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Nachricht vom 08.12.2020
Wirtschaft
DGB Altenkirchen und IGM Betzdorf fordern Tarifverträge für KFZ-Handwerk
„Es ist eine Schande, dass die Arbeitgeber im KFZ-Handwerk bis auf den Entgelttarifvertrag alle Tarifverträge gekündigt haben und wenn am liebsten nur zu schlechteren Konditionen verlängern wollen. Eine Reduzierung des Urlaubsanspruchs und eine sechs Tage Woche können nicht der Weg in die Zukunft sein“, so Uwe Wallbrecher, Geschäftsführer der IG Metall Betzdorf.
Altenkirchen/Betzdorf. „Tarifverträge sind das Mittel der Wahl, gute Arbeitsbedingungen zu gewährleisten und um die Flucht der Fachkräfte aus dem Handwerk zu verhindern“, führt Wallbrecher weiter aus, der im Herbst mit großer Mehrheit der Delegierten für die nächsten vier Jahre wiedergewählt wurde. Er fordert die Arbeitgeber auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren und die Tarifverträge zu verlängern. Einen Mitstreiter hat er im Arbeitnehmer-Vizepräsidenten der Handwerkskammer Koblenz Joachim Noll, der als Kfz-Meister um die Bedeutung der Tarifverträge weiß. Aus seiner Sicht kann motiviertes, engagiertes, gut ausgebildetes und branchentreues Personal nur gehalten werden durch gute Arbeitsbedingungen, die in Tarifverträgen garantiert werden.

Nur 30 Prozent der Handwerksbetriebe sind bundesweit tarifgebunden. Zahlen aus der Studie der Hans-Böckler-Stiftung „Lohnstrukturen im Handwerk“ von 2018 belegen, dass im Handwerk Fachkräfte bis zu 20 Prozent weniger verdienen als in der Industrie.

„Das novellierte Berufsbildungsgesetz unterstützt uns dabei, Menschen in die Handwerksbetriebe zu bringen, in dem es nun zum Beispiel eine verpflichtende Mindestausbildungsvergütung gibt.“, betont Wallbrecher. Er hoffe, dass diese gesetzliche Regelung das Handwerk stärke, betont aber dass „dies noch kein Garant darstellt“.

Der DGB beschäftigt sich im Rahmen seines Zukunftsdialoges mit dem Schwerpunktthema Tarifbindung und will eine höhere Tarifbindung erreichen. Bernd Becker, DGB-Vorsitzender im Kreis Altenkirchen fasst zusammen: „Nur Tarifverträge garantieren den Beschäftigten ordentliche Bezahlung und gute soziale Bedingungen. Die Politik muss in Wort und Tat die Tarifbindung stärken und für Unternehmende sollte es Ehrensache sein, dass in ihren Betrieben Tarifverträge gelten. Auch im Handwerk."
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