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Nachricht vom 22.03.2020 |
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Corona-Tests: Drive-In-Fieber-Ambulanz in Kirchen gestartet |
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Die zweite Fieber-Ambulanz im Landkreis Altenkirchen ist am Freitag (20. März) gestartet. Als „Drive In“ wurde die Ambulanz im Parkhaus an der Lindenstraße in Kirchen eingerichtet. An die 60 Fahrzeuge kamen am ersten Tag an die Fieber-Ambulanz, informierte der Mediziner Dr. Gerald Hensel vom DRK-Krankenhaus Kirchen. Bei 22 Personen wurde tatsächlich ein Abstrich vorgenommen. Das DRK-Krankenhaus Kirchen hat 40 Corona-Plätze geschaffen - davon sind auf einer kompletten Intensivstation zehn Beatmungsplätze ausgewiesen. |
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Kirchen. Nachdem am Donnerstag die erste Fieber-Ambulanz in der Kreisstadt Altenkirchen gestartet war (der AK-Kurier berichtete), steht nun eine solche Einrichtung zusätzlich auch in Kirchen bereit. Ab 10 Uhr am Freitag (20. März) waren Dr. Gerald Hensel, Chefarzt der Chirurgie und Ärztlicher Direktor im DRK-Krankenhaus in Kirchen, sowie zwei Krankenschwestern und zwei Medizinstudenten in der Fieber-Ambulanz vor Ort präsent. Diese ist in der unteren Ebene des Parkdecks an der Lindenstraße eingerichtet – als „Drive In“. Nur über die Zufahrt führt der Weg mit dem Auto auf das Gelände der Drive-In-Fieber-Ambulanz – und Dr. Hensel stellt heraus: „Die Patienten bleiben im Auto sitzen.“ Auch an den zwei Stationen der Fieber-Ambulanz.
60 Fahrzeuge waren in den ersten vier Stunden an die Fieber-Ambulanz gekommen, berichtete Dr. Hensel, als nachmittags Landrat Dr. Peter Enders, Bürgermeister Maik Köhler, Stadtbürgermeister Andreas Hundhausen und Nicki Billig, kaufmännischer Direktor des DRK-Krankenhaus Kirchen vor Ort waren. Bis zu diesem Zeitpunkt sei bei 22 Personen tatsächlich ein Abstrich genommen worden, teilte der Mediziner mit. Mit der Fieber-Ambulanzen sollen zwei Ziele verfolgt werden, sagte Landrat Dr. Peter Enders: Zum einen sollen die Gesundheitsämter entlastet werden, zum anderen die Arztpraxen.
Parkdeck ist logistisch ideal
In Altenkirchen sei die Logistik für die Einrichtung einfacher gewesen. In Kirchen hatte Stadtbürgermeister Andreas Hundhausen den Vorschlag eingebracht, das Parkdeck als „Drive In“ für eine Fieber-Ambulanz zu nutzen, berichtete Landrat Enders, der lobend herausstellte, dass das DRK-Krankenhaus kooperativ gewesen sei. Man sei zu dem Schluss gekommen, dass das Parkdeck logistisch ideal sei. Die Fieber-Ambulanz sei hier getrennt, habe aber dennoch eine Nähe zum Krankenhaus. Die Gegebenheiten in dem Parkdeck gewährleisten ein einfaches Rein- und Rausfahren.
An der ersten Station prüft Chefarzt Dr. Hensel, ob jemand getestet werden muss, also ein Abstrich genommen werden muss. An der heruntergelassenen Scheibe des Fahrzeugs befragt der erfahrene Mediziner dafür persönlich, entsprechend einem ausgehändigten Fragebogen, den die Person durchgelesen hat. Was für Symptome liegen vor? War die Person in Risikogebieten, zum Beispiel in Südtirol oder Ischgl? Und wann? Hatte die Person Kontakt zu einer infizierten Person? Die Person soll beantworten, was zutrifft - und: „Ich entscheide es, ob getestet werden muss“, sagte Hensel. Ist das nach Einschätzung des Mediziners erforderlich, dann geschieht dies an der zweiten Station im Parkdeck. Auch für den Abstrich bleibt die Patientin oder der Patient im Auto sitzen. Im Parkdeck ist alles für die Erfordernisse eingerichtet, das Team der Fieber-Ambulanz verfügt auch über Infrastruktur, zum Beispiel Laptop, Internet und Telefon.
