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Nachricht vom 06.03.2021
Region
DGB-Kreisverband Altenkirchen plant wieder traditionelle Maiveranstaltung
Der DGB-Kreisverband Altenkirchen will nicht noch einmal auf die traditionelle Maiveranstaltung im Kulturwerk Wissen verzichten. Das hat der Vorstand jetzt in einer digitalen Sitzung festgelegt. Man plant und organisiert zweigleisig, teilen die Gewerkschafter mit.
Kreis Altenkirchen. Egal, ob als Präsenzveranstaltung, nur online oder in hybrider Form, als Mairedner wird Statistik-Professor Gerd Bosbach von der Hochschule Koblenz auftreten. Bosbach ist auch als Autor („Lügen mit Zahlen“) und aus den Medien („Pelzig unterhält sich“) bekannt und hat bereits 2016 zu einer gelungenen Maiveranstaltung beigetragen. „Wir bevorzugen natürlich eine Präsenzveranstaltung und das Kulturwerk bietet die besten Voraussetzungen“, erklärt der Vizevorsitzende Uwe Wallbrecher von der IG Metall.
„Coworking-Spaces“ brauchen Regeln

Vorsitzender Bernd Becker berichtete über eine Stellungnahme des DGB an die Kreisverwaltung. Wirtschaftsförderer Lars Kober hatte mitgeteilt, dass man eine Bedarfsermittlung für „Coworking-Spaces (CwS)“ beabsichtige und an der Einschätzung des DGB interessiert sei. Aus Sicht der Gewerkschaften ist das Thema „CwS“ Teil der großen Herausforderungen „Digitale Transformation“ und „Industrie 4.0“. Potenzielle Nutzerinnen und Nutzer sind nicht nur Freiberuflerinnen und Freiberufler, kleinere Start-Ups oder „digitale Nomaden“. Es geht vielmehr auch um fest angestellte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die die Themen „Mobiles Arbeiten“, „Telearbeit“ oder „Homeoffice“ für sich anders interpretieren möchten, beispielsweise weil es ihnen wichtig ist, klare Grenzen zwischen Privatem und Arbeitsstelle zu ziehen. Im Einzelfall fehlen zuhause auch schlicht die technischen oder räumlichen Voraussetzungen. In der Stellungnahme des DGB heißt es weiter: Insofern sprechen wir nicht über ein Thema, das erst durch die Pandemie akut wird. Im Gegenteil: in Pandemiezeiten geht es ja gerade um die Isolierung und Kontaktvermeidung. Der Kreis Altenkirchen, als traditioneller Industrie- und Gewerbestandort, befindet sich im Wandel. Zahlreiche Auspendler in den Kreis Siegen-Wittgenstein und andere Nachbarkreise sowie in die benachbarten Metropolregionen im Norden und im Süden sind für den Kreis Altenkirchen und seine Steuerkraft von großer Bedeutung. Der AK-Kreis gewinnt als beliebter Wohnort für Menschen, die außerhalb des Kreises arbeiten, zunehmend an Bedeutung. Neben guten Angeboten in den Bereichen Schule, Bildung, Kinderbetreuung, Kultur und Gastgewerbe ist vorstellbar, dass mit einem oder mehreren „CwS“ in diesem Sinne ein positiver Beitrag geleistet werden kann. Vor diesem Hintergrund schließt sich der DGB-Kreisvorstand Altenkirchen der Auffassung an, dass es förderlich wäre, über die aktuelle Situation und den Bedarf für ein oder mehrere „CwS“ im Kreis Altenkirchen Klarheit zu gewinnen. Es werde – so der DGB - bei der konkreten Ausgestaltung darum gehen, für die Fragen der Mitbestimmung und der Arbeitszeit Regelungen zu finden, ohne dabei Hürden aufzubauen, die die Akzeptanz gefährden.
Günstiger ÖPNV aus einem Guss ist das Ziel

In ihrem Bericht aus der Kreispolitik hoben Geschäftsführer Udo Quarz und Bernd Becker hervor, dass der Kreis seine Bereitschaft formuliert hat, im Wege der Inhouse-Vergabe das Linienbündel Altenkirchen/Hamm zu übernehmen, sofern keine eigenwirtschaftlichen Angebote gemacht werden. Becker: „Ziel muss ein gut getakteter und bezahlbarer ÖPNV aus einem Guss für das ganze Kreisgebiet sein“. Da gebe es noch viel zu tun, aber der Mobilitätsausschuss des Kreises habe beschlossen, das Tarifgefüge im Verkehrsverbund in Gänze auf den Prüfstand zu stellen. Becker: „Das stimmt hoffnungsvoll. Über fünf Euro von Fensdorf nach Wissen, das ist aus Sicht von Arbeitnehmer:innen und ihren Familien einfach zu viel“. Das „DGB-Verkehrsgespräch“ in Gebhardshain hat nach Einschätzung des Vorstandes zu Beginn des Jahres 2020 einen guten Beitrag für die nötige Sensibilität in der Kreispolitik geleistet.

DigitalPakt Schule: IT-Support verbessern
Vorstandsmitglied Axel Karger (GEW) zeigte sich insgesamt mit der Umsetzung des DigitalPaktes Schule zufrieden. Das Ausschöpfen der unterschiedlichen Fördertöpfe und eigene Investitionen führe im Kreis zu langsamen aber spürbaren Verbesserungen bei der digitalen Infrastruktur an Schulen. Es sei nun jedoch wichtig, die Vereinbarung zwischen Bildungsministerium und den kommunalen Spitzenverbänden im Hinblick auf die Stärkung des IT-Supports an Schulen mit Leben zu füllen. Nun liege es am Kreis, funktionierende Supportstrukturen aufzubauen und den Schulen klare Vorgaben bei der Ausstattung zu geben. Ziel müsse es sein, einen standardisierten IT-Support zu gewährleisten. Ein strategischer Medienentwicklungsplan muss verbindlicher Teil der Schulentwicklungsplanung des Kreises werden. Für den DGB-Vorstand ist klar, dass dabei grundsätzlich auf eigenes Personal statt auf externe Dienstleister gesetzt werden soll.
Fragen zur Landtagswahl: Alle wollen sozialen Wohnungsbau

Die traditionelle Podiumsdiskussion zur Landtagswahl konnte nicht stattfinden. Stattdessen hat der DGB alle Wahlkreiskandidaten befragt und die Antworten auf https://koblenz.dgb.de für alle verfügbar gemacht. Bemerkenswert finden die Gewerkschafter, dass fast alle Kandidierenden sich zustimmend zum Sozialen Wohnungsbau äußern.
Delegiertenkonferenz und Bundestagswahl stehen bevor

Auch die Bundestagswahl wirft bei den Planungen des Kreisverbandes schon ihre Schatten voraus. Am 12. Juli wird der DGB-Kreisverband die heimischen Kandidatinnen und Kandidaten für den Bundestag zu einer Podiumsdiskussion in das Wissener Kulturwerk einladen und mit den gewerkschaftlichen Positionen konfrontieren. Diese Veranstaltung findet im Anschluss an eine Delegiertenkonferenz des Kreisverbandes mit Neuwahlen des Vorstandes statt. Die Vorstandsmitglieder werden von den acht Einzelgewerkschaften bestimmt und die Konstituierung soll nach dem Willen des aktuellen Vorstandes durch die Delegiertenkonferenz bestimmt werden. (PM)
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