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Nachricht vom 17.02.2021
Region
Krebspatientinnen: Welle der Spendenbereitschaft nach Perücken-Aufruf aus Gebhardshain
Im Dezember hatte der AK-Kurier eine für Viele ungewöhnliche Hilfsaktion der Zweithaarspezialistin Bettina Petinopoulos vorgestellt. Seitdem hat sie zahlreiche Perücken aufbereitet, die leidgeprüften Frauen auf der ganzen Welt Lebensqualität schenken.
Ein großer Dank an die Perücken-Spender: Rund 70 Zweitfrisuren wurden bislang bei der engagierten Spezialistin abgegeben und von ihr gewaschen und erneuert. (Foto: privat)Gebhardshain. Dieser Artikel im AK-Kurier hatte Ende letzten Jahres Wirkung gezeigt. „Mich hat eine Flut von Anrufen erreicht“, berichtet Bettina Petinopoulos. In ihrem Fachgeschäft für Perücken in Gebhardshain nimmt sie seit Ende letzten Jahres gebrauchte Perücken an und bereitet sie professionell auf. Die Haarstücke werden schließlich über den Verein Brustkrebs Deutschland an bedürftige Frauen auf der ganzen Welt gespendet.

Rund 70 Zweitfrisuren wurden bislang bei der engagierten Spezialistin, die auch als Friseurin arbeitet, abgegeben und von ihr gewaschen und erneuert. Sogar Anrufe aus Neustadt an der Weinstraße oder Gräfelfing hätten sie erreicht, freut sich die 56-Jährige im Gespräch mit dem AK-Kurier. Ein großes Paket müsste mittlerweile in Hohenbrunn (Bayern), wo der Hilfsverein seinen Standort hat, angekommen sein. Von dort werden die Perücken in die ganze Welt verschickt und werden Frauen in Ländern mit schlechter finanziertem Gesundheitssystem Lebensqualität schenken.

Damals hatte Petinopoulos dem AK-Kurier erklärt, welche Bedeutung ein Haarersatz für das Selbstwertgefühl ausmacht: „Eine Frau, die keine Haare mehr hat, fühlt sich nicht mehr komplett.“ Umso schlimmer der Gedanke, wenn sich Krebspatientinnen im Ausland den Haarersatz nicht leisten können. Dabei scheint es häufig vorzukommen, dass Betroffene in Deutschland ihre Perücken nur für kurze Zeit benötigen. Damit ist der Haarersatz noch gut erhalten und perfekt zum Wiederaufbereiten geeignet.

Hier lesen...::bild>Tatsächlich fanden nach ihrem Aufruf Perücken aus Haushaltsauflösungen den Weg in die Hachenburger Straße, wo Petinopoulos ihr Fachgeschäft betreibt. Auch Witwer meldeten sich. Einer erzählte ihr: „Meine liebe Frau würde sich freuen, mit dieser Spende etwas Gutes zu tun.“ Grundsätzlich hätten sich viele Gespräche mit Betroffenen und Angehörigen ergeben, sagt Bettina Petinopoulos. Und außerdem: Mittlerweile haben sich sogar Kolleginnen aus Neuwied und Olpe gemeldet, die sich ein Beispiel nehmen wollen an dem Engagement der Westerwälderin. Mission also erfüllt? Ja und nein. Denn auch weiterhin steht Bettina Petinopoulos zur Verfügung, um Perücken ein zweites Leben einzuhauchen – und das Leben von leidgeprüften Frauen ein Stück lebenswerter zu machen. (ddp)

Wer die Aktion unterstützen will und getragene Zweitfrisuren spenden möchte, kann während des Lockdowns mit der Zweithaarspezialistin vorab einen Termin vereinbaren (Tel.: 02747/2410).

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