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Nachricht vom 29.07.2010
Region
Arbeitslosigkeit ist saisonbedingt leicht gestiegen
Saisonbedingt ist die Arbeitslosigkeit im Juli leicht angestiegen. Das hat am Donnerstag, 29. Juli, die Agentur für Arbeit, Bezirk Neuwied, bekanntgegeben. Vor allem junge Leute, die nach der Ausbildung nicht übernommen worden sind, haben die Zahlen laut Agentur vorübergehend steigen lassen. Insgesamt, so heißt es in der Monatsbilanz, sei der Trend aber positiv.
Kreis Altenkirchen/Neuwied. Nach Monaten der Entspannung ist die Zahl der Arbeitslosen in der Region erstmals wieder leicht angestiegen: Insgesamt zählte die Agentur für Arbeit Neuwied - sie betreut die Menschen in den Landkreisen Neuwied und Altenkirchen - Ende Juli 10.456 Arbeitslose. Das sind zwar 146 mehr als vor einem Monat, aber 1151 weniger als vor einem Jahr. "In den letzten zwölf Monaten ist die Arbeitslosigkeit damit um rund zehn Prozent gesunken", freut sich Ulrike Mohrs, Leiterin der Neuwieder Arbeitsagentur, über den günstigen Jahresvergleich und bleibt angesichts des aktuellen Anstiegs gelassen. Schließlich tauche dieses kurzfristige Phänomen in jedem Sommer auf, wenn ein Teil der jungen Leute, die ihre Ausbildung beenden, nicht nahtlos übernommen werden und die Zeit bis zum Beginn einer neuen Beschäftigung oder eines Studiums überbrücken müssen. So hat die Arbeitslosigkeit tatsächlich nur bei den unter 25-Jährigen; in allen anderen Altersgruppen ging sie sogar zurück.
Diese einseitige Steigerung der Arbeitslosigkeit lässt sich laut Agentur auch in den beiden von der Agentur betreuten Landkreisen beobachten. In Neuwied sind 188 junge Leute mehr arbeitslos als vor vier Wochen, was jedoch "nur" zu einer Gesamtsteigerung um 174 auf nun 6.044 Arbeitslose führt. In Altenkirchen sinkt die Arbeitslosigkeit sogar um 28 auf nun 4412, obwohl sich auch hier 123 junge Menschen mehr bei der Agentur arbeitslos meldeten als im Juni. Im Übrigen führt der positive Trend im Landkreis Altenkirchen dazu, dass die Arbeitslosenquote dort mit 6,4 Prozent erstmals seit dem Höhepunkt der Wirtschaftskrise unter jene des Nachbarkreises Neuwied fällt (6,5 Prozent). Zugenommen hat in beiden Landkreisen die Zahl der offenen Stellen: Für Altenkirchen liegen der Agentur derzeit 345, für Neuwied sogar 813 Angebote vor.
Nach wie vor verhalten reagiert der Ausbildungsmarkt in der Region. Acht Wochen vor Beginn des neuen Ausbildungsjahres stehen den 195 offenen Ausbildungsplätzen laut Statistik noch immer 622 unversorgte Bewerber gegenüber. Doch auch hier bleibt Agenturchefin Mohrs optimistisch. Zum einen wisse man aus langjähriger Erfahrung, dass ein großer Teil der bei der Agentur registrierten Jugendlichen, die nach einer Lehrstelle suchen, tatsächlich bereits eine gefunden hat - ohne sich freilich ordnungsgemäß bei der Verwaltung abzumelden. Ihnen müsse man in den nächsten Wochen hinterher telefonieren. "Jenen, die sich etwa wegen mäßiger Abschlusszeugnisse schwer tun, sofort eine Stelle zu finden, werden wir Alternativen anbieten. Berufsvorbereitung oder Einstiegsqualifizierung können für sie eine echte Chance sein, doch noch in ihrem Traumjob unterzukommen - auch wenn dies vielleicht etwas verspätet geschieht." Und schließlich will Ulrike Mohrs auch die Hoffnung nicht aufgeben, dass noch weitere Ausbildungsstellen gemeldet werden. "Die wirtschaftliche Situation der Betriebe stabilisiert sich. Und die meisten Arbeitgeber in der Region wissen sehr genau, dass der zunehmende Fachkräftemangel in Zukunft ihr größtes Problem sein wird. Gegensteuern kann nur, wer sein Personal rechtszeitig ausbildet und qualifiziert."
 
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