Rede auch auf die Zukunft der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld „im Raiffeisenland“, so die genaue Bezeichnung, ein. „Nicht das Zusammenführen der beiden kommunalen Körperschaften standen und stehen im Mittelpunkt unserer Arbeit, sondern die Menschen“, so Jüngerich. Der bisherige, im Vergleich zu anderen Fusionen „geräuschlose“, Verlauf zeige, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der bisherigen Verwaltungen die Fusion mit Leben erfüllt hätten. Sicher, so Jüngerich, hake es an der ein oder anderen Stelle noch etwas, aber dies sei bei allen Neuanfängen wohl kaum zu vermeiden.
Zum Thema machte Jüngerich unter anderem den Bereich der Wasser- und Abwassergebühren sowie die große Zahl der Ortsgemeinden. Er sei sicher, so Jüngerich weiter, dass zwischen Willroth und Helmeroth ein Miteinander entstehen werde. Dies sei nicht in kurzer Zeit zu realisieren aber man arbeite daran, so Jüngerich weiter. „Die Skeptiker werden immer weniger und es ist gemeinsam gelungen, die Verwaltungen zusammenzuführen.“ Hierfür dankte er den Mitgliedern der Lenkungsgruppen und den Mitgliedern der Verbandsgemeinderäten.
Grußworte
Landrat Dr. Peter Enders, der die ersten Schritte zur Fusion als Landtagsabgeordneter verfolgt hatte, ging in seiner Rede auf verschiedene andere Fusionen ein. Bei einigen Fusionen kam es gar zu Gerichtsentscheidungen, so Enders. Die „Hochzeit“ von Altenkirchen und Flammersfeld sei dagegen vorbildlich abgelaufen. Dies, so Enders, habe sicher auch Strahlkraft über den Landkreis hinaus. Auch er dankte allen Beteiligten für die geleistete Arbeit.
Aloysius Söhngen, Vorsitzender des Gemeinde- und Städtebundes (Gstb) Rheinland-Pfalz, betonte die Wichtigkeit der Ortsgemeinden. Die mehr als 2000 Ortsgemeinden im Land würden zwar von außen hin und wieder belächelt, so Söhngen, aber sie seien die Grundlage des ehrenamtlichen Wirkens. Nicht ohne Grund liegt Rheinland-Pfalz an der Spitze beim Engagement in Sportvereinen, Gruppen, die sich für das Gemeinwesen einsetzen und zahlreichen anderen Initiativen. Dies gelte es zu bewahren.
Wolfgang Schneider, Bürgermeister der VG Daaden-Herdorf, sprach für die Kreisgruppe des GstB, dessen Vorsitzender Jüngerich ist. Er nannte als wichtige Tugenden Integrität, Bodenständigkeit und die Verbundenheit zur Heimat. Diese bringe Jüngerich mit, gepaart mit den Erfahrungen aus mehr als 38 Jahren im Dienst einer Verbandsgemeinde.
Torsten Löhr überbrachte die Grüße aller Fraktionen im neuen Verbandsgemeinderat und dankte besonders Sonja Hackbeil (Altenkirchen) und Eugen Schmidt (Flammersfeld). Durch die hervorragende Vorbereitung zu Beschlüssen konnten die politisch Verantwortlichen optimal arbeiten. Für den Personalrat sprach Mathias Rabsch und stellte fest, „die Fusion wird gelebt“. Seit den Umzugsvorbereitungen und den ersten Wechseln sei es wieder ruhiger geworden. Die Grüße der Ortsbürgermeister überbrachte Dieter Tiefenau aus Niedersteinebach.
Die erforderlichen formalen Dinge waren dann recht schnell abgearbeitet. Einstimmig wurden die Hauptsatzung, die Betriebssatzung der VG-Werke sowie die Geschäftsordnung des VG-Rates beschlossen.
Ein Beispiel für reibungslose Zusammenarbeit der kommunalen Ebenen nannte Jüngerich die folgende Entscheidung und die Folgen: Der VG-Rat stimmte dem Wappen der neuen Verbandsgemeinde und der Flagge zu. Bereits wenige Minuten nach diesem Beschluss konnte Landrat Peter Enders dem Bürgermeister die erforderlichen Urkunden übergeben. So schnell, so beide schmunzelnd, gehe es leider nicht immer. (kkö)
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Nachricht vom 04.01.2020 |
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