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Nachricht vom 07.08.2020 |
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Wirtschaft |
Modellprojekt „ValiKom-Transfer“ der Handwerkskammer |
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Sie haben sich im Ausland handwerkliches Geschick und Können angeeignet, verfügen aber weder über einen Berufsabschluss noch Dokumente, die Ausbildungsinhalte belegen: Flüchtlinge und Migranten stehen mit diesen Voraussetzungen vor einer Hürde, geht es um ihre Integration in den Arbeitsmarkt. Die Handwerkskammer (HwK) Koblenz verfügt über jahrelange Erfahrungen bei der Bewertung der im Ausland erworbenen handwerklichen Berufsqualifikationen auf ihre Gleichwertigkeit mit einer deutschen, handwerklichen Referenzqualifikation. Zusammen mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) setzt sie aktuell das Projekt „ValiKom Transfer“ um. |
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Koblenz. Walijan Mohammadi ist vor fünf Jahren mit seiner Frau und den vier Kindern vor den Taliban aus Afghanistan nach Deutschland geflüchtet. In Kabul hat er fast 20 Jahre als Karosseriebauer und Fahrzeuglackierer gearbeitet. In seiner neuen Heimat im Westerwald gelang es ihm schnell, in einer Autolackiererei einen Praktikumsplatz zu finden, der nach drei Monaten zu seiner heutigen Arbeitsstelle wurde. Ein formales Anerkennungsverfahren seiner langjährigen Berufserfahrung ist nicht möglich, da er seinen Beruf in Afghanistan auf informellem Weg gelernt hat. In solchen Fällen hilft das vom BMBF geförderte Projekt „ValiKom Transfer“, das Validierungsverfahren in verschiedenen Handwerksberufen anbietet. Validierung bedeutet, praxisorientiert Kenntnisse und Können sichtbar zu machen, zu überprüfen.
Haci Mustafa Sevimli arbeitet seit 1996 in einer Autolackiererei im Rhein-Main-Gebiet. Nach sechs Jahren Grundschule in der Türkei begann er mit 13 Jahren in einer Werkstatt das Kraftfahrzeug-Mechaniker-Handwerk zu lernen – ebenfalls außerhalb des staatlichen Bildungssystems und damit ohne formalen Abschluss.
Nach Vorgesprächen, in denen die konkreten Berufserfahrungen erörtert wurden, organisierte Maler- und Lackierermeister Bernd Gerardy eine zweitägige, sogenannte Fremdbewertung: Fachgespräche und Arbeitsproben. Die beiden Teilnehmer mussten ihr Können und ihre Kenntnisse an Motorhauben, Kotflügeln, Schrifttafeln und Felgen beweisen. Außerdem mussten an einem Fahrzeug Kenntnisse der Demontage- und Montagearbeiten unter Beweis gestellt werden.
Dabei zeigte sich, dass Walijan Mohammadi umfassende Fertigkeiten in der Karosseriebearbeitung und der Vorbereitung von Karosserieteilen für die Endlackierung hat. Über sein Können erhält er ein aussagekräftiges Zertifikat der Handwerkskammer (HwK) Koblenz. Für seine weitere berufliche Entwicklung wird er in der nächsten Zeit an Kursen in den Bereichen Gestalten und Beschichten eines Fahrzeugteils und Designlackierungen teilnehmen. Über das Projekt „ValiKom-Transfer“ kann diese sogenannte Anpassungsqualifizierung unterstützt werden.
Haci Mustafa Sevimli zeigte umfassendes Können, das dem eines gelernten Lackierers entspricht. Diese Fähigkeiten dokumentiert ab sofort ein Zertifikat, auf das er zu Recht stolz ist.
Validierungsverfahren werden von der HwK in verschiedenen Berufen des Handwerks Personen mit und ohne Migrationshintergrund und langjähriger Berufserfahrung angeboten, so auch zum Bodenleger, Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk, Gebäudereiniger, Maurer oder Straßenbauer. Da es sich um einen Modellversuch des BMBF handelt, werden keine Gebühren für die Kompetenzfeststellung berechnet.“
Weitere Informationen bei der Handwerkskammer Koblenz, Verena Astrath, Telefon: 02635/9546-724, verena.astrath@hwk-koblenz.de oder Stefan Gustav, Telefon: 0261/398-309, stefan.gustav@hwk-koblenz.de. (PM)
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Nachricht vom 07.08.2020 |
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