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Nachricht vom 30.08.2010
Region
Wissen feierte gemeinsam die Jubiläen der Feuerwehr
Die Sicherheit der Bürger gewährleisten und die Einsätze im Ernstfall gemeinsam meistern - dies hat bei den Löschzügen in der Verbandsgemeinde Wissen Priorität. Die Jubiläen gemeinsam feiern - dies stand am Samstag im Mittelpunkt. Der Löschzug I. Wissen feierten den 125. Geburtstag, der Löschzug II. Schönstein den 75. Geburtstag. Ein rundum gelungenes Programm ließ Raum zum Feiern und für Gespräche und Informationen. Mit Vorführungen am Nachmittag und einer fetzigen Party am Abend wurden beide Jubiläen gebührend gefeiert.
Hubert Dornhoff (sitzend) ist  ein Urgestein der Wissener Feuerwehr, mit den Jubiläen der Löschzüge feierte er am Samstag seinen 83. Geburtstag. Bürgermeister Michael Wagener (links) gratulierte. Fotos: Helga Wienand    Wissen. Die Freiwilligen Feuerwehren in der Verbandsgemeinde Wissen arbeiten zusammen, sie feiern auch zusammen. Das 125-jährige Bestehen des Löschzuges I. Wissen und das 75-jährige Jubiläum des Löschzuges II. Schönstein wurden im Kulturwerk Wissen gefeiert. Im Anschluss an den Kreisfeuerwehrtag am Samstag begann der Glückwunschparcours mit der Ansprache von Bürgermeister Michael Wagener. Sein Rückblick galt den vielen Einsätzen der Wehrleute und er dankte für die Arbeit der Feuerwehrangehörigen, die selbstlos und ehrenamtlich jederzeit da sind. Er wünschte für die Zukunft weiterhin eine so hohe Motivation für die Sicherheit der Bevölkerung. „Wir haben eine schlagkräftige Feuerwehr in der Verbandsgemeinde, die die Aufgaben wahrnimmt, wir haben drei Löschzüge mit unterschiedlichen Traditionen und jeder Löschzug hat seine Eigenheiten. Die Zusammenarbeit bei den Einsätzen läuft auf der VG-Ebene und darüber hinaus auch mit Nachbarregionen und den Hilfsorganisationen hervorragend“, sagte Wagener. Er gratulierte stellvertretend den beiden Wehrführern Stefan Deipenbrock (Löschzug I) und Steffen Schmidt (Löschzug II), aber auch einem lang gedienten ehemaligen Feuerwehrmann, Hubert Dornhoff, der seinen 83. Geburtstag im Kreise der Feuerwehr feierte. „Da ja fast die ganze Familie hier ist, feiern wir heute hier“, lachte der Jubilar, der heute in der Altersabteilung des Löschzuges I. immer dabei ist. Es gibt kaum eine Versammlung oder Zusammenkunft, die Hubert Dornhoff je versäumt hat, und irgendwie ist er so etwas wie ein Urgestein der Wissener Feuerwehr, durchaus mit Idol-Charakter für viele junge Nachwuchskräfte.
Zu den Jubiläumsfeierlichkeiten waren Abordnungen der Feuerwehrkameraden aus der französischen Partnerstadt Chagny und dem polnischen Krapkowice gekommen. Diese Freundschaften werden gepflegt, der Löschzug I. unterhält seit mehr als 30 Jahren die freundschaftlichen Beziehungen zur Feuerwehr in Burgund. Der Kontakt des Löschzuges Schönstein zu den Wehrleuten im polnischen Krapkowice wurden mit dem Hochwassereinsatz des Jahres 1997 gelegt und der Städtepartnerschaft vor zehn Jahren. Karol Stach, ein Mann der ersten Stunde in Sachen Freundschaft mit Wehrleuten, und Jerzy Jarosz Kommandant der Feuerwehr, überreichten beiden Löschzügen Geschenke zu dem besonderen Tag.
Der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Peter Benner hatte die Glückwünsche und Geschenke des Landesfeuerwehr- und des Kreisfeuerwehrverbandes mitgebraucht. Zahlreiche weitere Grußworte und Glückwünsche folgten, Deipenbrock und Schmidt nahmen die Geschenke und Gratulationen entgegen, auch von den örtlichen Vereinen und Organisationen. Die besondere Freundschaft, geprägt von einer herzlichen Menschlichkeit untereinander betonte Hamms Wehrleiter Dirk Sälzer in seinem Grußwort an die Festgesellschaft. Pfarrer Martin Kürten gratulierte und würdigte den selbstlosen Einsatz der Wehrleute, die manchmal an die Grenzen der eigenen körperlichen und seelischen Leistungsfähigkeit stoße.
Rund um das Kulturwerk gab es eine Fahrzeugschau, mit dabei das THW Betzdorf, das DRK und die Polizei. Vorführungen in wechselnder Folge zeigten ein buntes Programm, so gab es vom Löschzug III Katzwinkel mit dem DRK eine Bergung eines Unfallopfers aus einem Pkw. Ein Unfallszenario mit einer eingeklemmten Person in einem Pkw war dargestellt und mit Spreizer und Rettungsschere mussten die Wehrleute arbeiten. Es zeigte sich, dass diese Arbeit hohe Anforderungen an die Rettungskräfte stellt, denn im realen Einsatz geht es um Leben und Tod. Gespannt verfolgten viele Zuschauer das Abtrennen des Autodaches und das Bergen des Opfers.
Die Rettungshundestaffel der Feuerwehr Hamm beeindruckte mit ihrer Vorführung, wo sich Hundeführer Rüdiger Mertens mit Schäferhund Lennox in die Höhe ziehen ließ. Für den erst 22 Monaten alten Schäferhund in der Ausbildung war es eine Premiere, die er mit Bravour bestand. Des Weiteren hatte die Hammer Wehr mit ihrer Vorführung einer Fettexplosion eindrucksvoll gezeigt, wie man einen Küchenbrand, wo sich Fett entzündet hat, oder eine in Flammen stehende Fritteuse nicht löschen soll. Auch das leichtfertige Anzünden eines Grills kann verheerende Folgen haben, immer dann wenn man flüssige Brandmittel in die bereits glühenden Kohlen gießt. Mit einer Puppe zeigte die Hammer Wehr, was in solchen Fällen passiert und wie man schnell hilft.
Das THW hatte die Hochleistungspumpe an der Sieg in Position gebracht und einen riesigen Wasserbogen produziert. Diese riesige Wasserwand imponierte den Gästen und sie war natürlich herrlich anzuschauen, als die spärlichen Sonnenstrahlen auf das Wasser fielen. 15.000 Liter pro Minute leistet die Pumpe, die sich im Juni beim Hochwassereinsatz in Polen bewährte. Die Polizei war mit Informationen und einem neuen Fahrzeug zur Autobahnüberwachung vor Ort. Präsentiert wurden unter anderem neue Ausrüstungen der Polizei Rheinland-Pfalz, und es gab viele Infos in Sachen Prävention und Sicherheit. Fachfirmen aus dem Bereich der Feuerwehrtechnik waren vor Ort und die Ausstellung stieß auf großes Interesse, gerade bei den aktiven Wehrleuten. Der Abend stand ganz im Zeichen des Feierns, mit der Band „Stone Free“ gelang dies perfekt. (hw)
       
       
       
     
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