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Nachricht vom 27.03.2020
Region
Projekt „BG-Coaching”: ganzheitlich fordern und fördern
Aktiv gegen soziale Ausgrenzung, steigende Armutsgefährdung und besonders steigende Kinderarmut setzt sich „neue arbeit e.V.“ mit dem im Januar angelaufenen Projekt „BG-Coaching” für die Beschäftigungsfähigkeit der Teilnehmenden ein. Durch die Verbesserung der sogenannten Handlungsbedarfe und einem persönlichen Coaching, soll der Teilnehmer in seinen Kompetenzen gefördert und zugleich ermutigt werden, Probleme selbstständig zu lösen.
(Symbolbild: Pixabay)Kreis Altenkirchen. An den drei Jobcenter-Standorten Altenkirchen, Wissen und Betzdorf werden rund 30 Teilnehmende sowie ihre Familien und Angehörigen (der Bedarfsgemeinschaften) begleitet. Nicht nur Langzeit-Arbeitssuchenden sondern auch Teilnehmenden mit Fluchthintergrund, soll die Integration am Arbeitsmarkt erleichtert werden.

Bis zum Ende des Jahres, werden die Teilnehmenden verschiedene Phasen durchlaufen. In der aktuellen ersten Phase geht es um Projektarbeit, das Kennenlernen und den Aufbau von Vertrauensbildung. Mit regelmäßigen wöchentlichen Telefonaten und persönlichen Besuchen, wird so die Situation der Teilnehmenden und Mitglieder ihrer Bedarfsgemeinschaft transparent gemacht. Somit können schon erste Beratungen und Zielvereinbarungen erfolgen, die vor allem Beziehungsarbeit und Vertrauensaufbau in den Fokus setzt.

In den kommenden Monaten werden im Rahmen des individuellen Coachings die Teilnehmenden dazu befähigt, sich selbst an den Lösungsprozessen zu beteiligen. Eine Stärkung des “Empowerments” und des Selbstvertrauens ist hierbei der Grundgedanke. Eine herausfordernde Arbeit, denn die verschiedenen Lebensumstände und auch Lebensbereiche erfordern immer wieder ein Umdenken zu neuen Beratungsansätzen, die es gilt erfolgreich und mit viel Gespür umzusetzen.

Ausgrenzung erfahren und verinnerlicht
Viele Teilnehmenden halten sich bereits seit langem im SGB II System auf und haben so eine
gewisse Ausgrenzung erfahren und verinnerlicht. Viele der Erwachsenen, aber auch der Kinder, weisen psychische Problematiken auf, welche der Bewältigung ihrer Problemlagen wieder entgegenstehen. Diesen „Teufelskreis“ zu durchbrechen erfordert ein hohes Maß an Selbstdisziplin. Die Teilnehmenden sollen sich nach und nach darauf einlassen können und für sich und ihre Familien wieder Verantwortung übernehmen.

Aus Sicht der Coaches sei eine große Herausforderung, dass sich hinter den 30
Teilnehmendenplätzen ganz andere Zahlen verstecken: Im Jahr 2019 wurden insgesamt
105 Personen, darunter 60 Kinder, im Rahmen der Projektarbeit beraten und begleitet. Für die Arbeit mit den Menschen ist besonders die eingeschränkte Mobilität ein Problem. Fehlende Führerscheine und ein dünnes Netz aus Öffentlichem Personennahverkehr (ÖPNV) seien große Hürden bei der gesellschaftlichen Teilhabe und Arbeitsaufnahme.

Dennoch ist man innerhalb des erfolgreich angelaufenen Projekts „BG-Coaching” grundlegend positiv gestimmt. Für jeden selbstständig wieder aufgenommenen Schritt der Teilnehmenden ist man dankbar und blickt gemeinsam mit Perspektive in die Zukunft. Denn vor allem erleben sich die Menschen hier wieder neu, als selbstwirksam und können so ihre eigene Wertschöpfung erfahren, die sie zu einer gesellschaftlichen Integration befähigt.

Dieses Projekt wird durch das Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie Rheinland-Pfalz aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds sowie dem Jobcenter Kreis Altenkirchen gefördert. (PM)


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