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Nachricht vom 12.03.2020
Region
Selbstständig durch den Alltag mit der Lebenshilfe
Die Lebenshilfe im Landkreis Altenkirchen fördert im Rahmen ihrer verschiedenen Angebote die Teilhabe von Menschen mit einer Beeinträchtigung am Leben in der Gesellschaft. Die Teilhabe in der Gesellschaft geschieht auf vielen Ebenen, unter anderem im Bereich der Arbeit, der Bildung, im selbstbestimmten Wohnen und in der Freizeit. In diesem Zusammenhang sind auch die Unterstützungsformen vielfältig.
Eine Gruppe von Menschen mit Beeinträchtigung besucht ein Bundesligaspiel in Mainz mit Unterstützung der Offenen Hilfen. Foto: Privat
Altenkirchen. Können Menschen auf Grund ihrer Beeinträchtigung zum Beispiel nicht alleine einer Freizeitbeschäftigung nachkommen, wie das Fußballspielen in einem Verein, oder der Besuch in einer Disco, werden sie durch die Angebote der Offenen Hilfen unterstützt. Die Offenen Hilfen sind ein ambulanter Betreuungsdienst.

Ausgebildete pädagogische Fachkräfte führen Einzelbetreuungen für Menschen mit Beeinträchtigungen durch und unterstützen diese in verschiedenen Bereichen. Dies kann die Ausübung von Hobbys betreffen, aber auch die Nutzung des ÖPNV oder das selbstständige Wohnen in Form von Haushaltstrainings oder Einkaufstraining. Als ambulanter Dienst suchen die Fachkräfte die Menschen mit einer Beeinträchtigung zuhause auf, sind jedoch auch gemeinsam in der Öffentlichkeit unterwegs um beispielsweise Veranstaltungen zu besuchen, oder das bezahlen an der Supermarktkasse zu üben.

Die Offenen Hilfen betreuen derzeitig 180 erwachsene Menschen mit einer Beeinträchtigung im gesamten Landkreis mit einem Team von 50 Mitarbeitern. Jeder Betreute erhält eine Bezugsbetreuung, die für dessen Anliegen zur Seite steht. Es lässt sich hierbei feststellen, dass zunehmend Menschen mit einer psychischen Erkrankung, wie Depressionen, Angststörungen oder Psychosen eine Betreuung in Anspruch nehmen möchten, erläutert Einrichtungsleiter Philipp Krämer.

Dies stellt besondere Anforderungen an die Betreuung, die Menschen mit einer psychischen Beeinträchtigung ihr Leben bis zu einem gewissen Punkt meist eigenständig geführt haben, bis die Erkrankung dies veränderte. In diesem Zuge geht es häufig nicht darum Fähigkeiten erstmalig zu lernen, sondern zu lernen unter den neuen Beeinträchtigungen im Alltag zurecht zu kommen. Hierzu zählt es auch zu lernen mit akuten Krisen umzugehen und Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln.

Neben den Einzelbetreuungen betreiben die Offenen Hilfen auch Wohngruppen, wo mehrere Menschen mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen selbstbestimmt wohnen können. Auch Menschen mit einer Beeinträchtigung, sowie deren Angehörige haben zunehmend den Wunsch, wenn Sie erwachsen sind zuhause auszuziehen und selbstständig zu wohnen. Um diesen Wunsch umzusetzen hat die Lebenshilfe im Landkreis Altenkirchen 12 Wohngruppen mit über 60 Plätzen, wo Menschen mit einer Beeinträchtigung gemeinschaftlich lernen selbstständig zu wohnen.

Die Wohngruppen sind vergleichbar mit einer Studierendenwohngemeinschaft, wo stundenweise eine Betreuung durch entsprechende Fachkräfte erfolgt, welche den gemeinsamen Alltag organisieren und Fähigkeiten die zur Haushaltsführung trainieren. Die Nachfrage an Wohngruppen steigt stetig, daher ist die Lebenshilfe im Landkreis Altenkirchen auch stetig auf der Suche nach geeigneten Wohnungen und Häusern, um das Angebot für Menschen mit Beeinträchtigung in diesem wesentlichen Bereich weiter auszubauen.

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