AK-Kurier
Ihre Internetzeitung für den Kreis Altenkirchen
Nachricht vom 08.07.2020
Region
Aus für Christliches Jugenddorf in Wissen im kommenden Jahr
In einem Gespräch mit Bürgermeister Berno Neuhoff gaben Vertreter des Christlichen Jugenddorfes am Montag (6. Juli) bekannt, dass die Standorte in Wissen ab dem kommenden Jahr geschlossen werden. Damit verliert Wissen nicht nur eine Entwicklungschance für Jugendliche über die Landesgrenzen hinaus, sondern auch rund 70 Arbeitsplätze in der Region. Ein Sozialplan wird aufgestellt.
Das CJD in Wissen (Foto: CJD Wissen)Wissen. Das CJD Wissen ist eine Einrichtung des Christlichen Jugenddorfwerkes Deutschlands e.V. (CJD), eines gemeinnützigen Verbandes, der in die Diakonie eingebunden und als Jugend-, Bildungs- und Sozialwerk bundesweit tätig ist. 1977 als Standort für Berufsvorbereitung in Internatsform für das nördliche Rheinland-Pfalz und die angrenzenden Gebiete von Nordrhein-Westfalen und Hessen gegründet, führte das CJD Wissen Ausbildungen durch und wurde damit zu einem der größten Ausbildungsbetriebe der Region. Dies immer mit dem Ziel junge Menschen in die Gesellschaft zu integrieren, getreu der Vision „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“.

Jetzt steht das „Aus“ vor der Tür. Schon im kommenden Jahr (voraussichtlich März 2021) sollen die Pforten vorerst in der Kantstraße geschlossen werden. Für die Böhmerstraße steht der Termin noch nicht fest. Dies teilten Vertreter des CJD Köln aus dem Immobilienmanagement und dem Marketing- und Personalmanagement am Montag (6. Juli) in einem Gespräch Bürgermeister Berno Neuhoff mit.

Ein herber Verlust
Nicht nur für die Stadt ist dies ein herber Verlust. Für die rund 70 Mitarbeiter, die sich mit viel Herzblut in der Sache engagieren, stellt sich nun die Frage, wie es weiter gehen wird. Allerdings werden die Menschen nicht im Regen stehen gelassen, denn es wird ein entsprechender Sozialplan aufgestellt werden. Von Seiten der Stadt Wissen wurde bereits die Wirtschaftsförderung des Kreis Altenkirchen zur Unterstützung mit ins Boot geholt, um bei der Vermittlung der sehr gut qualifizierten Mitarbeiter des CJD in andere Bereiche zu helfen. Laut Neuhoff sieht auch das Personalmanagement des CJD gerade durch die hervorragende Qualifizierung gute Chancen für eine Vermittlung auch hin in Bereiche der Caritas oder Diakonie.

Für die Stadt und Verbandsgemeinde selbst stellt die Schließung des CJD am Standort Wissen mit Sorge auf eine konjunkturelle Rezession und die damit verbundene Wirtschaftslage eine weitere Herausforderung dar.

Als Schließungsgründe wurde unter anderem der große Wettbewerb im Bereich der Weiterbildungs- und Ausbildungsmaßnahmen genannt, denen man in der Form am Standort Wissen nicht mehr standhalten könne. Zudem lege man heute Wert auf eine wohnortnahe Ausbildung. Dies war mit dem gut eingerichteten „Campus“ in der Kantstraße vormals kein Thema. Schon oft passte sich das CJD den sich verändernden Gegebenheiten an und entwickelte sich auch am Standort Wissen weiter und unter dem Motto „Keiner darf verloren gehen“ gelang dies auch bisher. Heutzutage haben sich jedoch die Ansprüche in der beruflichen Bildung geändert und Ausbildungen in Form mit Internatsanbindung sind weniger gefragt. Eine Information von Seiten der CJD soll ebenfalls noch veröffentlicht werden.

Vermittlung der Immobilien steht an
Für die beiden Immobilien in der Kantstraße und in der Böhmerstraße, die sich im Besitz des CJD befinden, stellt sich nun die Herausforderung eine sinnvolle Nachfolgenutzung zu finden. Die Gebäude sollen veräußert werden, somit über kurz oder lang als Angebote im Immobilienmarkt zu finden sein. Auch hier wird die Stadt Wissen das CJD unterstützen. Wer hier Näheres wissen möchte, kann sich mit Bürgermeister Berno Neuhoff oder Frank Quast (Stellvertrender Fachbereichsleiter Finanzen und Grundstücksmanagement) in Verbindung setzten: 02742/939-131, Email: Frank.Quast@rathaus-wissen.de. (KathaBe)
Nachricht vom 08.07.2020 www.ak-kurier.de