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Nachricht vom 05.03.2020
Region
Fünflinge aus Siegen werden so langsam erwachsen
Fünflinge sind äußerst selten. Im Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen kamen aber 2006 welche zur Welt. Ihre Geburt galt als Sensation. Auf natürlichem Wege gezeugt, gibt es Fünflinge nämlich nur bei jeder 50-millionsten Geburt. Jetzt, 14 Jahre später, kamen die Geschwister Leonarda, Vanessa, Ganimete, Djuljeta und Lulzim zu Besuch an den Ort, wo alles begann.
Fünflinge plus zwei: Agnesa (rechts) und Bekim Salijaj sind stolze Eltern. 2006 kamen im Diakonie Klinikum Jung-Stilling ihre Fünflinge Lulzim, Leonarda, Vanessa, Ganimete und Djuljeta (von links) zur Welt. Komplett machen die Familie der einjährige Liridon und die elfjährige Gresa (nicht im Bild). (Foto: Diakonie in Südwestfalen)Siegen. Als die Fünflinge am 17. Oktober 2006 im Ev. Jung-Stilling-Krankenhaus zur Welt kamen, lebte die Familie noch in Wilnsdorf. Nun ist Heidelberg ihr neues Zuhause und aus fünf sind inzwischen sieben Kinder geworden. 2008 kam eine weitere Schwester namens Gresa hinzu, 2017 machte Bruder Liridon aus der achtköpfigen eine neunköpfige Familie. Und wie das Leben als Großfamilie so ist: „Einfach schön. Alles läuft gut, allen geht es gut. Die Kinder bringen nur gute Noten mit nach Hause. Wir können uns nicht beschweren“, sagt Vater Bekim Salijaj stolz. Lächelnd fügt der 43-Jährige hinzu: „Ich würde fast sagen, dass es früher einfacher mit den Fünflingen war. Jetzt, mit dreizehneinhalb Jahren, geht es um moderne Klamotten, Schuhe, Handys, und, und, und.“

Zur Erinnerung: Die vier Mädchen und der Junge sind im Diakonie Klinikum Jung-Stilling in der 30. Schwangerschaftswoche zur Welt gekommen. Zwar lagen die Neugeborenen noch einige Wochen im Brutkasten, die Kinder waren jedoch wohlauf. Auch der damals 21-jährigen Mutter Agnesa ging es nach der Geburt gut. Noch bei der Entbindung erlebten Ärzte und Eltern eine Überraschung. Ausgegangen sind sie nämlich von einer Vierlings-Schwangerschaft. Dr. Flutura Dede, Chefärztin der Geburtshilfe und Pränatalmedizin, war 2006 als Oberärztin mit dabei: „Das kleinste Baby hat sich einfach versteckt. Alle fünf Kinder hatten einen guten Start ins Leben. Es ist schön zu sehen, wie toll sie sich entwickelt haben und wie hübsch sie sind.“


Heute sagt der aus dem Kosovo stammende Familienvater: „Als gelernter Schreiner habe ich die Bettchen für die Kinder selbst gebaut und neben den vier fertigen Möbelstücken schnell noch an einem fünften Bett für Überraschungskind Leonarda gearbeitet.“ So selbstständig wie die Schlafmöbel damals erstellt wurden, ging es auch im Haushalt zu. Ob kochen, waschen oder putzen: Neben der Arbeit rund um die Babys erledigten die Eheleute auch den Rest ohne Hilfe. Für den Umzug nach Heidelberg entschieden sich die Salijajs bewusst: „In einer größeren Stadt möchten wir unseren Kindern mehr Möglichkeiten für beispielsweise ein späteres Studium bieten“, erklärt Bekim Salijaj.

Für die Familie wird Siegen nicht nur als Geburtsort der Fünflinge ein wichtiger Ort bleiben. Denn in Wilnsdorf leben noch die Großeltern der Kinder, die regelmäßig zu Besuch bei Oma und Opa sind. (PM)
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