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Nachricht vom 12.03.2020 |
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Region |
Erste öffentliche Einrichtung im AK-Land schließt wegen Corona |
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Nun ist auch der Kreis Altenkirchen kein weißer Fleck mehr: Die Ausbreitung des Corona-Virus bedingt die Schließung der ersten öffentlichen Einrichtung, der Kita "Im Wiesengrund" in Herkersdorf-Offhausen. Sie macht wegen zwei Verdachtsfällen, die Kinder betreffen, vorerst bis einschließlich Dienstag nächster Woche ihre Türen "dicht". |
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Kreis Altenkirchen. Es kam, wie es kommen musste: Auch im Kreis Altenkirchen ist wegen der Ausbreitung des Corona-Virus die erste öffentliche Einrichtung geschlossen worden. Zwei Kinder, die die Kita "Im Wiesengrund" in Herkersdorf-Offhausen besuchen, wurden in die Kategorie "Verdachtsfälle" eingeordnet mit der Folge, dass der Kindergarten bis zunächst einschließlich Dienstag kommender Woche (17. März) geschlossen bleibt. Das berichtete der Leiter des Gesundheitsamtes Altenkirchen, Heinz-Uwe Fuchs, am Donnerstagnachmittag (12. März).
Mit Stand von 16 Uhr standen Ergebnisse von 14 Tests, denen sich Menschen aus dem AK-Land unterzogen hatten, noch aus. Wie viel weitere Untersuchungen darüber hinaus in der "Pipeline" sind, vermochte Fuchs nicht zu sagen, da unterschiedliche Tester, wie zum Beispiel die mobile Einheit der Kassenärztlichen Vereinigung, im Einsatz sind. Zudem führte er aus, dass von den zwei im Landkreis lebenden Menschen, die bei Schäfer-Shop in Betzdorf beschäftigt sind (in der Firma gibt es einen bestätigten Fall eines Angestellten aus einem Nachbarkreis) und unter Infektionsverdacht stehen, zumindest einer nicht das Virus in sich trägt. Das Resultat der zweiten Kontrolle liegt noch nicht vor. Das Duo ist in der Zahl 14 inkludiert.
Klare Forderung gen Mainz
Nachdem das Gesundheitsamt am Donnerstags (12. März) bereits einer Reihe von Vereinen und privaten Organisatoren den Rat gegeben hatte, geplante Veranstaltungen angesichts der Pandemie abzusagen, wenn es keinen triftigen Grund für die Durchführung gibt, appelliert der Kreis an die Landesregierung, klare und verbindliche Regeln in dieser Frage in Anlehnung an das Infektionsschutzgesetz zu schaffen. "Ich erwarte, dass die Landesregierung eine klare Kante zeigt, deutliche und verbindliche Regelungen schafft, die von den kommunalen Gesundheitsämtern umgesetzt werden können. Wir können als Kreis aktuell nur an die Vernunft aller Akteure appellieren, die Veranstaltungen geplant haben. Ebenso muss jeder einzelne für sich entscheiden, wo er oder sie hingeht“, sagte Landrat Dr. Peter Enders, es gelte Unsicherheit und unterschiedliche Regelungen zu vermeiden. Die Kreisverwaltung könne zum Beispiel ebenfalls nicht über die Austragung einer Abiturfeier befinden. Diese Frage müsse der ADD gestellt werden. "Wir sind nur Schulträger, also nur für das Gebäude verantwortlich", betonte er.
Flickenteppich vermeiden
Die Landesregierung hatte bislang empfohlen, Veranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern abzusagen. Die Verantwortung, ob solche Treffen gestrichen werden, liege damit bei den 24 lokalen Gesundheitsämtern. Enders ergänzte: „Der rheinland-pfälzische Landkreistag fordert die Landesregierung auf, Veranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern zu verbieten. Da schließen wir uns an.“ Die Kreise brauchen klare Vorgaben. Es bestehe die Gefahr, dass die Gesundheitsämter unterschiedlich entscheiden. Dann könne es passieren, dass in einem Kreis eine Veranstaltung stattfinde, die im anderen Kreis abgesagt werde, obwohl eine unmittelbare Nähe gegeben sei. "Einen solchen Flickenteppich müssen wir vermeiden, um die Bevölkerung nicht weiter zu verunsichern. Der Kreis Altenkirchen sagt derzeit auch eigene Veranstaltungen ab, die in kleinerem Rahmen stattfinden, solange es keine verbindlichen Regelungen durch das Land gibt. Wir fordern die Bevölkerung noch einmal und weiterhin zu einschlägigen Hygienemaßnahmen auf", stellte Enders heraus, "30 Sekunden Hände waschen mit Seife tötet die Viren ab und minimiert das Risiko, sich zu infizieren." Am Sitzungskalender der Kreisgremien (Kreistag und die verschiedenen Ausschüsse) sind noch keine Änderungen (Absagen) vorgenommen worden. "Das werden wir jeden Tag neu bewerten. Ich behalte mir Absagen bis einen Tag vor dem Termin grundsätzlich vor", lautet die Devise von Enders.
Anstrengende Wochen
Über Arbeit zu beklagen braucht sich das Gesundheitsamt in diesen Tagen nicht. "Die zurückliegenden anderthalb Wochen waren anstrengend", zog Fuchs ein erstes Fazit. 15 Mitarbeiter seien non-stop eingespannt. Die restliche Arbeit bleibe liegen. Inzwischen wurden Mitarbeiter aus dem "Mutterhaus" in die Dependance, die "In der Malzdürre" beheimatet ist, abkommandiert. Dienstreisen und Fortbildungen sind gestrichen. Die normale Besetzung des Gesundheitsamtes liegt laut Fuchs bei "23 Köpfen". (hak)
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