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Nachricht vom 29.06.2010 |
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Region |
Rüddel: Freie Arztwahl auch in der Fläche sichern |
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Das oberste Patienmtenrecht auch auf dem Land ist die freie Arztwahl. Darin waren sich alle Teilnehmer eines Hearings in der Kreisverwaltung Altenkirchen einig. Thema war die flächendeckende gute medizinische Versorgung der Bevölkerung. Initiiert hatte das Hearing der CDU-Gesundheitspolitiker und heimische Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel. |
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Kresi Altenkirchen. "Ich trete für das oberste Patientenrecht der freien Arztwahl, nicht nur in Ballungszentren, sondern insbesondere auch in der Fläche ein", bekräftigte Erwin Rüddel, der heimische CDU-Bundestagsabgeordnete bei einem Hearing in der Kreisverwaltung Altenkirchen zum Thema: Flächendeckende gute medizinische Versorgung. Teilnehmer der Gesprächsrunde waren, neben Initiator Rüddel Landrat Michael Lieber, Bürgermeister, Beigeordnete aus dem Wahlkreis Neuwied-Altenkirchen, die CDU-Landtagsabgeordnete Dr. Gisela Born-Siebicke und mit Dr. Wolfgang Otterbach, dem Leiter des Gesundheitsamtes Altenkirchen, sowie Dr. Martin Fuchs, dem Vorsitzenden der Bezirksärztekammer Koblenz, auch zwei Ärzte.
Bundestagsabgeordneter Rüddel ist Mitglied im Gesundheitsausschuss und wollte mit der Veranstaltung einmal mehr für die anstehenden Probleme sensibilisieren: "Wir müssen uns Gedanken machen, wie wir flächendeckende ärztliche Versorgung im ländlichen Raum nicht nur aufrecht erhalten, sondern auch langfristig sicherstellen." Denn die Entwicklung könnte für die Region sehr schnell auch sehr schädlich werden. So würden in den nächsten zehn Jahren viele noch praktizierende Mediziner in den Ruhestand gehen. Nach Schätzungen müsse davon ausgegangen werden, dass dann bundesweit rund 50.000 Ärztestellen verwaist blieben. Dies werde zusätzlich dadurch erschwert, dass es heute kaum noch junge Ärzte nach ihrem Studium aufs Land zöge.
"Wir brauchen ein breites regionales Bündnis, um die ärztliche Versorgung, gleichberechtigt an Ballungsräumen, in der Fläche zu gewährleisten. Wir brauchen Landes- und Bundespolitiker, die auf unserer Seite stehen", forderte Landrat Lieber. Zudem sei die ärztliche Versorgung auch ein bedeutender Standortfaktor. "Deshalb müssen jetzt die Weichen dafür gestellt werden, dass hier auch in zehn Jahren die medizinische Versorgung, sowohl ambulant als auch stationär, gesichert bleibt. Wir haben weltweit das beste Gesundheitssystem und das gilt es zu erhalten", appellierte Gesundheitspolitiker Rüddel.
Um einem Desinteresse von jungen Medizinern gegenüber der ländlichen Region entgegenzuwirken, müsse sich die Politik einschalten und besondere Anreize bieten. Dies bedeute nicht nur finanzielle Förderung, sondern auch attraktivere Lebens- und Arbeitsbedingungen am Praxisstandort. "Die Bedarfsplanung muss so reformiert werden, dass den regionalen Besonderheiten besser Rechnung getragen werden kann", erwartet Erwin Rüddel.
Dr. Martin Fuchs beklagte den im Arztberuf ausufernden Bürokratismus sowie die gestiegenen Belastungen vor Ort und am Arbeitsplatz: "Junge Mediziner, die voller Enthusiasmus in den Beruf starten, erfahren dann, dass sie etwa 40 Prozent ihrer täglichen Arbeitszeit der Bürokratie opfern müssen." Hinzu komme, dass von den Studienanfängern nur 60 Prozent ihr Examen machten und von denen seien bloß wenige bereit, sich in der Fläche niederzulassen.
Über die Einrichtung einer Kettenpraxis, in der zu bestimmten Zeiten Fachärzte ihren Dienst versehen, denken derzeit Werner Grüber, der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Waldbreitbach, und Dr. Martin Fuchs nach. Landrat Michael Lieber erinnerte daran, dass es Zeiten gab, in denen Kommunen mit speziellen Arztdarlehen Anreize gegeben hätten. "Wir dürfen nichts unversucht lassen, damit auch in Zukunft die ärztliche Versorgung auf dem Land gewährleistet ist. Dazu wird auch die Telemedizin zählen", resümierte Erwin Rüddel.
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Foto: Bundestagsabgeordneter Erwin Rüddel (2.von rechts) sensibilisierte bei einem Hearing in der Kreisverwaltung Altenkirchen kommunale Entscheidungsträger, wie Landrat Michael Lieber (2.v.links), für eine flächendeckende gute medizinische Versorgung in der Region. |
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Nachricht vom 29.06.2010 |
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