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Nachricht vom 18.02.2021
Region
Schlauchbootfahrt auf der Nister: Dank und Entschuldigung nach lebensgefährlicher Aktion
Dass sich geschädigte und gerettete Personen im Nachhinein bei den Einsatzkräften bedanken, kommt öfter vor. Doch wenn es zu Einsätzen kommt, die durch Leichtsinnigkeit ausgelöst werden, ist dies kaum der Fall. Anders sieht es aus nach der Aktion, bei der auf der hochwasserführenden Nister vier Männer mit einem Schlauchboot kenterten.
Die Schlauchbootfahrt auf der Nister endete in einem aufwändigen Rettungseinsatz. (Foto: Feuerwehr)Wissen. Schon an dem Montag nach dem nächtlichen Rettungseinsatz am 29. Januar an der Nister meldete sich einer der Beteiligten der Schlauchboot-Besatzung telefonisch bei den Rettungskräften. Die Verunfallten bedankten sich bei allen Helfern für ihren Einsatz und entschuldigten sich für ihre leichtsinnige Aktion.

Es fand unter entsprechenden Hygieneregeln ein Treffen zwischen den Verunfallten und dem Wehrleiter der Verbandsgemeinde Hamm/Sieg, Heiko Grüttner, und Wissens Wehrführer David Musall statt. Beide Seiten tauschten sich über die Ansichten und Herausforderungen des Einsatzes aus. Die Verunfallten schilderten den Ablauf der Bootstour und den dramatischen Unfallhergang, der fast tödlich endete.

Lebensgefährliche Rettung
Wie die Polizei damals mitteilte, hatten am späten Abend des 29. Januars vier Personen in Langenbach ein Schlauchboot zu Wasser gelassen und besetzt. Durch die starke Strömung der Nister kenterte das Schlauchboot im Bereich Nisterau an einer Stromschnelle. Einer der Beteiligten konnte sich 500 Meter weiter an das Ufer in Richtung Wissen retten, die drei anderen an das gegenüberliegende Ufer in Richtung Nisterbrück. Dieses Ufer grenzt an einen steilen bewaldeten Berghang. Anwohner hatten Hilfeschreie gehört und die Feuerwehr alarmiert.

Nachdem sich die Einsatzkräfte einen Weg zur Einsatzstelle gebahnt hatten, fanden sie dort zunächst die Person vor, die sich an das Ufer Richtung Wissen gerettet hatte. Einer der Betroffenen war nicht ansprechbar. Bereits während der ersten Erkundung stellte sich heraus, dass es sich um eine schwierige Rettung handeln würde. Daraufhin wurde zusätzlich die freiwillige Feuerwehr Hamm alarmiert. Der nicht ansprechbare Verletzte konnte mit einer Schleifkorbtrage aus dem Hang gerettet werden. Drei Personen wurden ins Krankenhaus gebracht, einer blieb unverletzt. Bei der äußerst aufwändigen Rettung hatten sich auch die Rettungskräfte selbst zum Teil in gefährliche Situationen bringen müssen.

Im Einsatz waren die Feuerwehren aus Wissen, Schönstein und Hamm, das DLRG Betzdorf/Kirchen und Hamm sowie das das Personal der Rettungswache Wissen und der DRK Ortsverein der Verbandsgemeinde Wissen. (PM/red)
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