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Nachricht vom 15.01.2021
Wirtschaft
Wirtschaftförderung: Plan-Finder ist Spezialist im 3D-Druck
Das Unternehmen Plan-Finder aus Wölmersen, das aktuell in Birnbach auf 1.500 Quadratmetern einen neuen Standort errichtet, möchte mehr als nur die reine 3D-Fertigung anbieten. Landrat Dr. Peter Enders und Wirtschaftsförderer Lars Kober besuchten kürzlich gemeinsam das Unternehmen.
Landrat Dr. Peter Enders (von links) ließ sich von David, Heinrich und Brigitte Müller über den neuen Plan-Finder Unternehmensstandort in Birnbach informieren. (Foto: Wirtschaftsförderung) 
Birnbach. Bei Günther Jauch wäre es sicherlich die Millionen-Euro-Frage, wenn man den Namen Chuck Hall einer bedeutenden technischen Erfindung zuordnen müsste. Hall gilt als der Erfinder des 3D-Drucks, der 1986 ein Patent auf das Aushärten einer lichtempfindlichen Flüssigkeit mit Hilfe eines UV-Lasers anmeldete. Knapp 35 Jahre später nimmt die Technologie, die auf seiner Idee basiert, eine bedeutende Stellung in der Fertigung vieler Produkte ein. Dabei ist die Entwicklung atemberaubend, und das Einsatzspektrum erweitert sich täglich. Ob Prototypenbau, Werkzeug- und Formenbau, die Fertigung von Kleinserien oder das Herstellen von Prothesen und Kiefer sind heute mit modernster 3D-Drucktechnik möglich. In Israel gelang es Forschern sogar, ein künstliches Herz mit Kammern und Blutgefäßen herzustellen.

Auf diese Zukunftstechnologie setzt auch das Unternehmen Plan-Finder aus Wölmersen, das aktuell in Birnbach auf 1.500 Quadratmetern einen neuen Standort errichtet und mehr als nur die reine 3D-Fertigung anbieten möchte. Landrat Dr. Peter Enders und Wirtschaftsförderer Lars Kober besuchten gemeinsam das Unternehmen und ließen sich im Rahmen eines Betriebsrundgangs das umfangreiche Produktportfolio von Brigitte, Heinrich und David Müller erklären. „Wir verfolgen ein umfassendes Konzept, das auf den Säulen Entwicklung, Herstellung, Forschung und Bildung basiert. Beim Materialeinsatz sind wir auch etwas speziell, denn wir drucken unter anderem mit Edelstahl und Edelmetallen, wie zum Beispiel Gold. Den Herausforderungen von besonders filigranen Bauteilen und Möglichkeiten aus dieser zukunftsweisenden Produktionstechnik stellt sich unser Entwicklungsbüro und Werkstofflabor täglich“, so Heinrich Müller, Geschäftsführer des Unternehmens.

David Müller ging im Rahmen der Besichtigung auf die Philosophie des Unternehmens ein: „Wir möchten hier in Birnbach ein Kristallisationspunkt zum Thema 3D-Druck werden. Dabei ist uns der Erfahrungsaustausch mit anderen 3D-Druckunternehmen wichtig. Aus diesem Grund haben wir auch einen hochmodernen Schulungsraum eingerichtet. Bei der Konzeptionierung des Gebäudes lag der Fokus auf Nachhaltigkeit und Klimafreundlichkeit. Für die Energieversorgung haben wir fünf Löcher 120 Meter tief in die Erde gebohrt. Der verbaute Beton dient als Wärmespeicher. Die 80 kW-Photovoltaikanlage, mit der wir uns größtenteils selbst versorgen können, wird durch einen 40 kW Batteriespeicher ergänzt, um den Grad der Eigenversorgung nochmals zu erhöhen. Beim Einbau der Lüftungsanlage haben wir situationsbedingt einen Filter eingebaut, der Corona-Viren absorbieren kann.“

Landrat Enders zeigte sich sowohl von der Firmenphilosophie als auch von dem innovativen Tätigkeitsfeld begeistert: „Es ist erstaunlich, dass man überhaupt ein Edelmetall ‚drucken‘ kann und noch erstaunlicher ist es, wie sauber und präzise die Schmuckstücke am Ende aussehen.“ Lars Kober gefiel der Ansatz, hundertprozentig nachhaltig fertigen zu wollen. Er informierte am Ende des Rundgangs über weitere Fördermöglichkeiten, die man in Anspruch nehmen könnte. (PM)



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