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Nachricht vom 12.01.2021 |
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Politik |
Versäumnisse bei Schulstart: CDU-Abgeordneter und Schüler Union prangern Landesregierung an
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Der heimische CDU-Landtagsabgeordnete Michael Wäschenbach und die Schüler-Union prangern Versäumnisse beim Homeschooling-Start im Wahlkreis an. In den Pressestatements wird der Landesregierung jeweils ein "Armutszeugnis" ausgestellt. Vorbeugende Maßnahmen hätten viel früher ergriffen werden müssen. |
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Region. „Besonders den Schulstart in der vergangenen Woche kann man getrost als digitales Desaster bezeichnen“, sagt Wäschenbach laut einer Pressemitteilung seines CDU-Wahlkreisbüros und verweist darin auch darauf, dass weder von Schülern noch Lehrern die von der Landesregierung gepriesene Lernplattform zum Schulstart nach den Weihnachtsferien erreicht werden konnte. „Dies wird mir in vielen Gesprächen mit den Schulen verdeutlicht“.
Die CDU-nahe Schüler Union im Kreis Altenkirchen springt Wäschenbach bei und nennt in einem eigenen Pressestatement konkret erhebliche Probleme mit der Lernplattform „moodle@RLP“. Lerninhalte konnten demnach weder abgerufen noch hochgeladen werden. Auch das Einloggen in das System hätte nicht funktioniert. „Dieses Chaos ist wieder einmal ein Armutszeugnis für die Landesregierung, unter dem insbesondere die Schülerinnen und Schüler leiden“, so der Kreisvorsitzende der Schüler Union Alexander Stohl.
Insbesondere am Montag, den 4. Januar, seien die Server des Landes massiv überlastet gewesen. Das gilt laut Schüler Union auch für das Videokonferenz-System „BigBlueButton“. Zahlreiche Online-Unterrichtsstunden seien deswegen ausgefallen.
„In Rheinland-Pfalz gibt es insgesamt 400000 Schüler. Die Landesserver waren ab einer Anzahl von 100000 Anmeldungen bereits überfordert, obwohl mehr als 60 Prozent der Schulen moodle@RLP nutzen. Das ist einfach peinlich und ein inakzeptabler Zustand“, stellt Marlon Kowalski, Beisitzer im Kreisvorstand, fest.
Auf die Aussage des verantwortlichen Ministeriums, dass ein Hackerangriff das System lahmgelegt habe, wollen sich die Schüler Union wie auch Wäschenbach nicht verlassen.
„Auch wenn dieser Hackerangriff so stattgefunden hat, ist fraglich, inwieweit er wirklich hauptverantwortlich für den desaströsen Start des Home-Schoolings ist“, merkt Robert Leonards, Beisitzer im Kreisvorstand, an. Die aus Sicht der Schüler Union schwammige Formulierung des Bidlungsministerium lasse zumindest einige Fragen offen und deute darauf hin, dass der Hacker-Angriff wohl kaum das eigentliche Problem dargestellt hätte. Hier müsse das Ministerium dringend Aufklärungsarbeit leisten, findet der Parteinachwuchs.
Wäschenbach zu dem Hackerangriff: „Selbst wenn dem so wäre, so hätten die Kapazitäten der Rechnerleistungen im Vorfeld überprüft werden müssen. Die Landesregierung hatte Wochen und Monate Zeit, an Lösungen und Konzepten für den Digitalunterricht zu arbeiten, passiert ist aber wenig bis nichts“, kritisiert der Abgeordnete. Auch die Schüler Union findet, dass eine adäquate Vorbereitung schon viel früher hätte beginnen müssen.
Schon seit dem ersten Lockdown im März sei klar, dass im Bereich der digitalen Bildung einiges an Aufholbedarf bestehe: „Spätestens mit Beginn der Weihnachtsferien, hätte man die Vorbereitungen in Hinblick auf den Januar nochmals deutlich intensivieren müssen, um diesen völlig verkorksten Schulstart vermeiden zu können.“
Wäschenbach schreibt von einer „Fortsetzung der mangelnden Planung seitens des Kultusministeriums“. Denn: Auch beim Präsenzunterricht vor dem Lockdown hätte es erhebliche Defizite gegeben. Die sogenannten Lüftungskonzepte beinhalteten lediglich Anweisungen, wann und wie ein Fenster zu öffnen und zu schließen sei.
Das sei ein Armutszeugnis, so Wäschenbach, denn es gebe auf dem Markt durchaus funktionierende und auch preiswerte Systeme, die für eine keimfreie Belüftung der Klassenräume hätten sorgen können. Diese seien aber ebenso wenig in den Schulen bisher vorhanden wie die versprochenen digitalen Endgeräte – ein vermeintlicher Missstand, den auch die Schüler Union kritisiert. So kämen versprochene Laptops für Lehrer und Schüler nur schleppend an, sodass die Schulen der Nachfrage nicht gerecht werden können. „Konkret bedeutet das, dass viele Schülerinnen und Schüler ohne Hardware dastehen. Kinder aus sozial schwächeren Familien verlieren so schnell den Anschluss. Eine verheerende Konsequenz schlechter Bildungspolitik“, so der Kreisvorsitzende Stohl in dem Pressetext.
Dadurch würden Schülern „einmal mehr Chancen für effektives Lernen und damit für ihre Zukunft verbaut“, schreibt Wäschenbach an die Presse. Andere Länder seien hier Deutschland weit voraus. Deshalb fordert der Landtagsabgeordnete größere Anstrengungen bei der Digitalisierung. Wenn hier der Anschluss verpasst werde, hätte dies auf lange Sicht unabsehbare Folgen für alle. Zudem: „Und hier in Rheinland-Pfalz und besonders auch in unserer Region möchte ich, dass unsere Kinder mindestens die gleichen Chancen haben wie in den Ländern, die uns auf dem digitalen Gebiet noch einen Schritt voraus sind“.
Wäschenbach fordert daher erneut die Landesregierung auf, jetzt alles Erforderliche zu tun, um diese digitale Schere zu schließen und digitalen Unterricht zu ermöglichen. (Red./PM)
Leseempfehlung: Ein Erziehungsexperte der Uni Siegen kritisiert mit Fokus auf das Land Nordrhein-Westfalen Defizite beim Distanzunterricht. Welche Verbesserungen schlägt er vor? Welche Schüler sind während des Lockdowns besonders schwer betroffen? Antworten im Artikel hier..
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