AK-Kurier
Ihre Internetzeitung für den Kreis Altenkirchen
Nachricht vom 03.04.2020
Wirtschaft
Arbeitskräfte für die Landwirtschaft gesucht
Die Corona-Pandemie hat auch Auswirkungen auf die Landwirtschaft: Aufgrund der stark eingeschränkten Reisebestimmungen fehlen in Rheinland-Pfalz und somit auch in den ländlichen Regionen des Kreises Neuwied und Altenkirchen in den kommenden Wochen tausende Erntehelfer.
In vielen Bereichen der Landwirtschaft wird Hilfe gebraucht. SymbolfotoAltenkirchen/Neuwied. Die Landesregierung ruft deshalb im Verbund mit der Landwirtschaftskammer und der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit dazu auf, Landwirtinnen und Landwirte bei der Erntearbeit zu unterstützen. Der Appell richtet sich vor allem an Arbeitskräfte, die derzeit nicht arbeiten können, zum Beispiel Fachkräfte aus dem Einzelhandel und der Gastronomie, an sonstige Beschäftigte in vorübergehender Kurzarbeit sowie an Studierende und Schüler.

Der Gesetzgeber hat bereits reagiert und wird die Anrechnungsvorschriften bei Kurzarbeitergeld anpassen, so dass ein Hinzuverdienst lukrativ sein wird. „Damit wird eine Win-Win-Situation herbeigeführt“, sagt Karl-Ernst Starfeld, Leiter der Neuwieder Arbeitsagentur. „Die Landwirte können ihre Ernte retten, und die Menschen, die gerade durch Kurzarbeit in eine finanziell angespannte Lage kommen, können die Lücke zum üblichen Netto damit ausgleichen.“

Die Landwirtschaft steht in der Corona-Krise vor neuen und großen Herausforderungen. „Wir wollen gemeinsam dafür Sorge tragen, dass die Betriebsabläufe funktionieren und die Versorgungssicherheit mit heimischen Lebensmitteln gewährleistet ist. Dafür brauchen wir eine breite Unterstützung von Menschen, die sonst nicht in der Landwirtschaft tätig sind. Jede helfende Hand auf dem Feld zählt“, so Heidrun Schulz.

„Unsere Bäuerinnen und Bauern können die anstehende Erntesaison nicht ohne tatkräftige Hilfe bewältigen. Zugleich haben sich bereits viele Bürgerinnen und Bürger als Helfer angeboten. Ich hoffe, dass unsere Betriebe und die helfenden Hände zusammenfinden werden, auch wenn ich weiß, dass 40.000 gut eingearbeitete Erntehelfer in Rheinland-Pfalz nicht ohne Weiteres ersetzt werden können“, sagte Dr. Volker Wissing, Minister für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau.

„Krisen bieten immer auch Gelegenheiten“, sagt Ökonomierat Norbert Schindler, Präsident der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz. „Uns wird gerade eindrucksvoll vor Augen geführt, dass die heimische Landwirtschaft unsere Versorgung mit Lebensmitteln sicherstellt. Und gleichzeitig braucht die Landwirtschaft in dieser Lage die Unterstützung der Bevölkerung, um diese wichtige Aufgabe zu erfüllen. Helfen Sie bei der Ernte in frischer Luft, unterstützen Sie die Landwirte und nutzen Sie die Gelegenheit, Landwirtschaft und Weinbau neu zu entdecken.“

Jedes Jahr gibt es auf den Feldern und Weinbergen viel Arbeit, doch es fehlen insbesondere in diesem Jahr aufgrund der Einreisebeschränkung für die ausländischen Kräfte Helferinnen und Helfer - unsere landwirtschaftlichen Betriebe brauchen jetzt dringend Unterstützung.

Für Studierende und Schüler bietet die Arbeit als Helferin und Helfer in der Landwirtschaft die Chance, etwas Geld hinzuzuverdienen und gleichzeitig Solidarität mit der Landwirtschaft zu zeigen. (PM Agentur für Arbeit)
Nachricht vom 03.04.2020 www.ak-kurier.de