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Nachricht vom 16.01.2021
Region
First Responder der VG Altenkirchen-Flammersfeld zogen Bilanz
Die First-Responder-Gruppe der Verbandsgemeinde (VG) Altenkirchen entstand durch die Fusion der beiden Verbandsgemeinden Altenkirchen und Flammersfeld. Der DRK Ortsverein Flammersfeld stellte bereits seit dem Jahre 2015 die Helfer für diesen Dienst. In der VG Altenkirchen, in der der DRK-Ortsverein Altenkirchen-Hamm diese Aufgabe übernommen hat, dauerte es bis zum August 2019. Es bedurfte in Altenkirchen mehrerer Anläufe, um diese sinnvolle Ergänzung des Rettungsdienstes in Dienst zu stellen.
Holger Mies Leiter der First-Responder (Archiv kkö)Altenkirchen/Flammersfeld. Der Leiter der First-Responder-Gruppe, Holger Mies, der diese Aufgabe bereits für die Alt-VG Altenkirchen innehatte, ist nun zuständig für die gesamte Einheit. „Unabhängig von der damaligen Beauftragungen durch die Verbandsgemeinden entstand durch die Fusion eine Gruppe“, so Mies. „Wir haben es geschafft, in der Kürze der Zeit eine nahezu 100-prozentige Abdeckung über die gesamte Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld im Raiffeisenland aufzubauen.“

Die Alarmierung der Gruppen bleibt unabhängig der Fusion bei zwei getrennten Alarmierungsschleifen entsprechend der Alt-VG-Gebiete. Die „Ausrückebereiche“ wurden nicht verändert. Dies, so Mies, folge den geografischen Gegebenheiten, die sich mit der Fusion nicht geändert haben. First Responder, unabhängig von der Organisation, die diese stellt, sind nicht Teil des Rettungsdienstes. Die Aufgabe besteht darin, dass therapiefreie Intervall, also die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungswagens und eventuell Notarztes, möglichst kurzzuhalten.

Personelle Stärke und Ausstattung
Die Ausgestaltung der First-Responder-Gruppe in der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld zeigt sich personell und materiell in einem sehr positiven Zustand. Zurzeit umfasst die Gruppe 42 Mitglieder. 23 in der Gruppe Altenkirchen und 19 in der Gruppe Flammersfeld. Sieben Mitglieder sind aufgrund ihres Wohnortes in beiden Gruppen aktiv. Die Mitglieder verfügen über unterschiedliche Qualifikationen. 13 Notfallsanitäter/innen (= auch hauptamtliches Personal im Rettungsdienst), zwei Rettungsassistenten/innen, zehn Rettungssanitäter/innen und 17 Sanitäter/innen engagieren sich zusätzlich zum Dienst im Ortsverein. Alle Mitglieder haben eine Weiterbildung für den First-Responder-Dienst durchlaufen. Die Grundausstattung aller Helferinnen und Helfer ist gewährleistet. Hier bestehen nur Unterschiede durch die verschiedenen Ausbildungen.

Die Ausstattung mit Defibrillatoren und Sauerstoff sei zufriedenstellend, heißt es in der Bilanz der Gruppe. Im Laufe des Jahres konnten durch Spenden fünf Defibrillatoren für die Gruppe Altenkirchen und über den Haushalt vier gebrauchte Defibrillatoren für die Gruppe Flammersfeld beschafft werden. Im September 2020 konnte der Ortsverein Altenkirchen-Hamm aus eigenen Mitteln ein Fahrzeug beschaffen. Dieses wird hauptsächlich, ausgestattet mit Funk und Sondersignalanlage, im First-Responder-Einsatz eingesetzt. Die nötige medizinische Ausstattung wurde aus dem vorhandenen Bestand des Ortsvereins entnommen.

Einsatzzahlen
Im Jahr 2020 standen 42 Mitglieder der First-Responder-Gruppe, ungeachtet der Corona Pandemie, zur Verfügung. Die Mitglieder wurden im Jahr 2020 zu insgesamt in 758 Fällen alarmiert. Hierbei wurden 259 Einsätze (34,1 Prozent) wahrgenommen. 499 Einsätze (65,9 Prozent) konnten aus unterschiedlichen Gründen, auch bedingt durch die Pandemie, nicht geleistet werden.

Die Zahlen verteilen sich wie folgt:
Gruppe Flammersfeld: Alarmierungen gesamt: 276, davon durchgeführt: 133, nicht wahrgenommen: 273
Gruppe Altenkirchen: Alarmierungen gesamt: 482, durchgeführt: 126, nicht wahrgenommen: 356

Auswirkungen der Corona-Pandemie
Mies erläuterte dazu: „Am 18. März 2020 wurde die Gruppe bedingt durch die Ausbreitung des Corona-Virus nach Rücksprache mit Bürgermeister Fred Jüngerich und dem damaligen Sachbearbeiter Frank Diefenthal auf unbestimmte Zeit in den sogenannten Urlaubsmodus versetzt. Um unserem Auftrag gerecht zu werden, wurde Mitte Juni mit abnehmenden Infektionszahlen die Gruppe wieder in den Dienst gestellt.“ Hierzu wurde in Absprache mit allen betroffenen Gliederungen eine verbindliche Absprache getroffen. Alle Mitglieder, die weiter an der Arbeit der First Responder teilnehmen wollten, mussten eine Hygiene-Schulung durchlaufen. Hierzu wurde in Zusammenarbeit mit dem Desinfektor des DRK Kreisverband Altenkirchen, den Gruppenleitern und den Bereitschaftsleitern ein Hygieneplan ausgearbeitet. Parallel wurde aus dem Haushalt der First Responder in Absprache mit der Verwaltung ein Kontingent an FFP2-Schutzmasken, Gesichtsschilden, Desinfektionsmitteln und Schutzkitteln angeschafft, um den größtmöglichen Schutz für die Teilnehmer zu gewährleisten. Des Weiteren wurde allen Mitglieder bis auf weiteres freigestellt, ob sie zu Einsätzen auszurücken. Die Gruppe wird auch jetzt im Dienst bleiben und gemäß der Beauftragung unter Berücksichtigung der Sicherheit ihre Arbeit fortsetzen.

Die Aktiven und die Verantwortlichen bedanken sich herzlich bei allen Beteiligten der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld, die die Gruppe mit Rat und Tat sowie den nötigen finanziellen Mitteln unterstützt haben und freuen sich weiterhin auf eine gute Zusammenarbeit. (kkö)
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