Nur Tests, keine Therapie
Bei dem Pressetermin an der Fieber-Ambulanz wurde ausdrücklich betont, dass hier keine Therapie gebe. Es sei nur eine Testung. „Und wenn nichts zu testen ist, dann erkläre ich es auch“, versicherte Dr. Hensel. Der Chefarzt wird sich die Tätigkeit in der Fieber-Ambulanz mit Kollegen aus dem DRK-Krankenhaus einteilen. Zu seinem Team, das am Freitag aktiv war, berichtete er, dass zwei Medizinstudenten dabei seien, aus dem sechsten Semester, die bereits im OP gearbeitet hätten. Das DRK-Krankenhaus stellte zudem zwei Krankenschwestern für die Fieber-Ambulanz bereit. Die Betreuung der Fieber-Ambulanz ist eine freiwillige Dienstleistung des DRK-Krankenhauses.
Sollte jemand beispielsweise mit schwerem Fieber in die Fieber-Ambulanz kommen, dann sei die Nähe zum Krankenhaus vorteilhaft, für eine eventuell stationäre Aufnahme, so Dr. Hensel. Es wurde deutlich hervorgehoben, dass das Krankenhaus in Kirchen bereits ziemlich weit vorausgeeilt sei, was auch Landrat Dr. Enders unterstrich. In der DRK-Einrichtung wurde eine ordinäre Intensivstation so umgewandelt, dass dort bis zu zehn akut erkrankte Patienten beatmet werden können. Es wurde auch geschaut, dass Pflegekapazitäten frei sind. Der OP wurde heruntergefahren.
Pflege- und Intensivkapazitäten im Krankenhaus erhöht
Der kaufmännische Direktor Nicki Billig berichtete, dass planbare Eingriffe im Laufe der Woche runtergefahren worden seien, um Pflege- und Intensivkapazitäten zu haben. Zwei Stationen der Chirurgie seien zusammen gelegt worden. Es wurde so Plätze und Kapazitäten für bis zu 30 Patienten geschaffen, die schwer erkrankt seien und stationär aufgenommen werden müssten, die aber nicht beatmet werden müssten, hieß es weiter. Somit stehen 40 Corona-Plätze in der DRK-Einrichtung zur Verfügung.
Wer in häuslicher Quarantäne sei, der benötige auch ärztliche Betreuung, sagte Enders. Er gab weiter, dass die Kassenärztliche Vereinigung plane, in allen Landkreisen eine Corona-Ambulanz einzurichten. Diese sei keine Fieber-Ambulanz. In einer Corona-Ambulanz sollen positiv getestete Personen, die nicht stationär behandelt werden, versorgt werden. „Ich begrüßte die Entscheidung für ausgelagerter Betriebsstätten“, sagte der Landrat. Es gebe Räumlichkeiten, die man nutzen könne, sagte er und nannte das Stichwort Schulräume. Landkreis und Verbandsgemeinden hätten Räume, die sich für ausgelagerte Betriebsstätten anbieten würden. Der Landrat denkt, dass eine Corona-Ambulanz im Laufe der nächsten Woche kommen werde. Mit dieser ausgelagerten Betriebsstätte würden die Hausarztpraxen entlastet.
Montags bis freitags von 10 bis 15 Uhr
Zurück zur Drive-In-Fieber-Ambulanz in Kirchen: Montags bis freitags ist die Einrichtung von 10 bis 15 Uhr geöffnet. Nach bis zu drei Tagen soll das Ergebnis eines Tests vorliegen. In jedem Fall gebe es eine Rückmeldung vom Gesundheitsamt, auch wenn der Test negativ ausgefallen sei.
Dr. Hensel machte darauf aufmerksam, dass diejenigen, die zur Fieber-Ambulanz kommen, die Versicherungskarte ihrer Krankenkasse mitbringen müssen. Kräfte der Verbandsgemeindewehr Kirchen begleiten die Logistik und kümmern sich um die Parkplatzregelung. Die Kommunikationsgruppe der Wehr stellt zudem die Infrastruktur bereit, zum Beispiel für das Internet.
Bei dem Pressegespräch wurde auch die Situation der Besucherströme im DRK-Krankenhaus angesprochen. Besucher dürfen nicht mehr in die Einrichtung. Nur in „sehr begründeten Fällen“ gebe es Ausnahmen für den Besuch von Patienten. Von den Vertretern des Krankenhauses wurde explizit erwähnt, dass vereinzelt wohl schon versucht worden sei, dies zu umgehen: Patienten seien offensichtlich angerufen worden, um dann rauszugehen. Zu den „sehr begründeten Fälle“, in denen Ausnahmen für Besuche gemacht werden, wurden Palliativfälle, Schwerstkranke und Kleinstkinder genannt – und es wurde betont: „Ansonsten ist die Pforte geschlossen.“ (tt)
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Nachricht vom 22.03.2020 |
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