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Nachricht vom 22.07.2020 |
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Region |
Sanierung des Raiffeisenturms könnte unabdingbar werden |
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Auch ein Wahrzeichen kommt in die Jahre: Der Raiffeisenturm auf dem Beulskopf hätte, wenn die Corona-Pandemie nicht dazwischen gekommen wäre, im Juni mit einem Fest seinen 30. Geburtstag gefeiert. Und Dinge, die dieses Alter erreichen, müssen, ob sie wollen oder nicht, auf ihre Tauglichkeit bis ins Detail überprüft werden. |
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Heupelzen. Da steht er nun auf der höchsten Erhebung im Altenkirchener Unterkreis und hält seit 30 Jahren die Stellung, ist Wahrzeichen und das Ziel von Wanderern, die auf dem direkt an ihm vorbeiführenden Westerwald-Steig unterwegs sind, und ganz "normaler" Touristen: Der Raiffeisenturm auf dem Beulskopf (388 Meter über NHN) muss, nachdem das Fest zum 30. Geburtstag im Juni Corona bedingt ausfiel, in diesem "biblischen" Alter auf Herz und Nieren geprüft werden. Der Ortsgemeinderat von Heupelzen wird sich in seiner nächsten Sitzung mit der Vergabe von Ingenieursleistungen beschäftigen, die den ersten Schritt auf dem Weg hin zu einer Sanierung sein können. Ein Gutachter wird das verbaute Holz aus allernächster Nähe unter die Lupe nehmen, um den allgemeinen Zustand zu erfassen. Dazu ist es erforderlich, dass ein Kran aufgestellt wird, aus dessen Gondel heraus ein Fachmann den Werkstoff von oben bis unten in Augenschein nimmt. "Das wird allein rund 8000 Euro kosten", sagt Rainer Düngen, der Ortsbürgermeister der kleinen Gemeinde, der das Bauwerk mit einer Gesamthöhe von 34,10 Meter gehört. Insgesamt, so eine erste Schätzung, werden rund 300.000 Euro fällig, sollte es komplett überholt werden müssen. Aber, und das macht Düngen gleichfalls deutlich: "Wir wollen den Turm als touristischen Anziehungspunkt auf jeden Fall erhalten." Vielleicht steht als Resultat der Kontrolle sogar, dass eine grundlegende Instandsetzung erst in drei, vier oder fünf Jahren erforderlich wird.
Verschiedene Denkmodelle
Düngens Überlegungen, wie die Zukunft des Dreieck-Hohlturms aussehen könnte, sind indes viel breiter angelegt. Vor dem Hintergrund, dass ein Neubau möglicherweise auch nur 300.000 Euro kosten könnte, bringt er, falls alsbald Handlungsbedarf in Sachen Aufarbeitung entsteht, einen kompletten Abriss und eine "Wiederauferstehung" auf dem "Hinterkopf" des Beulskopfs (logischerweise gibt es auch einen "Vorderkopf"), rund 50 Meter vom jetzigen Standort entfernt, ins Spiel. Die Sache hat nur einen Haken: Das avisierte Gelände gehört den Waldinteressenten, von denen die Ortsgemeinde die erforderliche Fläche, die inzwischen so gut wie frei von Fichten ist (dem Borkenkäfer sei gedankt), pachten müsste. Gespräche über diese Variante wurden noch nicht geführt. Sie hätte den Charme, dass aufgrund der Topografie mehrere Rutschen, in unterschiedlicher Höhe am Turm verankert, gen jetzigem Fundament mit gutem Gefälle und Auslaufzonen führen könnten. "Der touristische Wert würde deutlich gesteigert", vermutet Düngen. Da der "Hinterkopf" rund acht Meter höher ist als die aktuell bebaute Fläche, würde der "Neue" um diese Länge gekürzt. Ganz ad acta legt Düngen einen Austausch "alt gegen neu" an momentaner Position ebenfalls nicht, ohne beziffern zu können, wie teuer ein Rückbau der alten Konstruktion ausfallen würde.
177 Stufen bis zur Plattform
Wohl gemerkt: Noch sind es lediglich Gedankenspiele. Bis Finales feststeht, werden noch zahlreiche Höhentaugliche die 177 Stufen vom Erdboden bis zur Plattform in einer Höhe von 30,50 Meter (und wieder zurück) in Angriff nehmen, werden die sechs Antennen an der Spitze für Richtfunk und Telefonnetze weiter ihren Dienst tun. Auch wird der Gemeindearbeiter ohne Unterlass zweimal pro Woche dem Raiffeisenturm Besuche abstatten, um Müll zu entsorgen, den Feierwütige sehr oft hinterlassen. Kleinere Reparaturen wie der Austausch von Handläufen oder einzelner Stufen müssen auch künftig in Eigenregie der Ortsgemeinde vorgenommen werden, wenn die jährliche Überprüfung per Sichtkontakt eines Holzgutachters diese Maßnahmen verlangt.
30. Geburtstag wird nachgeholt
Der Bau des Turms, dessen drei Seiten alle gleich lang sind, begann mit den Erdarbeiten im Oktober 1989. Die Grundsteinlegung war im April 1990. An drei Tagen im Juni 1990 folgte bereits die Einweihung, so dass im Juni diesen Jahres der 30. Geburtstag gefeiert hätte werden müssen. Das Fest wurde ins Jahr 2021 verschoben. Die Ortsgemeinde musste sich mit lediglich 12 Prozent an den Kosten beteiligen, wurde aber verpflichtet, die Unterhaltung sicherzustellen. Rund 270.000 Mark wurden ausgegeben. Das Land steuerte allein 105.000, der Kreis 60.000 Mark bei. Viele Spenden komplettierten den Etat. Das "Gerüst" wiegt rund 35 Tonnen, in die Bodenplatte flossen rund 165 Kubikmeter Beton. Legendär sind zahlreiche Feste am Fuße der Struktur und die Läufe über die 177 Stufen bis unters Dach. Die Bestzeit wird laut Wikipedia mit 27,16 Sekunden angegeben. Erste Überlegungen eines Turmbaus reichen laut Birkenbeuler Schulchronik bis ins Jahr 1922 zurück. Letztendlich war es das sagenhafte Kohlenmeilerfest mit rund 25.000 Besuchern über drei Wochen im August 1986, dass den finalen Push für die Errichtung der erhöhten Aussicht gab. (hak)
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Nachricht vom 22.07.2020 |
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