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Nachricht vom 26.12.2020 |
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Region |
Altenheim Kirchen: Weihnachtliche Nächstenliebe in Corona-Zeiten
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Bewohner von Altenheimen sind besonders gefährdet in der Pandemie. Wie läuft das Weihnachtsfest für sie in Zeiten ab, in denen Distanz vor allem für diese Risikogruppe oberstes Gebot ist? Inneneinsichten aus dem ev. Altenzentrum Kirchen geben Antworten – auch darauf, wieso Plüschtiere als Geschenk sehr beliebt sind. |
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Kirchen. Die Corona-Meldungen der letzten Wochen lassen Angehörige von Altenheim-Bewohnern regelmäßig aufschrecken – auch im Kreis Altenkirchen. Ausgerechnet jetzt während Weihnachten. Susanne Schmidt von der Verwaltung des ev. Altenzentrum in Kirchen hat beobachtet, wie es den Senioren an Zuwendung fehlt, wie eine Umarmung vermisst wird. Aber die Einrichtung versucht diese Lücke so gut wie möglich auszugleichen.
Während dieser Weihnachtswoche finden jeden Tag Aktionen für die 90 Bewohner statt. Bereits am Sonntag organisierten die Mitarbeiter in den drei Wohnbereichen Weihnachtscafés, entzerrt in Kleingruppen. Weihnachtsbäume wurden aufgestellt und gemeinsam geschmückt. Zwar durfte Corona-bedingt nicht gesungen werden. Stattdessen lauschte man klassischen Liedern wie „O Tannenbaum“ oder „Leise rieselt der Schnee“ aus Lautsprechern.
An Heiligabend konnten die Bewohner in Gruppen vorgelesenen Weihnachtsgeschichten lauschen. Dazu gab es Glühwein und Gebäck. In jedem Wohnbereich wurde eine Weihnachtskrippe zentral aufgestellt. Der Speiseplan war abends gezielt so spartanisch wie traditionell gewählt: Mit Kartoffelsalat und Würstchen sollte ein Bezug zu dem Standard aus früheren Tagen hergestellt werden, erklärt Schmidt.
Das Menü am ersten Weihnachtstag war verglichen mit dem Vortag luxuriös. Man wollte etwas Besonderes bieten zum Mittag. Es gab Hirschgulasch mit Rotkohl und Spätzle, als Dessert Makronencreme.
Außerdem wurden Geschenke verteilt. Jeder konnte im Vorfeld einen Wunsch einreichen. Natürlich waren häufig die Klassiker darunter: Rasierwasser, Duschgel oder Seife. Aber auch Fließdecken oder Plüschtiere fanden sich in diesem Jahr besonders oft auf den Wunschzetteln. Wieso? Laut Susanne Schmidt versuchen sich die Bewohner damit einen Ersatz für das Fehlen von menschlicher Wärme zu schaffen.Am zweiten Weihnachtstag besuchen die Mitarbeiter der sozialen Betreuung die Senioren und haben Obst und einen Weihnachtsgebäckteller dabei. Besonders schön sei das für diejenigen, die keine Familie mehr haben, erklärt Susanne Schmidt.
Besuche sind grundsätzlich erlaubt, allerdings entsprechend der Verordnungen nur stark reglementiert, die Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske inklusive. Zudem hält die Heimleitung Angehörige dazu an, Maß zu halten und Besuchszeiten aufzuteilen. Die Regeln seien bekannt. Dieses Vorgehen habe sich gut eingespielt, sagt Susanne Schmidt. Zudem ermöglichen Mitarbeiter die virtuelle Begegnung mittels Tablets und Smartphones. Und grundsätzlich sei niemand eingesperrt. Zur Einrichtung gehört beispielsweise eine weitläufige Gartenanlage mit Aktiv- und Sinnesgarten.
Besonders hebt die Verwaltungsmitarbeiterin das Verständnis der Senioren für die Maßnahmen hervor. Sie möchten sich selbst und andere schützen, betont Susanne Schmidt. Die Heimleitung könne auf einen sehr guten Bewohnerbeirat bauen, der Aufklärungsarbeit leiste. Zudem verfolgten die Bewohner natürlich auch die Nachrichtenlage. Während der Pandemie habe die Hilfsbereitschaft untereinander sogar weiter zugenommen. Und grundsätzlich erführen die Senioren menschliche Nähe in der Einrichtung. „Wir sehen uns als große Familie“, so Susanne Schmidt. (ddp)
(Das Gespräch mit der Verwaltungsvertreterin wurde am 21. Dezember geführt.)
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Nachricht vom 26.12.2020 |
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