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Nachricht vom 30.10.2020
Region
Leistungssport: Wie ein Senior durch Corona ausgebremst wird
Seit vielen Jahren fährt Friedhelm Adorf aus Altenkirchen im Leistungssport in seiner Altersklasse Erfolge um Erfolge ein. Der Leichtathlet startet für die LG Rhein-Wied und zeigt auch bei internationalen Wettbewerben stets aufs Neue seine Extraklasse. Doch wie die Klasse halten, wenn durch Corona die Trainings- und Wettbewerbsmöglichkeiten nicht gegeben sind? Adorf berichtet selbst in einem Gastbeitrag.
Friedhelm Adorf ist passionierter Leichtathlet (Fotos: privat)Wie geht es einem Senioren-Leistungssportler wie mir in der wettbewerbsfreien Corona-Zeit? Diese Frage würde ich folgendermaßen beantworten: Ich war richtig gut drauf, hatte meine sehr gute 60-Meter-Zeit von 8,87 Sekunden zweimal gelaufen. Für 200 Meter brauchte ich 29,14 Sekunden, die 400 Meter in 70,38 Sekunden brachten mir den Deutschen-Meister-Titel. Aber: Dann wurde die Europameisterschaft in Portugal wegen Corona abgesagt. Die Weltmeisterschaft in Kanada ebenfalls. Ja, auch die Deutsche-Stadion-Meisterschaft in Zittau wurde vom DLV gestrichen.

Und wie sieht es denn mit dem Training und dem fit bleiben jetzt aus? Ach ja, mein innerer Schweinehund, der ist groß und kräftig geworden. Ich konnte nur teilweise in den Stadien oder in einer Halle trainieren. Also habe ich meinem Schweinehund mehr Leine gegeben. Waldläufe um den Beulskopf, etwas Wandern und Radfahrern, um nicht einzurosten. Gott sei Dank gab es Qualifikations-Wettkämpfe in Neuwied, Siegburg und Troisdorf, bei denen ich als Sieger in der Altersklasse mit guten Zeiten teilnahm.

Nun darf aber wieder nicht im Rheinland trainiert werden. Und die 177 Stufen des Raiffeisenturm darf ich auch nicht mehr hoch sprinten, er wurde gesperrt. Wäre Corona nicht, würde ich in dieser Zeit drei- bis viermal in der Woche trainieren, nun laufe ich zu Ausdauerzwecken mit zwei Hunden und meinem Sohn Dirk durch den herbstlichen Wald und hoffe, dass wir bald zur Normalität zurück finden.

Warten wir geduldig auf die Dinge, die uns da entgegenkommen, und hoffen wir, dass uns das Coronavirus nicht erwischt.
       
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