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Nachricht vom 21.10.2020
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Leserbrief: Der Herr wird’s schon richten
Unser Leser schreibt: „Erst umgeht die Hochzeitsfamilie und die Gemeinde inklusive Pfarrer und sonstiger Verantwortlicher sinnvolle Verordnungen und Gesetze, die zu ihrem eigenen Schutz erlassen wurden, und meint dann noch, dabei schlau gewesen zu sein.
Und nun, wo das Kind in den Brunnen gefallen ist, hat ein Gemeindeverantwortlicher noch die Unverschämtheit in einem Interview zu behaupten, dass die Infizierten von außerhalb der Feier kamen und die Ansteckung nicht auf den drei Feiern erfolgte. Dann noch beim Gesundheitsamt aggressiv aufzutreten ist wirklich unglaublich. In welcher Welt leben diese Menschen?

Das zeugt von Weltfremdheit, Starrsinn und Egoismus gepaart mit Leichtsinn und Überheblichkeit, die kaum noch zu überbieten sind.

Das Plakat an der Bethauswand (s.u.) schlägt dann dem Fass den Boden aus, Gott der Herr ist eben nicht unser Arzt, der es schon richten wird. Er hatte das Übel den Ägyptern geschickt (falls die Bibel stimmen sollte…) und nicht uns. Die aktuelle Pandemie kam eben nicht von Gott sondern aus China. Und er hat seinen Jüngern nie gesagt irgendwelche Übel leichtsinnig, egoistisch und fahrlässig zu verbreiten! Unpassender kann ein völlig aus dem Zusammenhang gerissenes halbes Bibelzitat wohl kaum verwendet werden.

Das Verhalten der Hochzeiter, aber auch der Gemeindeverwaltung, kann man nicht anders als grob fahrlässig, wenn nicht gar bösartig, bezeichnen. Wohlwissend, dass die Pandemie extrem ansteckend ist, umgeht man die Regeln und zwingt nun alle Bürger dazu, wieder extreme Einschränkungen in Kauf zu nehmen, um die Pandemie wieder zurückzudrängen. Von den damit verbundenen Problemen, Kosten und Schäden in Wirtschaft und Gesellschaft möchte ich hier gar nicht erst reden.

Der Herr wird’s schon richten.…

Meine Trauer und mein Mitgefühl, aber auch meine Bewunderung gelten den Ärzten und Pflegekräften, welche die Folgen dieser Dummheiten nun wieder ausbaden dürfen, aber ebenso dem besonnen agierenden Personal des Gesundheitsamts.

Ich wünsche den Hochzeitern und ihren Gästen dennoch, dass alle schnell und ohne schwere Folgeschäden wieder gesunden, und vor allem, dass in der Folge keine Todesfälle zu beklagen sind. Welch eine unvergessliche Hochzeit!

Markus Schmidt
Betzdorf“

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