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Nachricht vom 04.09.2020
Region
Sanierung der Ortsdurchfahrt Hilgenroth abgeschlossen
Was lange währt, wird endlich gut: Den 4. September 2020 werden die Hilgenrother so schnell nicht vergessen. Die abgeschlossene Sanierung der über Jahrzehnte maroden Ortsdurchfahrt (K 37/K 52) erhält gewiss ein eigenes Kapitel in der Chronik des Dorfes.
Einmal die Schere angesetzt, und schon ist das obligatorische Einweihungsband zerschnitten. Die Sanierung der Ortsdurchfahrt Hilgenroth gehört der Vergangenheit an. (Foto: hak)Hilgenroth. Monika Otterbach brachte es am späten Freitagvormittag (4. September) auf den Punkt: "Unser Wunsch, unsere Hoffnung und unsere Bemühungen sind in Erfüllung gegangen." Voller Freude blickte die Ortsbürgermeisterin von Hilgenroth auf das schwarze, neue Bitumenband, das sich auf einer Länge von knapp über 700 Meter durch die kleine Gemeinde schlängelt und von der abgeschlossenen Sanierung der K 37 und K 52 kündet. "Das Ortsbild ist deutlich aufgewertet worden, Hilgenroth schöner geworden", ergänzte sie, wohl wissend, dass sowohl die Zeiten, in denen der Abschnitt eher einer Mondlandschaft glich, als auch die, in denen Männer vom Bau mit ihren Maschinen die Szene bestimmten, der Vergangenheit angehören und alsbald gewiss nicht wieder das Alltagsbild darstellen. Otterbach lobte das Team der ausführenden Firma Strabag (Müschenbach) um Straßenbaumeister Marco Niederhausen für die sehr gute Arbeit und das klasse Verhältnis zur Bevölkerung und ebenfalls die Anlieger, die mit zusätzlichen Maßnahmen auf eigenem Grund und Boden ebenfalls ihren Part zur Verschönerung der Ortsansicht beigetragen hätten.

Schäden auf K 52 werden repariert
Für Landrat Dr. Peter Enders war es in seiner Amtszeit, die gerade einmal ein Jahr und wenige Tage andauert, "die erste Kreisstraße, die ich einweihen darf. Mit dem Thema ,Kreisstraßen' muss ich mich wöchentlich und sogar auch täglich beschäftigen. Bei beiden Straßen war es so, dass ich am eigenen Leib erfahren habe, dass was fehlt", ging er auf die knapp 14-monatige Vollsperrung ein. Angesetzt war ursprünglich eine Bauzeit von eineinviertel Jahren. Es sei umso erfreulicher, vor der Zeit die Straße wieder eröffnen zu können. Als "Geschenk" fungierte die Zusage, Schäden auf der K 52, die Hilgenroth und Obererbach verbindet, in der Ortslage zu beseitigen. Dafür stehen 30.000 Euro zur Verfügung. Von einem über Jahre hinweg "unerträglichen Zustand" sprach Altenkirchens Bürgermeister Fred Jüngerich, "zumal die stark frequentierte Straße die Verbindung zur einzig wahren Bahnstation der Region in Au ist". Er hob zudem die "kommunale Zusammenarbeit mit allen Beteiligten als positives Beispiel hervor".

Planung begann Mitte 2014
Lutz Nink als Leiter des Landesbetriebs Mobilität (LBM) in Diez lobte den "festlichen Rahmen", das kleine Dorffest, der für die Übergabe gewählt worden sei und sprach von einem "sehr reibungslosen" Ablauf. Die Planung hätte Mitte des Jahres 2014 begonnen. Da noch Grunderwerb zu tätigen war, hatte sich ein Planfeststellungsverfahren angeschlossen, um Baurecht zu erhalten. Auch für ihn war das gute Miteinander ein Garant für den vorverlegten Abschluss der Maßnahme. "Wenn man nicht an einem Strang zieht, dauert das länger", erklärte Nink. Im Hinblick auf bereitstehende Mittel nannte er die Zeit "günstig für uns". Dem Kreis Altenkirchen hätten in vielen Jahren rund 3,5 Millionen Euro zur Verfügung gestanden, in diesem Jahr sind es 8 Millionen Euro, die der Kreis investiert und die "wir komplett abnehmen". Hans-Jürgen Volk, Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Hilgenroth, der die neu gestaltete Ortsdurchfahrt segnete, wertete den Abschluss des Projekts als "gute Nachricht. In Hilgenroth ist die Grundlage für ein positives Lebensgefühl entstanden. Die Straße belegt, wie sinnvoll es ist, respektvoll miteinander umzugehen".

2500 Autos in 24 Stunden
Der Straßenzug K37/K 52 ist ein Teil der kürzesten Verbindung zwischen den Mittelzentren Altenkirchen und Hamm. Daneben ist er wichtig für die verkehrstechnische Anbindung an die Bahnstrecke Köln - Siegen. Den neu gestalteten Abschnitt nutzen rund 2500 Autos in 24 Stunden. Dank des Ausbaus wurde die Fahrbahn von 5 auf 5,50 und sogar 6 Meter verbreitert, auf Wunsch der Ortsgemeinde ein 1,50 Meter breiter einseitiger Gehweg aus Fahrrichtung Altenkirchen kommend bis an den Engstellenbereich angelegt. Die Kosten in Höhe von 1,87 Millionen Euro teilten sich auf: 1,095 Millionen Euro Straßenbau (Landkreis Altenkirchen), 140.000 Euro Gehwege (Ortsgemeinde Hilgenroth), 575.000 Euro Kanalarbeiten (VG-Werke Altenkirchen-Flammersfeld) und 60.000 Euro Stromversorgung (Energienetz Mitte). Auf den Kreis Altenkirchen entfielen weitere 93.000 Euro für die Entsorgung von kontaminiertem Material. Das Land Rheinland-Pfalz förderte dieses Projekt (Kreisanteil) mit 74 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten. Offiziell wird die Sperrung am Montag, 7. September, aufgehoben.(hak)
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